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In The Army Now

In The Army Now

Titel: In The Army Now
Autoren: Matthias Goosen
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vergiss das nicht.
    Eigentlich sollte eine Hochzeit, ein Tag sein, an dem man glücklich ist, an den man sich ewig erinnern möchte und deshalb wünsche ich dir, dass du solche Tage bis an dein L ebensende erlebst.
    Wenn wir uns wiedersehen, bin ich bereits verheiratet, es wird komisch sein, aber es muss sich für uns nichts ändern.
     
    Alles Gute
    Dein
    Jules
     
    Ich hielt den Brief in meiner Hand und zerdrückte ihn.
      Nichts sollte sie für uns ändern? Er würde verheiratet sein, wenn ich wieder zuhause wäre.
      Verdammt!
      Hatte sich Jules also hinreißen und entmutigen lassen. Aber was hatte ich auch erwartet? Dass er auf mich wartete, bis ich wieder von diesem scheiß Stützpunkt nachhause käme? Wie lange hätten wir noch so weitermachen können, ohne dass es jemand gemerkt hätte? Wie lange? Ein, zwei, drei Monate oder vielleicht ein Jahr? Und dann?
      Mir kamen Tränen und ich musste sie verbergen, ich musste stark sein und mir das einreden, was ich Nathan riet. Ich musste kreativ sein wie ich Matt erklärte, um seine Wünsche zu erreichen. Ich stand auf und lief in die Toilette. Dort traf man sich zum Heulen.
    Ich hatte nichts mehr, was mich am Leben hielt. Mein Jules würde diese schreckliche Bauerntochter heiraten und ewig an seiner Seite sein und ich, ich musste es tolerieren, ob ich wollte oder nicht. Scheiße. Einfach scheiße, wenn man jemanden nicht loslassen kann.
      Es klopfte an der Tür.
      „Es geht mir gut!“, sagte ich verweint.
      „Es geht dir nicht gut“, sagte die Stimme und es war Matts Stimme.
      „Mach dir Tür auf“, sagte er und langsam glaubte ich, dass sich vieles auf den Toiletten in Kasernen abspielte. Ich öffnete die Tür und Matt kam herein. Ich saß auf der Toilettenschüssel und Matt sagte: „Was ist?“
      Er holte zwei Zigaretten aus seinem Hemd hervor und ich nahm eine und wir rauchten. Sche iße, tat das gut.
      „Jules heiratet, er muss, es gibt keine Chance für uns.“
      Matt kniete sich vor mich hin und sagte: „Hast du mir nicht beigebracht, kreativ zu sein?“
      „Scheiß auf die Kreativität, ich bin hier gefangen, wie soll ich kreativ sei, wenn ich hier bin und Jules weit, weit weg ist ohne mich …“
      Mir kamen wieder die Tränen und es klopfte wieder. Vor Schreck ging Matt von der Hocke hoch und ich sagte: „Herein!“, bitterböse Blicke von Matt.
      Es war Nathan der Mutige .
      „Hi, was ist los?“, fragte er und er sah mich und Matt erstaunt an. „Wollt ihr ungestört sein?“, fragte er grinsend, und Matt und ich blickten ihn grimmig an und rauchten weiter.
      „Hast auch ‘ne Kippe für mich? “
      Matt reichte Nathan eine und ich erzählte meine Geschichte, dass ich Jules lieben würde, dass er alles für mich wäre und ich wäre hier und alleine … Beide Jungs knieten sich zu mir hin und sa gten, dass ich nicht alleine wäre, sie seien für mich da.
      „Ach, jetzt auf einmal?“
      Matt sagte, dass er erkannt habe, dass Schwule ziemlich kreativ waren und Nathan meinte, dass er nie geglaubt habe, wie mutig Schwule seien, gleich alleine den Stützpunkt zu retten.
      Ich lachte ein wenig und nachdem wir die Zigarette fertig geraucht hatten, sagte Nathan: „Und, das sag ich jetzt nur euch … wenn ich schwul wäre, dann würde ich dich echt mögen, Noah!“
      Ich grinste und sagte: „Krieg ich einen Kuss?“
      „Übertreiben wir es nicht“, sagte Nathan und wir lachten und blickten uns doof in den Spiegeln auf den Toiletten an.
     
    *
     
    An diesem Tag hatte es geregnet, als würde der Himmel wissen, dass ich um meinen Jules weinte, so weinte er mit mir. Ganz anders, als die anderen Tage davor, verstand ich nicht, wie mir das alles nur passieren konnte und da ss ich mich selbst in dieser ganzen Zeit völlig vergessen hatte. Mein Augenmerkt galt hier den anderen, ich hatte dafür gesorgt, dass es anderen gut ginge, dass sie sich einfügten und hatte voll auf mich vergessen. Aber was sollte ich tun, damit es mir besser ging?
      Manchmal kommt Glück im Unglück. Es war mitten in der Nacht, als unsere Schlafkoje wieder unsanft geweckt wurde. Mir war sogar vom vielen Heulen schlecht geworden und hätte am liebsten eine Kopfschmerztablette mir bringen lassen, aber dafür war es zu spät.
      Drei altbekannte Männer, die uns die erste Nacht auf L’ombarte Dunè gehörig in Angst und Schrecken versetzte hatten, traten ein und waren grimmiger gestimmt als jemals zuvor.
      „Mit uns habt ihr nicht
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