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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht
Autoren: Julie Kenner
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mit Aufmerksamkeit überschüttet und dafür gesorgt, dass sie von dem Schmuck ebenso fasziniert waren, wie sie selbst. Sie hat jede ihrer Entscheidungen beeinflusst, sogar die Wahl ihrer Berufe. Charity sagt, sie hat ihren Mann nur geheiratet, um ihre Position in der National Gallery zu sichern.“
    „Und die andere Tochter? Die Professorin?“
    D. C. lächelte. „Sie ist viel weniger mitteilsam. Sie will nicht zugeben, dass sie in die Sache verwickelt ist und distanziert sich von ihrer Mutter und ihrer Schwester. Sie behauptet, sie habe draußen vor der National Gallery gewartet, weil sie zu dritt zum Abendessen verabredet waren. Sie sagt auch, sie habe keine Ahnung davon gehabt, dass Billy Franks an dem versuchten Diebstahl beteiligt war, bis er vor zwei Tagen voller Panik in ihr Haus gekommen war.“
    „Und zur Polizei ist sie nicht gegangen, weil …?“
    „Weil er einer ihrer Studenten ist. Letztendlich wurde die Kette ja gar nicht gestohlen, nicht wahr? Ihre Schwester Charity singt allerdings ein ganz anderes Lied. Da herrscht jede Menge Eifersucht. Billys Aussage schließt auch ein paar Lücken. Er brachte uns darauf, dass Kathryn den Van gemietet hat, den er und seine Freunde benutzten. Außerdem war es ihre Waffe, mit der er Amanda niedergeschlagen hat. Er behauptet, Lewen habe sie ihm für den Fall gegeben, dass er sie bräuchte.“
    „Weißt du, warum sie Billy Franks überhaupt einbezogen haben?“, erkundigte sich Chance.
    „Er hatte das technische Know-how, um an den Diamanten zu kommen, nicht Kathryn. Billy sagt außerdem, Kathryn Lewen habe ihn überhaupt erst dazu gebracht, auf die Uni zu gehen. Ich wette, das war Reginas Idee. Sie wusste von den Talenten seines Großvaters und hat wohl Erkundigungen über Billy eingeholt. Fiona glaubt, dass Billy für Kathryn Lewen schwärmt, und sie ihn benutzte.“
    „Wird er ins Gefängnis kommen?“
    „Auf Amandas Bitte hin hat General Eddinger ihm einen wirklich guten Anwalt besorgt.“
    „Wer hat beschlossen, Billy zu beseitigen?“, wollte Chance jetzt wissen.
    „Billy war Regina lästig. Nachdem sie zehn Jahre lang gewartet hatte, wollte sie kein Risiko eingehen, dass irgendjemand ihren Plan durchkreuzte.“
    „Und dann hat Amanda alles durchkreuzt.“
    D. C. lächelte wieder. „Das hat sie tatsächlich. Regina musste einen viel gefährlicheren Notfallplan verfolgen. Sie glaubte, sie würde den Diamanten nie wiedersehen, wenn der Schmuck erst unter der Aufsicht deiner Sicherheitsleute die National Gallery verlassen hätte. Ihre Besessenheit ging so weit, dass sie alles auf eine Karte setzte.“
    „Sie hätte das einfach durchgezogen. Dieser Diamant besitzt wirklich viel Macht.“
    D. C. schloss die Hand wieder um die Schachtel in seiner Tasche und sagte: „Das stimmt.“
    In einiger Entfernung hörte er Chances Schwager lachen. Sie kamen offenbar mit dem bestellten Essen zurück. Doch er konnte die Augen nicht von Fiona abwenden. Gerade stand sie vom Bett auf und sah sich nach ihm um. Als sie seinen Blick durch die Scheibe hindurch erwiderte, kam es D. C. wieder einmal vor, als versinke die ganze Welt um ihn herum.
    Einen Augenblick lang blieb Fiona einfach stehen und betrachtete D. C. Wie damals, als sie ihm das erste Mal begegnet war und wie seither immer wieder, spürte sie den Drang, auf der Stelle zu ihm zu gehen. Diesmal gab sie dem Wunsch nach. Natalies Zimmer war klein, doch die wenigen Meter bis zur Tür kamen ihr endlos vor. In ihrem Bauch kribbelte es. Sie und D. C. mussten zurück zur Polizeistation. Gestern waren zwar sehr viele Freiwillige gekommen, um die Geschenke für die Kinder hübsch einzupacken, und dann war auch noch ein ganzes Heer von Helfern aus der Army aufgetaucht. Doch es gab immer noch eine Menge zu tun, auch im Hinblick auf den nun gelösten Fall.
    Sie war nervös. Ihre gemeinsame Arbeit näherte sich dem Ende. Heute war Weihnachten, und sie hatte gerade ein kleines Wunder in den Armen gehalten, das Noelle Gibbs-Mitchell hieß. D. C.s Mutter war ebenfalls ins Krankenhaus gekommen und hatte Fiona sehr herzlich eingeladen, das Fest doch mit ihrer Familie zu feiern. Und sie hatte zugesagt.
    Fiona Gallagher, die Frau, die Weihnachten mied wie die Pest, verbrachte die Feiertage mit Leuten, die sie kaum kannte und mit einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte.
    Doch das war noch nicht alles. Sie freute sich auch noch darauf!
    Als sie in den Flur der Entbindungsstation trat, schob Chance seine Schwager an ihr
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