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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer
Autoren: Peter Robinson
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eingesetzt.«
      »Und hier?«
      »Nein. Die Brandherde sind auf jeden Fall nebenan. Das wäre einfach ein zu großer Zufall, wenn beide Brände gleichzeitig durch unterschiedliche Ursachen entstanden wären. Und hier haben die Flammen viel weniger Schaden angerichtet.«
      Banks spürte, dass er Kopfschmerzen bekam. Er warf noch einen kurzen Blick auf die Leiche des jungen Mädchens und drückte dann mit Daumen und Zeigefinger auf den Nasenrücken über der Maske, bis ihm Tränen in die Augen schossen. Als er sich abwandte und in den Nebel schaute, sah er Dr. Burns, den Polizeiarzt, mit seiner schwarzen Tasche auf die Boote zueilen.
     
     

* 2
     
    Andrew Hurst wohnte in einem unauffälligen Schleusenwärterhäuschen am Kanal, ungefähr eine Meile östlich des toten Arms, wo die Boote gebrannt hatten. Das rote Backsteinhaus war schmal und hatte ein Schieferdach. An der Traufe war eine Satellitenschüssel angebracht. Es war noch früh am Morgen, aber Hurst war bereits auf den Beinen. Er war Anfang vierzig, groß und dünn und hatte schütteres braunes Haar. Er trug Jeans und ein rotes Sweatshirt mit Reißverschluss.
      »Ah, ich hab schon mit Ihnen gerechnet«, sagte er, als Banks und Annie ihre Dienstausweise zückten. Hursts blassgraue Augen verweilten ein wenig zu lange auf Annie. »Geht bestimmt um den Brand.«
      »Genau«, entgegnete Banks. »Dürfen wir reinkommen?«
      »Aber sicher! Sie kommen genau richtig, ich bin grade mit dem Frühstück fertig.« Er trat zur Seite, damit Banks und Annie vorbeigehen konnten. »Die erste Tür links. Geben Sie mir doch Ihre Mäntel.«
      Sie legten ab und kamen in ein Zimmer voller Holzregale, in denen Hunderte, wenn nicht Tausende von Langspielplatten, Singles und EPs standen, alle ordentlich nebeneinander. Banks und Annie tauschten einen Blick, ehe sie in den Sesseln Platz nahmen, auf die Hurst wies.
      »Unglaublich, was?«, grinste Hurst. »Seit ich zwölf bin, sammle ich Vinyl aus den Sechzigern. Ist meine große Leidenschaft. Abgesehen von Kanälen und ihrer Geschichte, natürlich.«
      »Natürlich«, meinte Banks, überwältigt von der riesigen Menge an Platten. Normalerweise hätte er sich vor die Regale gekniet und wäre die Titel durchgegangen.
      »Und ich behaupte, dass ich Ihnen jede Platte geben kann, die Sie sehen wollen. Ich finde jede auf Anhieb: Kathy Kirby, Matt Monro, Vince Hill, Helen Shapiro, Joe Brown, Vicki Carr. Los, versuchen Sie's mal, nennen Sie mir einen Titel!«
      Du liebe Güte, dachte Banks, ein Vinyl-Freak. So einen konnten sie jetzt gut gebrauchen. »Mr. Hurst«, sagte er, »nur zu gerne würde ich Ihr Ordnungssystem testen und Ihre Plattensammlung bewundern, aber wäre es vielleicht möglich, dass wir uns zuerst über den Brand unterhalten? Auf den Booten da unten sind zwei Menschen gestorben.«
      Hurst sah enttäuscht aus, wie ein Kind, dem man ein neues Spielzeug vorenthielt. Zögernd fuhr er fort, unsicher, ob ihm sein Publikum noch zuhörte: »Ich habe sie nicht alphabetisch geordnet, sondern nach Erscheinungsdatum, verstehen Sie. Das ist mein Geheimnis.«
      »Mr. Hurst«, versuchte es Annie. »Dazu kommen wir später. Wir müssen Ihnen jetzt ein paar wichtige Fragen stellen.«
      Schmollend schaute er Annie an, schien dann aber die Lage zu begreifen. Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf. »Ja, ich weiß. Tut mir Leid, dass ich so rumquatsche. Ist wohl der Schock. Wenn ich nervös bin, red ich immer zu viel. Tut mir wirklich Leid, was passiert ist. Wie ist ...?«
      »Wir wissen noch nichts über die Ursache des Brandes«, erklärte Banks, »aber sie erscheint uns sehr verdächtig.« Geoff Hamilton hätte »zweifelhaft« gesagt. Er wusste genauso gut wie Banks, dass das Feuer sich nicht selbst gelegt hatte. »Kennen Sie die Gegend gut?«, erkundigte er sich bei Hurst.
      Hurst nickte. »Das ist hier irgendwie mein Stück Kanal, für das ich mich ein bisschen verantwortlich fühle.«
      »Inklusive des toten Arms?«
      »Ja.«
      »Was wissen Sie über die Leute, die auf den Hausbooten wohnen?«
      Hurst hob die schwarze Brille und rieb sich das rechte Auge. »Genau genommen, sind das keine normalen Hausboote, wissen Sie?«
      »Ach, nein?«
      »Nein, es sind Kanalboote. Hausboote sind breiter und können auf diesem Kanal gar nicht fahren.«
      »Aha«, machte Banks. »Trotzdem wüsste ich gerne, was Sie mir über die Bewohner sagen können.«
      »Eigentlich nicht viel. Das
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