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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel
Autoren: Lisa Higgins
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überreichte ihr ein Zertifikat und eine flache DVD -Hülle. Kate Jansen schwebte aus dem Hangar, ihr Projekt war abgeschlossen.
    Mit Eins plus, wie immer.
    O Mann, dachte Jo. Kate wäre wirklich geschockt, wenn sie herausfand, dass Rachels Briefe durcheinandergeraten waren. Nur so konnte sich Jo den Inhalt des für sie selbst bestimmten Briefes erklären.
    »Und jetzt?«, fragte Sarah mit leuchtenden Augen. »Gehen wir was essen?«
    »Nein, kein Essen.« Kate erzitterte unter dem Restadrenalin in ihrem Körper. »Ich würde nichts runterbringen. Nein, ich kann nichts essen.«
    »Du brauchst Sex.« Jo warf die leere Flasche in den Müll. Auf dem Rücksitz ihres Wagens spielte immer noch der Refrain von »It’s Raining Men«. »Du solltest Paul überraschen.«
    »Ja«, strahlte Kate. »Genau das werde ich tun. Er ist bei der Arbeit, und ich werde ihn besuchen.«
    Nach einigen Umarmungen zum Abschied raste sie schwungvoll vom Parkplatz und verschwand.
    Jo legte einen Arm um Sarah. »Ich werde mit dir mittagessen gehen, Süße. Es wird sicher nicht halb so lustig wie Pauls Mittagspause, aber ich bin nun mal da.« Und Mittagessen war eine gute Methode, unangenehme Dinge aufzuschieben. »Außerdem müssen wir uns über Rachels Umschläge unterhalten.«
    »Ich habe meinen noch gar nicht«, antwortete Sarah. »Wenn Rachel ihn nach Burundi geschickt hat, dann ist er verloren. Man kann nicht mal eine Kuh von Gatumba nach Bujumbura transportieren, ohne ihren dreifachen Wert an Schmiergeld zahlen zu müssen.«
    »Nein, dieses Risiko würde Rachel nicht eingehen. Sie hat den Brief sicher an deine Eltern in Vermont geschickt. Das haben wir doch früher immer getan, in den schlechten alten Tagen, vor den Segnungen von E-Mail und Co. Du hast noch nicht bei deinen Eltern nachgefragt, oder?«
    »Nein. Ich schätze, er wird mich früher oder später schon finden. Genauso wie dein Brief zu dir finden wird.« Sarahs gelassener Blick traf den von Jo. Sarah hatte unglaubliche Augen, sie waren das Schönste an ihr. Diese ruhigen grauen Augen, die Klarheit ihrer sommersprossigen Haut und die Art, wie sie das Gesicht ihres Gegenübers erforschte, als ob sie herauszufinden versuchte, ob man zu den Guten oder den Bösen gehörte. Für eine Krankenschwester unter Kriegsflüchtlingen war eine solche Fähigkeit sicher sehr nützlich.
    Jo zuckte mit den Schultern, als ob der Umschlag, dessen Besitz sie noch nicht zugegeben hatte, nicht in ihrer Hosentasche steckte.
Deiner wird dich auch finden, Sarah,
dachte sie.
Kate und ich werden dafür sorgen.
    Das Mittagessen bestand aus einem schnellen Happen in einem Diner. Sarah schlang einen Cheeseburger und zwei Root-Beer-Kräuterlimonaden hinunter sowie die Hälfte von Jos Pommes frites – wie immer mit der Erklärung, dass man außerhalb der USA keinen vernünftigen Cheeseburger bekam. Doch es machte nichts, denn zum ersten Mal seit langer Zeit war Jo zu nervös zum Essen. Sie setzte Sarah mit dem Versprechen am Bahnhof ab, sich in der folgenden Woche noch einmal in der Stadt zu treffen, bevor Sarah wieder nach Burundi zurückflog. Als ihre Freundin in den Zug stieg, wünschte Jo, sie würde nur über die Hälfte der Ruhe verfügen, die Sarah wie ein Parfüm umwehte.
    Während des Mittagessens hatte Jo das Mobiltelefon ausgeschaltet, und sobald sie es wieder einschaltete, vibrierte es in ihrer Hand. Sie steckte sich das Headset ins Ohr und legte den Gang ein, bevor sie antwortete.
    »Verdammt, Jo, wo warst du? Ich spreche dir schon seit Stunden auf die Mailbox.«
    Hector! Wieder mal außer sich. Sie atmete tief ein und sprach mit ihrer Vizepräsidentinnenstimme. »Was ist bei dem Meeting passiert?«
    »Es war total verrückt, Mann, totaler Wahnsinn. Du würdest nicht glauben, mit welcher Scheiße die für den Artemis-Auftrag dahergekommen sind. Ich habe gedacht, ich höre nicht recht.«
    »Hector, ich bin mir sicher, dass euch etwas Gutes eingefallen ist.«
    »Oh, klar, wir hatten einen ganzen Haufen Ideen. Zum Beispiel, allen Gästen Trenchcoats und Federboas zu geben sowie Fingerabdruckpulver und Vergrößerungsgläser als Give Away …«
    »Ah, okay. Detektivspielchen. Genauso will ich riechen: Hell’s Kitchen und schaler Zigarrenrauch.« Jo legte den dritten Gang des Mietwagens ein und dehnte ihre Finger über dem phallusförmigen Schaltknüppel. »Es geht hier um ein Parfüm namens
Mystery,
nicht um eine schlechte Gangstergeschichte. Was noch?«
    »Randy denkt daran, künstlerische
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