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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer
Autoren: Peter Robinson
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das Gefühl war nicht zu leugnen.
      Der junge Constable, der mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr gesprochen hatte, kam auf Banks zu und stellte sich vor: Constable Smythe aus Molesby, dem nächsten Dorf.
      »Sie sind das also, der mich zu dieser nachtschlafenen Zeit aus dem Bett geholt hat«, begrüßte ihn Banks.
      Smythe wurde blass. »Ähm, Sir, ich dachte ... ich ...«
      »Schon gut. War schon in Ordnung. Können Sie mich kurz informieren?«
      »Eigentlich gibt's nicht viel zu erzählen.« Smythe wirkte müde und abgespannt, was verständlich war. Er sah noch ziemlich jung aus; wahrscheinlich war dies sein erster größerer Einsatz.
      »Wer hat den Brand entdeckt?«, erkundigte sich Banks.
      »Ein Typ namens Hurst, Andrew Hurst. Wohnt im alten Schleusenwärterhäuschen ungefähr eine Meile von hier. Er meinte, er wollte gerade ins Bett gehen, so um kurz nach eins, da hätte er das Feuer vom Schlafzimmerfenster aus gesehen. Weil er ungefähr wusste, wo es herkam, ist er hingefahren.«
      »Hingefahren?«
      »Mit dem Rad.«
      »Aha. Weiter!«
      »Das ist eigentlich alles. Und er hat das Feuer übers Handy gemeldet. Dann kam die Feuerwehr. Sie sind wohl nicht so leicht an die Boote rangekommen, wie man sieht. Sie mussten lange Schläuche benutzen.«
      Die Löschzüge standen ungefähr hundert Meter weiter hinter dem Wäldchen. Eine schmale Straße führte in einer scharfen Rechtskurve zum Kanal hinunter. »Haben sie noch jemanden lebend rausgeholt?«, fragte Banks.
      »Keine Ahnung, Sir. Falls ja, sind die längst im Krankenhaus. Wir wissen nicht mal, wie viele Leute auf den Booten gewohnt haben oder wie sie heißen. Wir wissen nur, dass es zwei Tote gibt.«
      »Na, toll«, meinte Banks. Die Informationen waren alles andere als ausreichend. Oft wurde ein Brand gelegt, um ein anderes Verbrechen zu vertuschen, Beweise zu vernichten oder die Identität eines Opfers zu verschleiern, und wenn das hier der Fall war, dann musste Banks so viel wie möglich über die Leute in Erfahrung bringen, die auf den Booten wohnten. Das konnte sich als schwierig erweisen, falls sie alle umgekommen waren. »Dieser Schleusenwärter, ist der noch da?«
      »Eigentlich ist er nicht der Schleusenwärter«, erklärte Smythe. »Schleusenwärter gibt's gar nicht mehr. Die Leute auf den Booten betätigen die Schleusen selbst. Dieser Hurst wohnt nur in dem ehemaligen Schleusenwärterhaus. Ich habe seine Aussage aufgenommen und ihn nach Hause geschickt. War das falsch?«
      »Nein«, entgegnete Banks. »Wir sprechen später noch mal mit ihm.« Natürlich war es falsch gewesen. Offenbar war Smythe zu unerfahren, um zu wissen, dass Brandstifter bevorzugt ihre eigenen Feuer meldeten und bei der Brandbekämpfung anwesend waren. Falls Hurst etwas mit dem Feuer zu tun hatte, so hatte er inzwischen genug Zeit gehabt, mögliche Beweise zu vernichten. »Schon was von Geoff Hamilton gehört?«, wollte Banks wissen.
      »Ist auf dem Weg.«
      Banks hatte schon einmal mit Hamilton zusammengearbeitet. Damals ging es um einen Lagerhausbrand in Eastvale, der sich als Versicherungsbetrug entpuppte. Zwar hatte Banks nie richtig mit dem brummigen, schweigsamen Mann warm werden können, aber er hatte Respekt vor Hamiltons Fachwissen und schätzte seine ruhige, gewissenhafte Arbeitsweise. Geoff Hamilton kannte keine Hektik oder voreiligen Schlüsse. Und jeder, der auch nur ein bisschen Grips im Kopf hatte, verwendete in Hamiltons Gegenwart niemals die Ausdrücke »Brandstiftung« oder »vorsätzlich«. Das hatte man ihm vor Gericht ausgetrieben.
      Annie Cabbot gesellte sich zu Banks und Smythe. »Der Anruf ging um 1:31 Uhr bei der Leitstelle ein. Um 1:44 Uhr war die Feuerwehr am Einsatzort.«
      »Klingt plausibel.«
      »Eigentlich keine schlechte Reaktionszeit auf dem Land«, bemerkte Annie. »Wir können von Glück sagen, dass keine Teilzeitkräfte Dienst hatten.«
      Viele Feuerwehren auf dem Lande bedienten sich ausgebildeter Teilzeitkräfte, wodurch sich die Reaktionszeit bei Einsätzen verlängerte: Von der Alarmauslösung bis zum Eintreffen auf der Wache vergingen mindestens fünf Minuten. »Außerdem haben wir Glück, dass sie heute nicht streiken«, fügte Banks hinzu, »sonst ständen wir immer noch hier und würden warten, dass die Armee kommt und das Feuer auspisst.«
      Sie sahen zu, wie die Feuerwehrleute schweigend ihre Ausrüstung zusammenpackten. Derweil wurde es langsam grauer. Wie aus
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