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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht
Autoren: K. H. Scheer
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auf.
    »Er­bit­ten Sie dem­nächst mei­ne Er­laub­nis, Ma­dam. Mr. Ber­to­nel­li, er­fül­len Sie den Wunsch der Da­me.«
    »Wis­sen Sie, Mr. Ka­bel­berg«, sprach er mich über­fall­ar­tig an, »ich schät­ze es nicht, wenn Pro­duk­te mei­nes Kön­nens ver­un­glimpft oder in ur­menschen­haf­ter Art ab­ge­schos­sen wer­den. Als Dr. Fein­bin­der von ei­nem mei­ner in­tel­li­gen­ten Schwert­fi­sche ge­jagt, ge­fun­den und er­sto­chen wur­de, ha­be ich per­sön­lich … Sie wer­den blaß, Herr Ka­pi­tän! Was wis­sen Sie über Mar­kus Fein­bin­der?«
    Mein Gott, er hät­te mich bei­na­he über­rum­pelt. Die Be­mer­kung kam so un­ver­hofft, daß so­gar Han­ni­bal zu­sam­men­ge­zuckt war.
    »Ich – äh – ich ken­ne ihn, Sir«, stot­ter­te ich. »Wir tauch­ten zu­sam­men im Mit­tel­meer nach …«
    »Ja, ich weiß«, un­ter­brach er mich scharf. »Fein­bin­der ließ sich auf­sto­cken, um an­schlie­ßend zu be­reu­en, mich zu be­steh­len und mit ei­nem of­fe­nen Ein­mann-Boot zu flie­hen. Es wä­re ihm ge­lun­gen, wenn ›Cä­sar‹ nicht die Spur ge­fun­den hät­te. Wol­len Sie be­haup­ten, der MA­DE hät­te Ih­nen nichts über den Fall Fein­bin­der er­zählt? Ih­nen, ei­nem ab­kom­man­dier­ten Spe­zia­l­of­fi­zier?«
    Ich hör­te das Kli­cken von Ber­to­nel­lis Feu­er­zeug. Im glei­chen Se­kun­den­bruch­teil griff La­hoa Rous­se­let an. Ihr Hand­kan­ten­schlag kam von schräg oben. Ich ver­nahm das Ge­räusch sei­ner bers­ten­den Nacken­wir­bel.
    Han­ni­bal er­le­dig­te den zwei­ten Mann mit ei­nem GWA-Schlag ge­gen den Kehl­kopf. Auch die­ser Hieb war töd­lich.
    Nis­hi­mu­ra sprang den drit­ten Wäch­ter an, schleu­der­te ihn mit ei­nem Ju­do­griff hin­ten­über und knick­te das Rück­grat über sei­nem blitz­schnell ge­beug­ten Knie. Auch hier be­stand kei­ne Ge­fahr mehr.
    Un­ter­des­sen hat­ten La­hoa und Han­ni­bal die Wäch­ter vier und fünf für im­mer kampf­un­fä­hig ge­macht.
    Ich da­ge­gen hat­te mich so­fort auf Je­ro­me A. Bul­mers ge­stürzt. Ich ku­gel­te dem vor Schmerz auf­schrei­en­den »Meis­ter« den rech­ten Arm aus, um ihn wehr­un­fä­hig zu ma­chen und riß ihn an mich. In mei­nen Hän­den war er hilflo­ser als ein Kind; aber er schrie im­mer noch.
    La­hoa nahm mir den Chef des Stütz­punk­tes ab. Han­ni­bal warf mir einen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner mit­samt Re­ser­ve­ma­ga­zin zu. Er und Nis­hi­mu­ra häng­ten sich die bei­den üb­rig­ge­blie­be­nen Waf­fen mit­samt Zweit­ma­ga­zi­nen über die Schul­tern.
    Es ge­sch­ah al­les blitz­schnell und laut­los. Nur Bul­mers war zu hö­ren.
    Ich riß den Pa­tent­ver­schluß mei­ner Ho­sen­naht auf. Dar­in hin­gen fünf win­zi­ge Ther­mo­ni­tal-La­dun­gen mit Ma­gnet- und Kle­be­half­tern. Nie­mand brauch­te ei­ne An­wei­sung zu ge­ben. Wir wuß­ten, was wir zu tun hat­ten.
    Wäh­rend Han­ni­bal das vor­de­re Pan­zer­schott durch einen Te­le­pa­thi­eim­puls öff­ne­te, wand­te ich mich der an­de­ren Tür zu. In dem Mo­ment, als ich einen gleich­ar­ti­gen Im­puls ge­ben woll­te, schwang sie be­reits auf. In dem ent­ste­hen­den Spalt be­merk­te ich die dun­kel­ro­ten Kom­bi­na­tio­nen von sechs her­bei­stür­zen­den Schutz­gar­dis­ten.
    Jetzt wur­de es wirk­lich laut! Ich feu­er­te zwei lan­ge MK-Gar­ben in die Zie­le und warf ei­ne ge­schärf­te Ther­mo­ni­tal-Mi­kro­bom­be hin­ter­her. Sie ent­flamm­te so­fort zu ei­nem zwei Me­ter durch­mes­sen­den, zwölf­tau­send Grad hei­ßen Feu­er­ball, von dem vier wei­te­re nach­drän­gen­de Wäch­ter er­faßt wur­den. Ih­re Mu­ni­ti­on ex­plo­dier­te. Zehn Mann der Zen­tral­ebe­sat­zung wa­ren aus­ge­schal­tet.
    Wei­te­re Feu­er­stö­ße zer­stör­ten wich­ti­ge Schalt­an­la­gen auf dem großen Ar­beit­s­tisch. Sie zer­bars­ten un­ter den de­to­nie­ren­den MK-Ge­schos­sen.
    »Her­kom­men«, brüll­te Han­ni­bal. Er war schon drau­ßen. Ich sprang has­tig durch die wie­der zuglei­ten­de Tür, die Han­ni­bal te­le­pa­thisch ver­rie­gel­te. Wenn ich die Ver­schluß­schal­tung auf dem Ar­beit­s­tisch ge­trof­fen hat­te, war das Schott vor­erst nicht mehr zu öff­nen.
    Dann rann­ten
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