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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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einreihen, damit die
Verdauungssäfte der Python ihrer Haut nichts anhaben konnten. Außerdem schluckte sie, kurz bevor
ihr Kopf im Maul der Schlange verschwand, eine Zauberpille, die es ihr ermöglichte, zwanzig
Minuten lang nicht mehr atmen zu müssen. Mit Hilfe der Salbe und der Pille konnte sie einmal
täglich ihre Nummer aufführen. Leider war das Mädchen, das Pythia sonst immer bei den
Vorbereitungen geholfen und sie nach der Aufführung an den Füßen aus dem Schlangenmaul gezogen
hatte, vor einigen Tagen mit einem hübschen, jungen Tunichtgut davongelaufen, und bislang hatte
sich für sie noch kein Ersatz gefunden. So hatte sich Mym, dessen Darbietung vor Pythias auf dem
Programm stand, bereit erklärt, ihr bei den Vorbereitungen und der Befreiung danach zu
helfen.
Er verrieb das Öl auf Pythias Haut und achtete darauf, keine Stelle auszulassen. Da wurden sie
von einer Gruppe uniformierter Männer von der Polizei Gudscherats gestört. »Stehenbleiben und
keine Bewegung, Maskierter!« fuhr einer von ihnen Mym an und zückte sein Schwert. »Wer bist du?
Zeig dich!«
Mym konnte zunächst nicht antworten, und das lag nur teilweise an seiner Sprachstörung. Hatten
sie ihn doch noch gefunden? Und er hatte geglaubt, jetzt könne ihm kaum noch etwas
passieren...
Die Tänzerin wußte natürlich von seinen Schwierigkeiten. Sie erhob sich von ihrer Liege.
Ihre Brüste glänzten vom Öl und ragten noch mehr hervor, als sie tief einatmete. »Sie sind in
einen privaten Umkleideraum eingedrungen«, empörte sie sich im lokalen Dialekt.
Der Polizeihauptmann betrachtete sie ausgiebig.
»Dies ist eine Angelegenheit des Königreichs, Weib«, brummte er schließlich streng. »Wir
verfolgen eine Bande von Thugs. Sie könnte durchaus hier vorbeigekommen sein. Und jetzt stoßen
wir auf einen Mann, der eine Maske trägt.«
»Dieser Mann ist mein Gehilfe!« rief Pythia wütend und atmete doppelt so tief ein. »Er ist kein
Thug! Und außerdem war er den ganzen Tag in meiner Nähe!« Sie schüttelte sich in gespieltem
Zornesbeben. »Er muß wegen der Giftdämpfe der Python eine Maske tragen, damit sein Gesicht nicht
zerstört wird!« Sie schnippte kurz mit den Fingern. Die gewaltige Schlange erwachte aus ihrem
Schlummer, hob den Kopf und zischte.
Die Polizisten fuhren zurück. »Nur um ganz sicherzugehen«, sagte der Hauptmann, »wenn Ihr Euch
für ihn verbürgt...«
»Selbstverständlich verbürge ich mich für ihn!« schimpfte sie. »Ohne seine Hilfe bräuchte ich
mich gar nicht erst auf die Bühne zu bemühen!«
Die Polizisten verzogen sich, und Mym beruhigte sich wieder. Er fuhr damit fort, das Öl auf
Pythias Körper zu verreiben. »Natürlich verbürge ich mich für Euch«, sagte die Tänzerin. »Ich
mußte nicht einmal lügen, aber auch eine Lüge wäre mir in diesem Moment gleich gewesen. Ich weiß,
daß Ihr kein Thug seid, und aus welchem Grund auch immer Ihr diese Maske aufgesetzt habt, geht
mich nichts an. Bei uns in der Truppe gibt es weit mehr als einen, der etwas zu verbergen
hat.«
Er fuhr damit fort, sie einzureihen, und hoffte, nicht antworten zu müssen.
»Ihr macht Eure Arbeit wirklich ganz hervorragend«, fügte sie nachdenklich hinzu.
»Eure Finger bewegen sich mit außerordentlichem Geschick, und Ihr reibt meinen Körper schneller
und behender ein, als selbst ich das vermöchte - sogar an den schwierigsten Stellen. Das Mädchen,
das ich vorher hatte, hat sich nicht besonders geschickt angestellt. Ständig kniff und kitzelte
sie mich und hat darüber das Einreiben an einigen Stellen fast vergessen.«
Damit war sie der Gefahr ausgesetzt gewesen, sich an einigen Stellen von den Verdauungssäften der
Python Verätzungen zuzuziehen. Mym konnte sich vorstellen, wie schmerzhaft so etwas sein
mußte.
»Wißt Ihr eigentlich, warum ich Euch gebeten habe, mir zu helfen?« fuhr Pythia fort. »Nicht, weil
ich Euch gleich für einen begnadeten Masseur hielt; das habe ich erst nach Eurer Behandlung
erfahren. Nein, ich kann jederzeit zehn Männer finden, die mich einreihen wollen, aber bei denen
würden die Hände heiß und die Blicke immer gieriger. Ich lasse mich nicht mehr gern von Männern
einreihen. Nicht seitdem vor zwei Jahren einer seine Beherrschung verlor und über mich herfiel.«
Sie lächelte. »Ich entkam ihm nur, weil das Öl meinen Leib so glitschig gemacht hatte, daß er
mich nicht festhalten konnte. Im Grunde genommen hätte er mich haben können, wenn er wenigstens
vorher
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