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In der Schwebe

In der Schwebe

Titel: In der Schwebe
Autoren: Dan Simmons
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Sprengstoff.
    »Da s is t alles.«
    De r Man n betrachtet e da s Gepäckstüc k v erdrossen, dan n reicht e e r e s eine m andere n Man n i m braunen Hem d w eite r unte n a m Schalte r . Diese r kritzelt e ei n X au f di e T asche , al s könnt e e r mi t de r brutale n Be w egung da s Bös e austreiben , da s dari n lauer n mochte.
    » W eitergehen . W eitergehen. « De r erst e Zollbeamt e gestikulierte.
    »Danke« , sagt e Baedecke r . E r nah m di e Reisetasche un d gin g i n di e Dunkelhei t jenseit s de s Zollgebäudes hinaus.
    Nicht s al s tief e Schwärz e hatt e sic h ihre n Blicke n geboten . Z w e i sch w arz e Dreiecke . Nich t einma l di e Sterne w are n i n de r letzte n Phas e de s Landeanflug s sichtbar ge w esen . Si e stande n i n ihre n unförmige n Druckanzügen , wurde n v o n eine r Anordnun g v o n Gurte n un d Bügel n festgehalte n un d sahe n nu r de n konturlose n sch w arze n Himmel . Währen d de r letzte n Zündun g un d der Abstiegsphas e w a r di e Landefähr e nac h hinte n geneigt ge w esen , s o da ß di e Mondoberfläch e nich t unte r ihnen z u sehe n ge w ese n w a r . Ers t i n de n letzte n Minute n hatte Baedecke r di e Möglichkeit , da s Gleiße n un d Durcheinande r de s Mondantlitze s z u erkennen.
    Genau wie rei den Simulationen hatt e e r gedacht . Schon damal s hatt e e r gewußt , da ß e s meh r sei n müßte . Er wußt e scho n währen d de r Landung , da ß e r meh r empfinden , meh r spüre n sollte . Doc h währen d e r automatisc h au f di e Korrekture n un d Anfrage n v o n Houston reagierte , gehorsa m di e entsprechende n Zahle n i n den Compute r einga b un d Da v e di e Ergebniss e v orlas , ging ih m imme r wiede r derselb e unpassend e Gedank e durch de n Kopf : Genau wie rei den Simulationen.
    »M r . Baedecker! « E r braucht e ein e Minute , bi s de r Ruf z u ih m durchdrang . Jeman d rie f seine n Namen , und z w a r scho n ein e ganz e Zeit . Baedecke r dreht e sic h i n der Gass e zwische n de m Zollgebäud e un d de r Schalterhalle hi n un d he r un d sa h sic h um . T ausend e Insekte n tanzten i m Schei n de r Lampen . W eißgekleidet e Mensche n schliefe n au f de n Geh w ege n ode r kauerte n a n de n dunklen Gebäuden . Dunkelhäutig e Männe r i n w eiße n Hemden lehnte n a n sch w arzgelbe n T axen . E r dreht e sic h i n die ander e Richtung , al s ih n da s Mädche n gerad e einholte.
     
    »M r . Baedecker ! Hallo. « Si e blie b mi t eine m anmutigen Halbschrit t stehen , w ar f de n Kop f zurück , v er w eilt e und holt e tie f Luft.
    »Hallo« , sagt e Baedecke r . E r hatt e kein e Ahnung , w e r di e jung e Fra u w a r , wurd e abe r v o n eine m starke n Ge füh l v o n deja vu heimgesucht . W e r , u m alle s i n de r W elt, sollt e ih n u m hal b fün f Uh r morgen s i n Neu-Delh i begrüßen ? Jeman d v o n de r Botschaft ? Nein , di e wußten nicht , da ß e r kam , un d w enn , wär e e s ihne n egal . Jetzt schon . Bomba y Electronics ? Kaum . Nich t i n Neu-Delhi. Un d be i diese r junge n Blondin e handelt e e s sic h eindeuti g u m ein e Amerikanerin . Baedecke r , de r sic h Namen un d Gesichte r ni e merke n konnte , v erspürt e di e altbekannt e Auf w allun g v o n Schuldgefühle n un d V erlegenheit . E r zermartert e sei n Gedächtnis . Nichts.
    »Ic h bi n Maggi e Brown« , sagt e da s Mädche n und streckt e di e Han d aus . E r schüttelt e si e un d stellt e überrasch t fest , wi e küh l si e sic h anfühlte . Selbs t ih m kam sein e eigen e Hau t fiebri g v o r . Maggi e Brown ? Si e strich ein e Strähn e ihre s schulterlange n Haar s zurück , un d wiede r überka m Baedecke r da s Gefühl , da ß e r si e schon einma l gesehe n hatte . E r entschied , da ß si e möglicher w eis e fü r di e NAS A arbeitete , auc h w en n si e z u jung schien , da ß si e ...
    »Ic h bi n Scott s Freundin« , sagt e si e un d lächelte . Sie hatt e eine n breite n Mun d un d ein e klein e Lück e zwische n de n Schneidezähnen . Irgendwi e w a r di e W irkung süß.
    »Scott s Freundin . Natürlich . Hallo. « Baedecke r schüttelt e ih r noc h einma l di e Hand . Sa h sic h wiede r um. Mehrer e T axifahre r w are n z u ihne n gekomme n un d bote n ihr e Dienst e an . E r schüttelt e de n Kopf , abe r daraufhi n wurd e da s Plapper n nu r noc h laute r . Baedecke r ergrif f de n Ellboge n de s Mädchen s un d führt e si e w e g v o n de m keifende n Mob . » W a s tu n Si e hier ? I n Indien , meine ich . Un d noc h daz
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