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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich
Autoren: K. H. Scheer
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er­schi­en in leuch­tend ro­ter Far­be der Schrift­zug: »In­kar­na­ti­on un­ge­setz­lich.«
    Was die­se Wor­te in tiefe­rem Sin­ne zu be­deu­ten hat­ten, er­fuh­ren wir gleich dar­auf.
    Do­gen­dal stieß einen Schrei des Ent­set­zens aus.
    Die auf den Nor­mal­bild­schir­men sicht­bar ge­wor­de­ne De­mons­tra­ti­ons­flot­te des Ve­nus­kom­man­deurs nahm Fahrt auf und ent­fern­te sich aus der ein­ge­nom­me­nen Po­si­ti­on.
    Die Schif­fe wur­den im­mer schnel­ler und im­mer klei­ner.
    »Die hau­en wie­der ab!« rief Al­li­son au­ßer sich. »Mein Gott – die las­sen uns im Stich. Kon­nat …«
    Ich ahn­te, was das zu be­deu­ten hat­te. Je­mand hat­te VE­NUS­GEIST in sei­nen hei­ligs­ten Ge­füh­len, sprich Alt­pro­gram­mie­run­gen, so ent­schei­dend ver­letzt oder ge­de­mü­tigt, daß der Groß­ro­bo­ter sei­ne so­eben erst ein­ge­trof­fe­nen Ein­hei­ten wie­der ab­zie­hen muß­te.
    »Wer war das?« tob­te ich. »An al­le, auch an die Mond­be­sat­zung: Wel­cher Vollidi­ot hat Sag­hons Rol­le ge­spielt? Wer …?«
    »Das – das war ich«, klang Han­ni­bals Stim­me auf, dies­mal aber über die nor­ma­le Hy­per­dim­ver­bin­dung. »Zum Teu­fel, das ist schon vor Wo­chen in den Mond­stu­di­os auf­ge­nom­men wor­den. Es ge­hör­te zu Re­lings Aus­weich­plä­nen. Wenn nichts mehr funk­tio­niert, soll­te Sag­hon ein­ge­spielt wer­den. Na ja, das schei­nen die jetzt auch ge­tan zu ha­ben.«
    »Groß­ar­tig, wun­der­voll, ihr Hel­den«, lach­te ich hys­te­risch. »Im Mo­ment des Er­fol­ges kommt Sag­hon. Euch soll­te man in die Ga­la­xis hin­aus­schie­ßen und zehn Jah­re lang über eu­re Geis­tes­blit­ze nach­den­ken las­sen. Wie­so bin ich nicht in­for­miert wor­den? Re­ling, ver­schwin­den Sie vom Bild­schirm, oder ich sprin­ge Ih­nen von hier aus an den Hals. Al­pha-Be­fehl: Mond­sen­dung ab­schal­ten. Wenn noch et­was zu ret­ten ist, dann nur von hier aus. Laßt eu­ren Hy­per­strahl ste­hen, ihr Nar­ren.«
    An­schlie­ßend brüll­te ich Do­gen­dal und an­de­re un­schul­di­ge Leu­te an; aber es hat­te Er­folg.
    Knapp ei­ne Mi­nu­te nach der Fahrt­auf­nah­me un­se­rer ein­drucks­vol­len Ve­nus­schif­fe stand die Ver­bin­dung zum so­gh­mo­li­schen Flagg­schiff.
    Ich hat­te mich wie­der in der Ge­walt. Mein ers­ter Ein­druck war, daß Cesst-Muhrn völ­lig ver­un­si­chert war. Zwei ho­he Of­fi­zie­re stan­den rechts und links von ihm. Sie wa­ren er­regt; ei­ne Sel­ten­heit bei ei­nem So­gh­mo­ler!
    »Tu­madschin-Khan an die Pri­mi­ti­ven von So­gh­mol: Sie ha­ben die Auf­for­de­rung mei­nes ehr­wür­di­gen Gön­ners ge­hört. Ich be­fol ge sei­ne Wün­sche, al­ler­dings nur so lan­ge, bis Sie zu rea­gie­ren be­gin­nen. Ich ha­be mei­ne 62. Of­fen­siv­flot­te un­ter Ad­mi­ral Basch­tron ab­ge­zo­gen. Sie wird in we­ni­gen Mi­nu­ten wie­der hier sein, wenn Sie sich mir nicht un­ter­wer­fen. So­fort …«
    Ei­ne Über­ra­schung folg­te der an­de­ren. Ehe ich den Er­folg mei­ner ver­zwei­fel­ten Wor­te re­gis­trie­ren konn­te, ge­sch­ah wie­der et­was Un­vor­her­seh­ba­res.
    Der links ne­ben dem so­gh­mo­li­schen Kom­man­deur ste­hen­de Of­fi­zier riß ei­ne mar­sia­ni­sche Strahl­waf­fe aus dem Gür­tel. Der an­de­re Of­fi­zier schleu­der­te den Be­fehls­ha­ber zu­rück. Dann hall­te ein Schuß auf.
    Cesst-Muhrn ver­ging in ei­ner flam­men­den Ener­gie­ent­la­dung. Der Of­fi­zier, er trug fünf Rang­be­wer­tungs­stei­ne auf der Brust, rief er­regt:
    »Gna­de, Eu­er Ver­klärt­heit, wir sind zu al­lem be­reit! Der nach der Macht gie­ren­de Kom­man­dant wur­de so­eben er­schos­sen. Eu­er Ver­klärt­heit ha­ben es si­cher­lich ge­se­hen. Wir un­ter­wer­fen uns Eu­rem Be­fehl und bit­ten um Nach­sicht. Nie­mand ahn­te, daß die ses Sys­tem ei­nem Mäch­ti­gen ge­hört.«
    Ich trau­te mei­nen Oh­ren nicht. Das wa­ren me­lo­dra­ma­ti­sche Wor­te, wie wir sie nicht bes­ser hät­ten er­fin­den kön­nen. Mein­te der So­gh­mo­ler es ernst?
    »Dein Na­me?« fuhr ich den Spre­cher an.
    »Cor­hl-Ta­zu, Eu­er Ver­klärt­heit.«
    »Ich soll­te Sie ei­gent­lich ver­nich­ten. Dan­ken Sie Sag­hon. Ich wer­de
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