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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde
Autoren: Boris Pfeiffer
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und rede nicht erst eine Stunde lang um den heißen Brei!«  Justus fasste nach seiner Unterlippe und begann sie zu kneten. »Das Geheimnis natürlich. Die Uhr könnte auch gestohlen worden sein, weil das Geheimnis in ihr steckt. Heute Morgen in der Aufregung habe ich plötzlich nicht mehr daran gedacht.  Aber ich bin sicher, dass die Uhr eines Meister uhrmachers keine falschen Töne von sich gibt. Und dann wäre das WEIS des Kuckucks ein Hinweis, den wir nicht vergessen dürfen!«
    »Aber was ist das Geheimnis?«, fragte Peter.  Bob schaltete sich ein. »Mr Pim meinte doch, es hinge vielleicht damit zusammen, wo Blacktree sich aufhält.«
    »Ja«, Justus’ Augen leuchteten. »Und wer ihn findet, der könnte sich von ihm eine Uhr machen lassen. Zum Beispiel eine mit mir drauf, wie ich eine Hähnchenkeule verdrücke, und Bob, der mir dabei zuguckt.«  Er grinste Peter fröhlich an. Justus hatte die Anspielung vom Vortag keineswegs vergessen.
    »Deswegen jedenfalls wollte ich ja heute Morgen zum Bahnhof, um die Uhr noch einmal zu untersuchen.«
    »Für eine Uhr mit dir, Bob und einer Hähnchenkeule drauf würde ich ein Vermögen bezahlen«, flachste Peter zurück. »Justus beim Essen zuzusehen ist sowieso schon eine Art Kunstwerk, aber dazu auch noch einen Kuckuck rufen zu hören, muss das höchste der Gefühle sein!«  Bob lachte. »Das wird dann bestimmt die kostbarste Uhr, die Blacktree je gemacht hat. Ich sehe sie schon im Museum, wie die Leute darauf zeigen und sich erzählen: Seht ihr, das ist Bob Andrews, der rasende Reporter, als Junge. Aber ich finde, dass Peter auch auf die Uhr gehört.«
    »Ja«, rief Justus, »und zwar in Badehosen, wie er am Strand Gewichte stemmt.«
    »Aber das mache ich doch nie!«, empörte sich Peter.
    »Genau wie Justus meistens keine Hühnerbeine im Mund hat«, lachte Bob. »Nein, Blacktree müsste schon was Besseres finden, wenn er uns alle drei auf besondere Weise darstellen wollte.«  Die drei ??? radelten auf der Ausfallstraße, die aus Rocky Beach zur Küste führte. Neben ihnen verlief die alte Bahnstrecke. Kurz hinter dem Ortsausgang gabelten sich die Gleise in zwei Stränge, von denen der eine zur Kaffeekanne führte.  Die drei ??? bogen in einen schmalen Seitenweg ab und fuhren auf die Kaffeekanne zu.  Eine leichte Brise wehte vom Ozean hinüber und trug einen salzigen Geruch mit sich.  Auf dem Dach der Kaffeekanne wehte die Fahne der drei ??? fröhlich im Wind. Auf schwarzem Grund leuchteten ein weißes, ein rotes und ein blaues Fragezeichen. Bob hatte sie in mühevoller Arbeit aufgenäht.
    »Da wären wir.« Justus stieg von seinem Fahrrad und lehnte es an einen der vier Holzpfeiler, auf denen der alte Wassertank stand. »Und nun zu meiner Theorie.«  Peter und Bob machten gespannte Gesichter.
    »Nun leg schon los!«  Justus holte tief Luft. »Ihr erinnert euch doch, dass ich gestern hier ein Geräusch in den Gleisen gehört habe? Ihr meintet zwar, ich hätte was an den Ohren. Aber nachdem heute Nacht ein ganzer Eisenbahnwaggon verschwunden ist, könnte es ja sein, dass ich mich doch nicht geirrt habe. Denn eins müssen wir uns klar machen: Es ist nicht nur ein Waggon verschwunden – es ist an seiner  Stelle ja auch ein anderer aufgetaucht! Die beiden Waggons sind also ausgetauscht worden. Einen Waggon aber kann man nur auf Schienen austauschen. Und hier sind Schienen. Schienen, in denen gestern Geräusche zu hören waren. Darum bin ich der Ansicht, wir müssen den Schienen folgen, um unseren Waggon mit der Uhr zu  finden.«  Peter und Bob sahen sich an. »Mensch Just«, sagte Peter nach einer Weile, »und da hinten liegt das alte Bergwerk.«
    »Ein ideales Versteck«, ergänzte Bob. »Und du bist natürlich mal wieder als Erster drauf gekommen. Nichts wie los!«
    »Ja«, fiel Peter ein. »Das ist echt clever, Just. Wir müssen einfach die Gleise entlang gehen, um den Waggon mit der geklauten Uhr zu finden. Mannomann! Wenn man erst mal drauf gekommen ist, ist es ganz einfach. Warum fällt mir so was nie ein?  Jedenfalls hat Bob Recht. Am besten, wir machen uns sofort auf die Socken!«  Justus lächelte geschmeichelt. »Dann also los! Ich wusste doch, dass ihr Lust haben würdet, diesen Fall mit mir gemeinsam zu lösen!«

Spur ins Nichts
    Da der Pfad neben den Gleisen zugewachsen und unwegsam war, ließen die drei ??? ihre Fahrräder stehen und gingen zu Fuß los.  Mittlerweile war es warm geworden. Die Gleise und die alten Holzbohlen, auf denen sie
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