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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug
Autoren: Laura Landon
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Schmerz durchbohrte sie und nahm ihr das letzte bisschen Widerstandskraft, über das sie noch verfügte.
    Vergebens kämpfte sie darum, den Schrei zu unterdrücken. Der Schmerz war zu heftig. Ein Krampf nach dem anderen erfasste sie und blendete alles aus, was um sie herum geschah. Sie konnte nicht länger gegen Germaine
und
den Schmerz ankämpfen.
    Sie schlang die Arme um ihren Bauch, um das Kind zu schützen, das niemals geboren werden würde.

Kapitel 22

    N ein!
    Vincent stürzte auf die Terrasse, als Graces Schmerzensschrei die Luft zerriss, an der Stelle vorbei, wo Carver auf den Steinplatten lag, und weiter in die Richtung, aus der der Hilfeschrei gekommen war. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er sah, wie sein Cousin seine Frau an den Rand des Teiches zerrte.
    »Germaine!«
    Germaine wirbelte herum und riss Grace dabei näher zum Teich. Vincent wusste, dass nur ein Stoß nötig wäre, damit sie ins Wasser fiele.
    »Lass sie los!«
    Vincent rannte auf Grace zu.
    »Bleiben Sie sofort stehen!«, befahl Germaine und zog Grace wie einen Schutzschild vor sich. »Keinen Schritt näher oder ich stoße sie hinein.«
    Vincent sah das Entsetzen in Graces Augen und hob kapitulierend die Hände. Ihr Blick war so flehend, dass es ihm das Herz zerriss. »Es ist vorbei, Germaine. Du kannst alles haben. Das Geld. Die Ländereien. Alles. Nur lass sie gehen.«
    Germaine lachte. »Wie großzügig, Raeborn. Jetzt, wo es zu spät ist.«
    »Nein. Es ist nicht zu spät. Ich weise meinen Anwalt an, dir alles zu überschreiben. Es gehört alles dir. Alles. Lass nur Grace gehen.«
    Germaine starrte ihn wütend an und seine Miene war so hasserfüllt, dass es Vincent kalt über den Rücken lief.
    »Sie gehen lassen? Und dann? Dann werden Sie dieses kleine Missverständnis einfach vergeben und vergessen?« GermainesLachen klang unnatürlich. »Sie haben es immer noch nicht verstanden. Ihre Frau wird nicht überleben, Euer Gnaden. Und Sie auch nicht.«
    Germaine packte Grace fester und zerrte sie dichter ans Wasser.
    Auf dem lockeren Boden des Ufers geriet sie ins Rutschen, sodass ein paar Erdklumpen mit einem bedrohlichen Platschen ins Wasser fielen.
    Mit jedem Aufspritzen verzerrte ein boshaftes Grinsen Germaines Züge noch weiter. Er hob die rechte Hand und richtete seine Pistole auf Vincents Brust. Vincent wusste, dass er gleich sterben würde. Grace musste es auch wissen.
    Mit einem gequälten Schrei drehte sie sich in einem Ruck um und versetzte Germaine einen Schlag gegen seine verletzte Schulter.
    Er schrie vor Schmerz auf, holte mit dem unversehrten Arm aus und schlug Grace so fest ins Gesicht, dass ihr Kopf von der Wucht nach hinten gerissen wurde. Vincent sah rot. Weißglühende Wut erfasste ihn.
    Er hörte sie schreien und sah, wie sie sich vor Schmerzen krümmte. Durch ihre jähe Bewegung verlor Germaine das Gleichgewicht und als Grace sich plötzlich zur Seite drehte, hob Vincent die Waffe, die Fentington ihm gegeben hatte, und feuerte.
    Mit ungläubigem Entsetzen starrte Germaine auf den runden Blutfleck, der sich auf seiner Brust ausbreitete, dann fiel er nach vorn und stürzte kopfüber ins Wasser.
    »Grace!«
    Vincent lief zum Teichufer und kniete sich neben seine Frau. Mit zitternden Händen griff er nach ihr. Er hatte Angst, sie würde es nicht überstehen, wenn er sie bewegte.
    Die Arme schützend um ihren Bauch geschlungen, lag sie eng zusammengerollt auf dem Boden. Er wusste, dass etwas Furchtbares geschehen war. Ihr Gesicht war kalkweiß, ihre Haut heiß und klamm, Stirn und Wangen schweißfeucht. Und sie hatte Schmerzen. Er sah es in ihren Augen.
    »Grace?« Er fasste sie an der Schulter und drehte sie vorsichtig zu sich. Als sie aufschrie, hielt er inne. »Ich bin jetzt hier, Grace. Du bist in Sicherheit.«
    Sie schnappte nach Luft, ihre Atmung war heftig und angestrengt. »Er hat auf Carver geschossen. Carver ist verletzt.«
    »Schon gut, Grace. Wir kümmern uns um Carver. Bist du verletzt? Hat er dir wehgetan?«
    »Es ist das Kind, Vincent. Das Kind … kommt.«
    Es war wie ein Schlag in die Magengrube und er atmete heftig ein. Er schloss die Augen und versuchte, Ruhe zu bewahren.
    Sie keuchte und umklammerte ihren Bauch, als eine neue Welle aus Schmerz sie überrollte. »Es ist noch nicht soweit … Vincent. Es ist … zu früh.«
    »Es ist alles in Ordnung, Grace. Ich lasse den Arzt holen.«
    »Nein! Caroline! Lass … Caroline holen. Sie weiß, was zu tun ist.«
    »Alice!«, schrie Vincent, doch
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