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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug
Autoren: Laura Landon
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am Oberarm. Angst durchfuhr sie, als sie auf seine Hand hinabblickte, mit der er ihren Arm schmerzhaft drückte.
    »Ich will, dass Sie jetzt gehen, Mr. Germaine.«
    »Ich fürchte, das ich das nicht tun kann, Euer Gnaden. Nicht bevor ich ausgeführt habe, wozu ich gekommen bin.«
    »Und das wäre?«
    »Sie umzubringen, natürlich.«
    Grace taumelte zurück. Sie sah ihn an und Entsetzen ergriff sie. Er meinte es ernst.
    Sie entwand sich ihm mit einer heftigen Bewegung. Ihr Arm schmerzte, wo er sie festgehalten hatte. »Gehen Sie! Car…«
    Er zog eine Waffe und hielt sie so, dass sie sie sehen konnte. »Wenn Sie Carver nicht vor Ihren Augen sterben sehen wollen, schweigen Sie lieber.«
    Grace atmete mehrmals tief durch und signalisierte nickend ihr Einverständnis.
    »Sehr gut.« Germaine warf einen Blick auf das Teeservice, das noch immer auf dem Tisch stand. »Wie bedauerlich, dass wir keine Zeit für eine Tasse Tee haben. Es wäre reizend, hier mit Ihnen zu sitzen und ein Weilchen zu plaudern, bevor Sie Ihren bedauerlichen Unfall erleiden.«
    Grace fasste sich an den Bauch, als ein neuer Schmerz sie durchzuckte. Sie wünschte, diese Krämpfe würden nachlassen. Wenn sie sich nur ein paar Minuten hinlegen könnte, würde es ganz sicher besser werden. »Warum tun Sie das?«
    Er trat zu dem Beistelltisch, auf dem drei Kristallkaraffen standen, und schenkte sich ein Glas Brandy ein. »Wegen des Geldes natürlich. Wegen Raeborns
gesamten
Geldes. Das Geld, das an mich hätte gehen sollen, jetzt aber an …« Germaine zeigte auf Graces Bauch. Ihre Hände legten sich unwillkürlich schützend darüber.
    Er lachte. »Dabei war ich mir so sicher, dass er nie wieder heiraten würde. Ich habe es wirklich nicht kommen sehen. Erst, als es schon zu spät war.« Er leerte sein Glas und sah sie feindselig an. »Wie haben Sie das geschafft? Offensichtlich haben Sie die Beine schon lange vor der Hochzeit für ihn breit gemacht. Ihnen muss klar gewesen sein, dass eine Schwangerschaft der einzige Weg wäre, ihn zu einer Heirat zu zwingen.Ich kann nur nicht glauben, dass er so töricht war, Sie nicht zu durchschauen.«
    Grace spürte, dass ihre Wangen sich röteten.
    »Nun ja, das ist nicht mehr wichtig. Ihr Unfall wird all meine Probleme lösen.«
    »Aber Geld ist es doch sicher nicht wert, ein unschuldiges Kind zu töten?«
    »Es nicht wert? Verflucht nochmal, Sie dämliches Frauenzimmer! Wissen Sie, wie groß das Vermögen ist, um das es geht? Genug für zehn Leben in Saus und Braus.«
    Germaine zielte mit der einen Hand weiter auf sie und kippte mit der anderen mehr Brandy in sein Glas. »Stattdessen hat dieser Dreckskerl, Ihr werter Ehemann, mich zum Leben eines
Bauern
verdammt. Hat mir gesagt, wenn ich das Landgut, das er mir übereignet hat, gut genug bewirtschafte, hätte ich zum Leben mehr als genug.«
    Germaines Gesicht wurde rot und fleckig und seine Züge verzerrten sich vor Wut.
    »Für was für einen Trottel hält er mich? Wie soll ich seiner Meinung nach von der armseligen vierteljährlichen Zuwendung existieren, die er mir zuteilt? Diese klägliche Summe reicht nicht einmal aus, um auch nur eine Woche lang die Kosten für den Lebensstandard zu decken, den ich gewohnt bin. Und zu allem Überfluss hält er sich allen Ernstes auch noch für großzügig.«
    »Wenn Sie mit ihm reden, wird er vielleicht …«
    Germaine unterbrach sie mit einer ungehaltenen Handbewegung. »Ich will alles! Es hätte mir gehören sollen. Es hätte meins sein
können
. Wenn Raeborns Vater nicht wenige Minuten vor meinem geboren wäre.«
    »Aber es wird Ihnen trotzdem nicht gehören«, argumentierte Grace. »Selbst wenn ich tot bin, gehört das Geld immer noch Raeborn.«
    »Ich zähle darauf, dass Fentington das Problem für mich löst. Natürlich mit Mr. Parkers Hilfe.« Er trank noch einenSchluck und grinste. »Wahrscheinlich sind Sie schon Witwe, Euer Gnaden. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Raeborn die Konfrontation mit Baron Fentington überlebt. Andererseits …« Er lachte. »Ich schwöre, Ihr Gemahl hat so viele Leben wie die sprichwörtliche Katze. Doch diesmal habe ich mich selbst um alles gekümmert. Wenn Fentington die Welt nicht von Ihrem Gatten befreit, wird Parker es tun.«
    Grace wurde schwindelig. »Sie waren das?«, flüsterte sie. Sie konnte nicht fassen, was ihr Verstand ihr sagte. »Sie haben versucht, Vincent zu töten?«
    »Ich bereue nur, dass ich das nicht schon vor Ihrer Heirat erledigt habe. Dann müsste ich nicht
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