Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Entwicklung.
Druck.
»Aber das funktioniert doch nicht! Weil da nichts Grauenhaftes dran ist.«
Druck, Druck.
»Es wird doch funktionieren?«
Druck.
»Bist du ganz sicher?«
Druck.
»Also gut, Sning. Bisher haben mir deine Informationen stets gute Dienste geleistet. Wie soll ich
es anstellen? Soll ich der Sanduhr eine neue Farbe verleihen?«
Druck.
»Welche Farbe? Purpurn? Gold? Orange? Violett? Grau? Braun?«
Erst nach Braun drückte Sning dreimal zu. Norton kratzte sich am Kopf. »Keine von denen, aber
Braun hat seine Vorteile?«
Druck.
»Aber ich habe doch alle Grundfarben und einige Schattierungen genannt. Du tust so, als sei keine
Farbe oder Verbindung...«
Druck.
»Keine Farbe? Aber du hast doch gesagt...«
Druck.
»Aha - keine Farbe! Transparent. Durchsichtig.«
Druck.
»Das stellt die Zukunft als Vorausschau und nicht als Erleben dar. Oder man kann sich an sie
erinnern, so wie ich. Der undurchdringliche Schleier, durchdrungen vom Licht.«
Druck.
»Also gut, versuchen wir es!« sagte er aufgeregt.
Er ließ den Sand gelb werden und reiste in der Zeit zu dem Punkt zurück, an dem, wie Sning ihm
anzeigte, Luna sich nach der Wahl befand. Das war in der Stadt Kilvarough, auf ihrem
Anwesen.
»Auf ihrem Anwesen?« fragte er überrascht.
Druck.
»Äh, laß mich noch eine Sache erledigen, bevor ich weitermache.« Er ließ den Sand grün werden und
klopfte an die Tür.
Sie öffnete sofort. Diesmal stand Thanatos hinter ihr und Mars, Atropos und Gäa. »Meine Steine
haben mir gesagt, daß du es versuchen würdest«, sagte sie. »Wir wünschen dir Erfolg.«
Er hatte sie eigentlich informieren wollen, doch das erübrigte sich. »Du verstehst... wenn ich
Erfolg habe, wirst du nicht mehr so existieren wie jetzt. Du wirst dich nicht einmal an dieses
Leben erinnern. Keiner von euch wird das tun.«
»Das verstehen wir, Chronos«, erwiderte Luna. »In diesem Punkt ist deine Macht größer als jede
andere.«
Sie nahm seine Hand, zog ihn an sich und küßte ihn auf die Wange. Sie war nicht mehr jung, aber
sie war eine wunderschöne Frau.
Norton holte die Sanduhr hervor. »Und nun sage ich euch allen Lebewohl«, sprach er verlegen. Sie
blieben nur erwartungsvoll stehen. Er ließ den Sand blau werden und befahl eine Reise in die
Vergangenheit. Als er sich dem entsprechenden Datum näherte, drückte Sning warnend zu und zeigte
ihm die richtige Stunde an. Schließlich bestimmte er auch die Minute und Norton hielt an, indem
er den Sand grün färbte.
Da stand Luna. Neben ihr war Thanatos. Sie wischte sich über das Gesicht, offenbar hatte sie
geweint. Sie war achtzehn Jahre jünger als noch einen Augenblick zuvor, also in den frühen
Zwanzigern und trotz ihres Kummers betörend schön.
Ihr zuvor stumpfes braunes Haar leuchtete nun kastanienfarben, war schulterlang und üppig, und
ihre Augen leuchteten wie Fenster des Himmels. Sie war atemberaubend schlank und wohlgeformt, in
einen grünen Umhang gehüllt, der an ihren Namensvetter erinnerte, den Luna - oder Mondfalter, und
der helle Mondstein auf ihrem Busen leuchtete. Ein Juwel trug sie - und ein Juwel war sie, das
war sicher. Erschrocken sah sie auf, als Norton sich manifestierte.
»Chronos! Du willst doch bestimmt nicht diesem unglückseligen Augenblick beiwohnen!«
»Nicht genau«, sagte Norton.
»Sie will gleich ihre Rücktrittsrede halten«, sagte Thanatos.
»Ich... ich... ich würde ganz gerne vorher einmal mit der Welt sprechen«, sagte Norton, dem sehr
bewußt wurde, wie pompös sich das anhörte.
»Du?« Auf einem Totenschädelgesicht wirkte Erstaunen ein wenig unpassend. »Das ist doch gar nicht
dein Gebiet, Chronos!«
»Ich fürchte doch«, sagte Norton. »Ich war, ohne es zu wollen, für Lunas Niederlage
verantwortlich. Nun muß ich versuchen, das Unheil rückgängig zu machen.«
Thanatos schüttelte den Kopf. »Ihr Ruf ist völlig ruiniert. Die Diener Satans haben mit
Verleumdungen gearbeitet, mit frechen Lügen - sie haben sogar Wahlurnen manipuliert. Alles Satans
Werk - doch die Leute sind darauf hereingefallen, und nun ist alles vorbei.«
»Ich bitte um eure Geduld«, sagte Norton. »Laßt mich versuchen, ungeschehen zu machen, was ich
kann. Sollte ich versagen, kann sie immer noch zurücktreten.«
Luna legte Thanatos die Hand auf die Schulter. »Schau mal, die Wahrheitssteine«, murmelte
sie.
Tatsächlich leuchteten die Steine wie kleine Sterne.
»Also gut, ich gebe nach«, sagte Thanatos.
Sie schritten hinaus durch das Vordertor,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher