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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3
Autoren: Piers Anthony
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Vorführung!« sagte der Besitzer, ein Geschäft witternd, das nun wohl tatsächlich
zustande kommen würde.
»Betrachten Sie den Reichtumsstein, und konzentrieren Sie sich dabei auf Geld. Mehr brauchen Sie
nicht zu tun, um ihn zu aktivieren.«
Zane hielt den Stein und konzentrierte sich. Einen Augenblick später entfernte der Stern sich von
dem Stein, mit wabernden Strahlen, die wie Beine herabhingen, und schwebte langsam durch die
Luft. Es funktionierte tatsächlich!
Dann richtete sich Zanes Aufmerksamkeit auf eine traurige Erinnerung - der Spieltisch, die
Spielsucht, die sich aufhäufenden Verluste -, er war wie ein Narr mit Geld umgegangen! Kein
Wunder, daß er pleite war! Wenn es doch nur dort aufgehört hätte...
Der Stern senkte sich, Zanes Fuß entgegen. Er trat zurück, doch er folgte ihm, als würde er ihn
jagen.
»Passen Sie auf, wohin er Sie führt«, sagte der Besitzer.
»Was, wenn er mich zu irgend jemandes Brieftasche führt? Oder zu einem Banktresor?«
»Nein, er entdeckt nur legitime, verfügbare Reichtümer. Niemals etwas Ungesetzliches. Das ist
Teil des Zaubers. Schließlich gibt es ja Verzauberungsgesetze. Das Bundesamt für das Zauberwesen
geht jeder Mißbrauchsbeschwerde nach.«
»Beschwerden über den Einsatz von schwarzer Magie?« fragte Zane aufmerksam.
Der Besitzer wirkte schockiert.
»Mein Herr, ich würde niemals schwarze Magie in die Hände nehmen! Alle meine Zauber sind echte
weiße Magie!«
»Die schwarze Magie kennt nur ein Gesetz, nämlich ihr eigenes«, brummte Zane.
»Weiße Magie!« beharrte der Besitzer. »Meine Waren sind garantiert echt weiß, mit
Zertifikat.«
Doch solche Zertifikate, das wußte Zane, waren immer nur so viel wert wie derjenige, der sie
ausstellte. Weiße Magie war immer ehrlich, weil sie nämlich von Gott stammte, aber schwarze Magie
gab sich oft als weiße aus. Natürlich versuchte Satan, der Vater der Lüge, die Leute über seine
Waren zu täuschen. Für einen Amateur war es schwierig, zuverlässig zwischen den verschiedenen
Magien zu unterscheiden.
Natürlich hätte er diesen Stein begutachten lassen können, und dieses Gutachten hätte auch eine
Bestimmung seines magischen Status eingeschlossen - aber das würde sehr teuer sein, und zuvor
würde er ihn erst erwerben müssen. Wenn das Urteil dann negativ ausfallen sollte, wäre er immer
noch in der Klemme.
Der Stern schwebte auf Zanes Schuh zu.
»Heben Sie den linken Fuß, mein Herr«, riet der Besitzer.
Zane gehorchte, und der Stern glitt wie ein huschendes Insekt darunter.
Erstaunt hielt Zane den Fuß schräg, um die abgenutzte Sohle zu betrachten. Ein Penny klebte an
ihr. Der Stern hatte sich auf ihm niedergelassen.
Zane löste die Münze ab. Sofort kehrte der Stern zu dem großen Saphir zurück.
Der Zauber hatte funktioniert. Der Stern hatte ihn zu Geld geführt, von dem niemand etwas gewußt
hatte. Nicht gerade sehr viel, aber andererseits würde in einem solchen Geschäft natürlich auch
nicht allzuviel Kleingeld herumliegen. Es war das Prinzip, worauf es ankam, nicht die eigentliche
Summe.
Vor ihm weitete sich der Horizont. Ein Reichtumsstein - was würde der für seine Lage tun können?
Geld, das einströmte, seine Schulden beglich, ihm ein bequemes Leben ermöglichte, vielleicht
sogar noch mehr als nur bequem. Es würde ihn vor dem Verhungern retten und ihm eine Liebschaft
bescheren, denn zu so etwas kam ein reicher Mann immer sehr leicht.
Endlich frei zu sein von der Bürde der Armut!
»Wieviel?« fragte er, die Antwort fürchtend. »Ich weiß, daß es beim Preis nicht um Geld
geht.«
Der Besitzer lächelte, seines Geschäfts endlich sicher.
»Nein, kein Geld, natürlich nicht. Etwas Gleichwertiges.«
Zane hegte den Verdacht, daß ihm das nicht gefallen würde.
Aber er wollte tatsächlich den Reichtumsstein haben. Die Aussichten, die er ihm bescherte, waren
berauschend! Es war ihm kaum noch wichtig, daß es sich dabei vielleicht um ein illegales
schwarzmagisches Juwel handeln könnte. Wer würde schon davon erfahren?
»Was?«
»Liebe.«
»Wie?«
Der Mann fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und offenbarte eine unprofessionelle
Nervosität.
»Der Liebesstein hat angezeigt, daß Sie noch im Laufe dieser Stunde einer Liebschaft begegnen
werden.«
»Aber ich kaufe den Liebesstein doch gar nicht. Ich werde dieser Romanze nicht nachgehen.«
»Aber ein anderer könnte es tun.«
Zane musterte ihn voller Toleranz, als er die Begierde wahrnahm, mit der dieser Mann sich nach
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