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Infinity Ewig Dein

Infinity Ewig Dein

Titel: Infinity Ewig Dein
Autoren: Kitty Portside
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Alterslosigkeit immer offensichtlicher wurde,  verging ihnen das Lachen. Und wenn sie ihn nun nach dem Geheimnis seines jugendlichen Aussehens fragten, wusste Adam nicht mehr, was er sagen sollte.
    Also hatte Adam den Kontakt abbrechen müssen und war für einige Zeit aus der Stadt verschwunden. So lange, bis auch die letzten dieser Freunde gestorben oder so dement waren, dass sie sich unmöglich an ihren ehemaligen Freund Adam erinnern konnten.
    Seitdem hatte Adam keine engeren Bindungen mehr eingehen wollen und pflegte nur noch oberflächliche Bekanntschaften.
    Samuel zuckte mit den Schultern, es war ihm offensichtlich egal, wie sein Bruder seine Freizeit verbrachte. Aber sein Vater, Balthazar, hob eine schmale, feingliedrige Hand, um Adam aufzuhalten. Eine Geste, der sich niemand zu widersetzen wagte. Er wandte sein scharfgeschnittenes Gesicht Adam zu und seine tiefschwarzen Augen, deren hypnotischem Blick sich keiner entziehen konnte, musterten seinen ältesten Sohn.
    „Du weißt, dass ich deinen Umgang nicht besonders schätze, oder?“
    Was als Frage formuliert war, war in Wahrheit natürlich eine Feststellung. Sein Vater würde sich oder seine Äußerungen niemals selbst in Zweifel ziehen. Also nickte Adam.
    Balthazar schloss die Augen und strich sich mit Zeigefinger und Daumen der eben noch erhobenen Hand über seine dünnen Augenbrauen. Das machte er immer, wenn er seinen Gesprächspartner warten lassen und nervös machen wollte. Bei allem, was Balthazar tat, war er bestrebt, seine Macht zu verdeutlichen.
    „Wirklich mein Junge, irgendwann muss auch mal Schluss sein mit diesem Irrsinn. Das ist wider unsere Natur.“ Seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Balthazar sprach stets leise und bedacht, denn er konnte sich der Aufmerksamkeit seiner Zuhörer gewiss sein, sobald er den Mund öffnete.
    Adam hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben, mit seinem Vater zu diskutieren.
    „Sicher hast du Recht, Vater. Wenn ich heute ausgehe, werde ich versuchen, die Menschen mit andern Augen zu betrachten“, versprach er deswegen.
    Balthazar machte eine wedelnde Handbewegung, die so viel bedeutete wie „So sei es“, mit der er ihn für heute entließ.
    Erleichtert, dass sein Vater ihm geglaubt hatte, machte Adam auf dem Absatz kehrt und eilte hinaus.

 
 
 
KAPITEL 1

Eve
     
    Im gleichen Moment, als Eve den Club betrat, wusste sie bereits, dass sie dort fehl am Platz war.
    Der Raum, der vor ihr lag, war sehr dunkel und wurde nur von einigen wenigen Kerzenstumpen, die in schweren, wachsbetropften Lüstern steckten, schwach erhellt. Düstere Musik dröhnte dumpf aus den Lausprechern und die anderen Gäste wirkten irgendwie beängstigend mit ihrer schwarzen Kleidung und dem dunklen Augen-Make-up. Die Mehrzahl von ihnen lag apathisch und mit wässrig aussehenden Augen auf großen Samtsofas an den Seitenwänden, nur einige wenige wiegten sich wie in Trance auf der Tanzfläche, zu einem Rhythmus, den wohl nur sie selber wirklich hören konnten.
    Eve kam sich furchtbar deplatziert vor.
    Grace schien von Eves Unbehagen nichts zu bemerken. Als wäre Eve gar nicht anwesend, tanzte sie bereits nach kurzer Zeit völlig entrückt zu dem stumpfen Beat, der nun aus den Boxen hämmerte.
    Eve atmete einmal tief durch und marschierte dann geradewegs an Grace vorbei zur Bar am anderen Ende der Tanzfläche. Sie war sicher, dass sie diesen Abend auf keinen Fall nüchtern überstehen würde. Mit 17 war sie eigentlich viel zu jung für Alkohol, aber mit Hilfe des gefälschten Führerscheins, den Grace organisiert hatte und mit dem sie bereits in den Club eingelassen worden war, würde sie dieses Problem mit Leichtigkeit überwinden.
    Noch während Eve darüber nachdachte, was für üble Leute Grace wohl kannte, um an diese falschen Papiere für sie beide zu kommen, spürte sie deutlich, dass sie beobachtet wurde. Sie hatte das Gefühl, mit Blicken geradezu durchbohrt zu werden, und ihr wurde plötzlich heiß. Schnell drehte sie sich um - und schaute in die tollsten blauen Augen, die sie jemals gesehen hatte. Sie gehörten einem großen, sportlich aussehenden Jungen mit verwuschelten hellblonden Haaren, der ein paar Meter von ihr entfernt am Tresen stand. Er schien ebenso wenig in diesen Club zu passen wie sie selbst, mit seinem verwaschenen, grauen Shirt, den lässigen Bluejeans und den alten Chucks.
    Ohne den Blick von ihr abzuwenden kam er auf sie zu.
    „Für den Fall, dass du hier gegen deinen Willen festgehalten wirst,
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