Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Schwebe

In der Schwebe

Titel: In der Schwebe
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Mondoberfläch e setzte ein e >Fußnot e de r Geschichte< , wi e Joa n sic h ausgedrückt hatt e , abe r Da v e macht e eine n W itz , nachde m e r v o m T rittbret t gesprunge n w a r , Housto n hatt e eine n Funkchec k v erlangt , un d de r Augenblic k w a r v erstrichen.
    Baedecke r besa ß nu r z w e i ausgeprägt e Erinnerungen a n de n Res t diese s erste n Ausflugs . E r erinnert e sic h an di e v erdammt e Checkliste , di e a n seine m Handgelenk festgebunde n w a r . Si e hatte n e s nich t geschafft , de n Zeitpla n einzuholen , nich t einma l al s si e di e dritt e Erzsammlun g un d di e z w eit e Überprüfun g de r Leitspeiche r des Ro v ers , ihre s kleine n Geländefahrzeugs , ausließen . W i e hatt e e r dies e Checklist e gehaßt.
    Di e ander e Erinnerun g besucht e ih n a b un d z u noc h in seine n T räumen . Di e Sch w erkraft . Ei n Sechste l Ge . Die schier e Ausgelassenheit , übe r di e gleißende , felsübersäte Oberfläch e z u hüpfen , w o di e geringst e Berührun g ihrer Stiefe l al s Absto ß genügte . Da s w eckt e ein e noc h frühere Erinnerun g i n Baedecker ; e r w a r ei n Kin d un d lernt e im Michigan-Se e schwimmen . Sei n V ate r hiel t ih n unte r den Armen , währen d e r sic h strampeln d un d hüpfen d seinen W e g übe r de n San d a m Grun d de s See s bahnte . Die wunderbar e Leichtigkeit , di e kräftige n Arm e seine s V aters , da s sanft e Au f un d A b de r grüne n W ellen , das perfekt e Zusammenspie l v o n Gewich t un d Auftrieb , w elch e sic h i n eine m Ban d z u v ereine n schienen , da s sich v o n seine n Fußballen , da s Gleichgewich t haltend , em por w and.
    Da v o n träumt e e r imme r noch.
     
    Di e Sonn e gin g au f wi e ei n große r , orangefarbene r und, d a da s Lich t v o n de r erwärmte n Luf t gebroche n wurde, i n di e Breite gezogener Ballon. Baedecker mußte an Ektachromfotos im National Geographic denken. Indien! Insekten, Vögel, Ziegen, Hühner und Vieh stimmten in den zunehmenden Verkehrslärm auf der unsichtbaren Straße ein . Selbs t dies e gewunden e staubig e Landstraße, au f de m si e gingen , wimmelt e bereit s v o n Mensche n auf Fahrrädern , Ochsenkarren , sch w ere n Last w age n mi t der Aufschrif t >Öffentliche s T ransportmittel < un d v ereinzelte n sch w arz-gelbe n T axis , di e wi e wütend e Biene n durch da s W irr w ar r schossen.
    Baedecke r un d da s Mädche n bliebe n v o r eine m kleine n graue n Gebäud e stehen , eine m Farmhau s ode r eine m Hindutempel . Möglicher w eis e w a r e s soga r beides. Drinne n läutete n Glocken . De r Geruc h v o n W eihrauch un d Kuhmis t w eht e au s eine m Innenho f heraus . Hähne krähten , un d irgend w o san g ei n Man n mi t brüchiger Falsett-Stimme . Ei n andere r Man n i n eine m blauen Anzu g au s P ol y este r stie g v o m Fahrrad , tra t a n den Straßenran d un d uriniert e i n de n Garte n de s T empels.
    Ei n Ochsenkarre n holpert e mi t knirschende r Achse un d ächzende m Joc h v orbei , un d Baedecke r dreht e sich u m un d sa h ih m nach . Ein e Frau , di e hinte n saß , hob de n Sar i v o r da s Gesicht , abe r di e dre i Kinde r nebe n ihr erwiderte n Baedecker s Blick . De r Man n v orn e schri e den schuftende n Ochse n a n un d schlu g mi t eine m Stoc k auf di e Flanken , di e bereit s v o n schorfige n Schwäre n bedeck t w aren . Plötzlic h ginge n all e andere n Geräusch e im Getös e eine r 74 7 de r Ai r Indi a unte r , di e übe r si e hin w e g lärmt e un d au f dere n Metallrump f sic h da s Gol d der aufgehende n Sonn e spiegelte.
    » W a s is t da s fü r ei n Geruch? « fragt e Baedecke r . Über diese m allgemeine n Anstur m v o n Gerüche n nasse Erde , offen e Rinnsteine , Autoabgase , Komposthaufen, Smo g de r unsichtbare n Stad t erho b sic h ei n süßliche r , überwältigende r Duft , de r sic h scho n i n seine r Hau t und de r Kleidun g festgesetz t z u habe n schien.
    »Si e bereite n da s Frühstück« , sagt e Maggi e Brown . »Im ganze n Lan d koche n si e ihr e Morgenmahlzeit , au f offene n Feuern . Di e meiste n benütze n Kuhmis t zu m Anfeuern . Achthunder t Millione n Menschen , di e ein e Morgenmahlzei t kochen ; Gandh i ha t einma l geschrieben , daß da s de r ewig e Geruc h Indien s sei.«
    Baedecke r nickte . De r Sonnenaufgan g wurd e v o n den tiefhängende n Monsun w olke n v erschluckt . Eine n Augenblic k nahme n di e Bäum e un d da s Gra s eine n gleißenden, falsche n Grünto n an , de r dan k
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher