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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert
Autoren: Scott Sigler
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losmarschieren.«
    Die Männer mit den harten Gesichtern eilten davon und ließen Odgen und Dew alleine zurück.
    »Wissen Sie, was an dieser ganzen Angelegenheit so beschissen ist, Dew?«
    Dew nickte. »Ja. So ziemlich jede verdammte Einzelheit. «
    »Natürlich. Aber davon abgesehen«, sagte Odgen. »Wenn das eine Art Tor ist, durch das sie Truppen heranschaffen, wie dieses verrückte Ding auf dem Bild oder was auch immer – warum, zum Teufel, haben sie es dann zwei Meilen von einem Flugplatz entfernt errichtet?«
    Dew stieß ein Grunzen aus. Er war so fasziniert davon, wie gut bisher alles geklappt hatte, dass ihm diese Frage noch gar nicht in den Sinn gekommen war.
    »Vielleicht geht das über deren Horizont«, sagte Dew. »Die einzig sinnvolle Erklärung besteht wohl darin, dass sie es einfach nicht wissen. Wer immer diese Gegend ausgekundschaftet hat, hat den Flugplatz entweder einfach übersehen oder nicht begriffen, wozu er dient.«
    Odgen nickte. »Das wird’s wohl sein. Und trotzdem ist die Sache irgendwie merkwürdig. Ihre Technologie ist außerordentlich
weit fortgeschritten, und dann produzieren sie so einen Murks, wenn es um die Lokalität geht. Ich weiß nicht, was diese Dinger sind, aber es sieht so aus, als könnten wir ihnen jederzeit in den Arsch treten, wenn es um militärische Aufklärung geht.«
    Dew nickte. Die Satellitenaufnahmen verschafften ihm die vollständige Kontrolle über das Gebiet – Bilder, die ihm nur zur Verfügung standen, weil Margaret Montoya diese Ahnung gehabt hatte. Hätte sie nicht darauf bestanden, würden sie immer noch versuchen, einen Onlinezugang zum Satelliten zu bekommen, und es würde möglicherweise noch mehrere Stunden dauern, bis sie die genaue Lage der Konstruktion herausgefunden hätten. Und Dew Phillips hatte das Gefühl, dass jede Sekunde zählte.
    Die Tür des schwarzen Funkwagens flog auf. Ein Mann, der einen Computerausdruck umklammerte, stürmte heraus. Er rutschte über die gefrorene Erde der unbefestigten Straße, schaffte es gerade noch, die Balance zu halten, und knallte den Ausdruck auf die Motorhaube des Humvees.
    »Das Ding ist in kürzester Zeit immer heißer geworden«, sagte der Mann, der die Satellitenfotos auswertete. »Das hier ist eine aktuelle Infrarotaufnahme.«
    Das Foto sah fast so aus wie die früheren Aufnahmen, doch der Mann hatte einen Kreis um das merkwürdige Symbol gezogen. Es wäre nicht notwendig gewesen. Die Linien hatten sich verwischt und in ein rotes, gelbes und orangefarbenes Gewirr verwandelt.
    »Es hat sich gerade eingeschaltet«, sagte Dew. »Setzen Sie Ihre Männer in Marsch, Odgen. Sofort. Bringen Sie die erste und die zweite Gruppe, die einen Ausbruch verhindern soll, wie geplant in Position. Wir warten nicht mehr
auf die Artillerie oder die dritte Gruppe. Wir greifen sofort an.«
     
    Perry stöhnte leise im Schlaf. An seinem Kopf und seiner Brust waren ein Dutzend Elektroden befestigt, die jede seiner Bewegungen maßen. Schwere Leinenstreifen fixierten seine Handgelenke am Klinikbett. Seine Arme zuckten und dehnten sich alle paar Sekunden und zogen an den Fesseln. Ein elektrischer Piepston erklang im gleichen Rhythmus wie sein Puls. Das Summen medizinischer Geräte erfüllte das Zimmer.
    Zwei Männer in Racal-Anzügen standen rechts und links von seinem Bett. Jeder von ihnen hatte einen Elektroschocker in der Hand, aber keine Schusswaffen oder Messer – genau genommen sogar überhaupt nichts Scharfkantiges. Man konnte nicht vorsichtig genug sein. Sollte Dawsey die Leinenstreifen durchreißen – eine Leistung, die niemanden überraschen würde, der seine mächtigen Muskeln gesehen hatte –, würden sie ihn mit fünfzigtausend Volt aus den Tasern mattsetzen.
    Man hatte die Blutungen zum Stillstand gebracht, doch er war noch nicht über dem Berg. Die Kugeln waren aus beiden Schultern entfernt worden. Seine Verbrennungen, die unter anderem den größten Teil seines Kopfes betrafen, waren in feuchte Verbände gepackt worden. Die Kadaver der Dreiecke waren aus seinem Arm und seinem Rücken beseitigt worden und das sichtbare verrottete Gewebe hatte man aus seinem Schlüsselbein und seinem Bein geschabt. Doch die Verwesung breitete sich noch immer langsam aus – die Ärzte wussten nicht, wie sie sie behandeln sollten. Die Operation seines Knies war für den nächsten Tag vorgesehen.

    Und seinen Penis hatte man in Eis gepackt.
    Wieder stöhnte er. Er hatte die Augen zusammengekniffen, und seine Zähne waren zu einem
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