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In der Bucht der Liebe

In der Bucht der Liebe

Titel: In der Bucht der Liebe
Autoren: Helen Bianchin
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Kindergartens anhielten, verkündete Dante: „Ich komme mit.“
    Das konnte sie ihm schwerlich verweigern. „Ben wird sich freuen, dich zu sehen“, erwiderte sie höflich.
    Mit seiner imposanten Gestalt und in dem eleganten Maßanzug erregte er die Aufmerksamkeit der vielen Mütter und wenigen Väter, die ihre Söhne und Töchter abholen wollten.
    Schließlich wurde die Tür geöffnet, eine junge Frau kam heraus, blieb neben dem Eingang stehen und achtete darauf, dass kein Kind von einer ihr unbekannten Person mitgenommen wurde.
    Taylor stellte ihr Dante mit dem Hinweis vor, dass sie zusammen das Sorgerecht für Ben ausübten. Daraufhin schrieb sich die Angestellte Dantes Namen, Adresse und Handynummer auf.
    „Ändern Sie bitte auch Bens und Taylors Anschrift. Die beiden wohnen ab sofort bei mir“, erklärte er.
    Taylor glaubte, sich verhört zu haben.
    „War das nicht etwas voreilig?“, fragte sie ihn wenig später, als die junge Frau anderweitig beschäftigt war.
    „Es gibt keinen Grund, dass du und Ben nicht schon heute umzieht.“
    „Das tun wir frühestens morgen“, protestierte sie energisch. „Dann hat Ben Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen.“
    Schließlich kam der Junge heraus. Er lief auf Taylor zu und warf sich ihr in die Arme. Dann erst entdeckte er Dante und strahlte übers ganze Gesicht. Dante hob den Jungen hoch und drückte ihn an sich. „Hallo, Ben.“
    „Hallo, Dante. Du bist wirklich gekommen! Taylor hatte es mir erzählt.“ Ben sah ihn ernst an. „Bleibst du jetzt hier?“
    „Ja, jedenfalls die meiste Zeit“, versprach sein Onkel.
    „Oh, cool“, rief der Junge begeistert aus.
    Taylor war ganz gerührt. Wie oft hatte sie sich in den letzten Wochen gewünscht, ihn zum Lachen bringen und ihm seine Lebensfreude zurückgeben zu können. Ihr war jedoch klar, dass er über den Verlust seiner Eltern nicht so schnell hinwegkommen würde. Während sie auf Dantes Limousine zugingen, fiel ihr plötzlich etwas ein. „Bens Kindersitz ist noch in meinem Auto!“
    „Wir brauchen ihn nicht, ich habe von Gianni einen neuen besorgen lassen“, antwortete Dante, ehe er Ben nach hinten beförderte und ihn anschnallte. Dann wartete er, bis sie sich neben ihren Neffen gesetzt hatte, und stieg auf der anderen Seite ein.
    Sie hätte ihm dankbar sein müssen, dass er daran gedacht hatte, doch die Geschwindigkeit, mit der er die Kontrolle über Bens Leben übernahm, machte ihr Angst. Für ihn als Unternehmer waren Entschlusskraft und Durchsetzungsvermögen natürlich wichtig, aber eigenmächtig über sie und Ben zu bestimmen war etwas ganz anderes. Sie nahm sich vor, Dante bei passender Gelegenheit darauf anzusprechen.
    Auf einmal verspürte sie ein seltsames Kribbeln im Nacken. Sie drehte sich zu Dante um – und es verschlug ihr die Sprache, als sie seinem nachdenklichen Blick begegnete.
    Eigentlich war es unmöglich, dass er erriet, was in ihr vorging. Dennoch war sie verunsichert.
    Sie wies Gianni den Weg zu ihrem Apartment und atmete erleichtert auf, als er den Wagen schließlich vor dem freistehenden Gebäude mit den vier Eigentumswohnungen stoppte, das früher einmal ein repräsentatives Einfamilienhaus gewesen war.
    „Danke für das Mittagessen“, sagte sie zu Dante, der Ben heraushob und auf den Boden stellte.
    Der Junge hielt die Hand seines Onkels fest und sah Taylor bittend an. „Darf ich Dante mein Dreirad zeigen?“
    Wie konnte sie es ihm abschlagen? „Natürlich“, erwiderte sie nach kurzem Zögern. Wenn er noch Zeit hat, hätte sie am liebsten hinzugefügt, verbiss sich jedoch die Bemerkung.
    Ihre Wohnung lag im Obergeschoss, und sie gingen zusammen die breite Treppe hinauf. Nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte, schaltete sie die Alarmanlage aus und deutete in die Eingangshalle. „Möchtest du einen Kaffee, Dante?“
    „Ja, gern.“ Er blickte Ben lächelnd an, der ihn ängstlich beobachtete. „Doch zuerst zeigst du mir dein Rad, okay?“
    In dem geräumigen und geschmackvoll eingerichteten Apartment gab es zwei Schlafzimmer mit angrenzendem Bad, eine moderne Küche und alles, was man sich sonst noch wünschen konnte. Man merkt, dass hier eine Frau Hand angelegt hat, schoss es Dante durch den Kopf, während der Kleine ihn in sein Reich zog, in dem zwei Wände vom Fußboden bis zur Decke mit Bücherregalen bedeckt waren.
    Mehrere Spielzeugautos standen in einer Reihe auf dem Boden neben dem Bett, über dem ein vergrößertes Foto von Taylor, Casey, Leon und Ben aus
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