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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod
Autoren: Caroline Graham
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gebracht, wo man sie laut Paragraph eins des Strafgesetzbuchs von 1977 der Verschwörung zur Beschaffung von Geld anklagte, da sie fälschlicherweise behauptet hatte, sie hätte Simone Hollingsworth entführt. Als man sie vor Gericht aufforderte aufzustehen, stellte sich heraus, daß Miss Lawson ohne Hilfe nicht dazu in der Lage war. Sie nahm die Anklage gelassen auf, und als man sie fragte, ob sie noch etwas zu sagen hätte, entschied sie sich zu schweigen.
      Noch in derselben Woche wurden Renee und Ronald Atherton wegen des Verdachts der Behinderung einer polizeilichen Ermittlung festgenommen. Zu Barnabys Überraschung war keiner von beiden vorbestraft, also würde das Ganze vermutlich mit einer Verwarnung oder einem Urteil auf Bewährung enden.
      Sergeant Troy kehrte zur Arbeit zurück, aber er war noch nicht wieder ganz der alte. In seiner ersten Mittagspause ging er zu W. H. Smith und kaufte Maureen das Buch von Joan Collins zum Geburtstag, dazu eine große Schachtel belgische Pralinen von Marks and Spencer und ein riesiger Blumenstrauß, der eigentlich aus zwei Sträußen bestand. Und er gab sich Mühe, eine hübsche Karte zu finden.
      PC Perrot ging dem Chief Inspector nicht aus dem Kopf. Barnaby dachte an das Versäumnis des unerfahrenen Constable, das Ergebnis seines Gesprächs mit Alan Hollingsworth umgehend zu melden, und verglich es mit seiner eigenen Fehleinschätzung - nach dreißig Jahren Dienstzeit - was Sarah Lawson betraf.
      Barnaby kam zu dem Schluß, daß er Perrot ungerecht behandelt hatte, und entschied, daß es nicht nur gemein, sondern geradezu dumm wäre, einen Polizisten von einem Job zu versetzen, den er so ausgezeichnet machte. Er diktierte ein Memo in diesem Sinne und wurde dafür mit Dankbarkeit überschüttet. Zusammen mit einem zehnseitigen Brief kamen Ankündigungen aller Veranstaltungen in sämtlichen Dörfern von Perrots Revier, verbunden mit der Bitte, diese - falls es nicht zuviel Mühe mache - am Anschlagbrett der Wache aufzuhängen.
      Nach und nach wurde bei der Kriminalpolizei von Causton die Maschinerie, die für den Fall Hollingsworth in Gang gesetzt worden war, abgebaut und das Ermittlungsteam auf andere Fälle verteilt.
      Detective Inspector Barnaby leckte insgeheim seine Wunden. Es war nicht sein erster Fehlschlag, und würde gewiß auch nicht der letzte sein, aber es war einer, der ihn besonders ärgerte. Er stellte sich vor, wie auf dem Revier, nicht unbedingt zu seinen Gunsten, über die Sache geredet wurde. Wie man sich an den Tag erinnerte, an dem eine hübsche Blondine mit dem Gesicht eines Engels und dem Naturell eines Mörders den alten Tom in die Tasche gesteckt hatte.
      Aber man durfte solche Dinge nicht übermächtig werden lassen, und letztlich war das alles auch gar nicht so wichtig. Wichtig hingegen war, daß Joyce in zwei Tagen Geburtstag hatte.
      Barnaby hatte eine Tomatenmousse geplant, die er mit Avocadoscheiben und Salatherzen servieren würde. Danach gäbe es gegrillten Wildlachs mit Sauce hollandaise und frischen grünen Bohnen aus dem Garten. Cully und Nicholas würden zum Nachtisch eine Aprikosentorte von der Patisserie Valerie mitbringen und eine Flasche Perrier-Jounet Belle Epoque.
      Sie würden draußen im Garten essen und danach noch im Dunkeln unter dem strahlenden Sternenhimmel zusammensitzen. Barnaby, seine Tochter und ihr Mann würden »Happy birthday to you» singen, und dann würde Joyce mit ihnen singen, wie sie das immer tat. »Greensleeves« vielleicht. Oder »There’s No Place Like Home.«
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