Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
liegt doch auf Ihrem Heimweg.« Als der Sergeant immer noch nicht antwortete, fügte der Inspektor hinzu: »Sie dürfen auch rauchen, wenn Sie möchten.«
      Mensch. In meinem eigenen Auto. In meiner Freizeit. Vielen, vielen Dank. Troy bemerkte, daß die Augenbrauen seines Chefs, die heute mehr denn je wie abgenutzte Topfreiniger aussahen, fragend hochgezogen waren.
      ».. .Hm... was ist denn mit Ihrem Orion, Sir?«
      »Joyce ist damit zum TÜV gefahren.«
      »Eigentlich wollte ich nicht direkt nach Hause..., sondern noch beim >Goldenen Schwan< vorbeischauen.« Und etwas lockerer: »Die sind nicht an eine bestimmte Brauerei gebunden«, erklärte Troy. »Es liegt draußen an der Uxbridge Road.«
      »Das ist mir sehr recht. Ich könnte an einem solchen Abend gut etwas Nasses und Warmes vertragen.«
      »Nun ja...« Mit rotem Gesicht blieb Troy, den Türgriff in der Hand, stehen und erläuterte die Umstände etwas genauer. »Es ist nicht wirklich eine Kneipe... das war nur ein Witz... es ist eher so etwas wie ein Bad... verstehen Sie...«
      Barnaby sah seinen Sergeant an. Und verstand. »Äh, entschuldigen Sie, Troy. Ich bin normalerweise nicht so schwer von Begriff. Es war ein langer Tag.«
      »Ja, Sir.« Der jüngere Mann ging halb durch die Tür, dann drehte er sich um und baute sich in einer gleichermaßen unbeholfenen wie aufsässigen Art vor Barnaby auf. »Ich meine, der Fall ist doch abgeschlossen.«
      »Oh, ja, ja. Was Sie nach Dienstschluß tun, ist Ihre eigene Angelegenheit.« Dann, als Troy immer noch herumdruckste: »Wenn Sie allerdings auf Beifallsbekundungen von meiner Seite warten, dann können Sie hier stehenbleiben, bis Ihnen Gänseblümchen aus dem Hintern wachsen.«
      »Gute Nacht, Sir.«
      »Gute Nacht, Sergeant.« Als er die Tür schloß, rief Barnaby noch: »Und richten Sie Maureen Grüße von mir aus.«
      Das erinnerte ihn an ein Lied vom Broadway, was ihn wiederum an Theater, an das Latimer und an Harold erinnerte, den er zu vergessen versuchte, was ihm meistens auch gelang, vor allem dann, wenn er viel zu tun hatte. Trotzdem sagte er sich immer wieder (und jetzt auch), daß es nur eine ganz normale Verhaftung gewesen war, nicht mehr und nicht weniger. Nur insofern etwas ungewöhnlich, weil es jemand war, den er kannte. Außergewöhnlich auch deshalb, weil sie drei Männer gebraucht hatten, um ihn festzuhalten und in die Zelle zu stecken, als er erkannt hatte, daß sich die creme de la creme des britischen Journalismus’ nicht versammelt hatte, um ihn zu ehren. Barnaby hatte sich, soweit er sich erinnern konnte, zum ersten Mal in all seinen Berufsjahren als ein Feigling erwiesen, sich gedrückt und die Arbeit den anderen überlassen. Aber selbst in der Kantine konnte er Harolds Schreie hören.
      »O Jesus!« Barnaby schlug die Bürotür zu und entschied sich, zu Fuß nach Hause zu gehen. Ein forscher Marsch durch die beißend kalte Luft würde sein Blut abkühlen. Und seine Gedanken beruhigen. Er lief die Causton High Street hinunter, und die Finsternis war sein Begleiter. Natürlich hatte er selbst als naiver Wachtmeister in den frühen fünfziger Jahren nie erwartet, daß sein Los als Polizist immer glücklich sein würde. Er war auf Abscheulichkeiten in Hülle und Fülle vorbereitet worden, und diese Vorbereitung war nicht umsonst gewesen. Aber es gab eben immer wieder Gelegenheiten, bei denen sich die Erinnerungen an alles Übel zu vereinen schienen und einen übelriechenden Schorf bildeten, der die guten und die hellen Zeiten verbarg.
      Er lief weiter und wechselte die Straßenseite, ehe er zum Latimer gelangte, auch wenn das bedeutete, daß er später erneut die Straße überqueren mußte. Er wollte diesem Ort einfach nicht zu nahe kommen. Und er hatte auch nicht vor, für die nächste Produktion beim Anmalen der Kulissen zu helfen, obwohl ihm seine Tochter versichert hatte, es würde einfach »himmlisch« werden. Sie und Joyce waren jetzt bestimmt dort - er sah auf seine Uhr - und probten. Er wußte, daß er sich in ein paar Tagen vermutlich anders fühlen würde, vielleicht sogar schon morgen, aber in diesem Augenblick hatte er genug von Schauspielern. Er hatte ihre verkommenen Gefühle und ihre unsteten Herzen total satt. Und ihre Posen und der hinterhältige Klatsch, den sie austauschten, wenn sie sich in Grüppchen zusammendrängten, hingen ihm zum Hals raus.
      Doch der boshafte Zufall sucht sich immer diejenigen aus, die am wenigsten mit ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher