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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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bohren.
    Turko hieb wie wild auf die Flügel des Volrok ein.
    Das Wesen schrie vor Schmerz und Entsetzen. Seine Flügel peitschten durch die Luft, als es zu fliehen versuchte. Der Bootshaken hielt es fest. Ich lehnte mich zurück, zerrte es rücksichtslos herab. Das Holz des Ruders traf den Volrok am Kopf. Mit einer verzweifelten Anstrengung, die ihm in einem Blutschwall den Leib aufriß, löste sich der Volrok von meinem Haken. Er versuchte verzweifelt Höhe zu gewinnen, doch die Flügel bewegten sich nur noch kraftlos. Schwankend und taumelnd verschwand er in der mondhellen Nacht. Ich fluchte, denn das Wesen durfte nicht entkommen.
    »Wir hätten seinen Toonon gebrauchen können, und auch die gefährlichen Klingen!«
    »Er hat gut gekämpft ...«
    »O ja, ein guter Kämpfer war er.«
    »Heimtückisch sind die Volroks.« Turko wandte sich zurück und blickte ins Boot zurück. »Hört auf zu heulen! Er ist fort!«
    Die Mädchen nahmen sich zusammen.
    »Jagen sie zu zweit oder allein, Turko?«
    »Das hängt davon ab, aus welcher Stadt oder Provinz sie stammen. Ich kann nicht behaupten, daß ich alle ihre Eigenschaften kenne. Aber es handelt sich um Menschen, sie sind intelligent ...«
    »Ich verstehe.«
    Ich suchte den nächtlichen Himmel ab, der vom warmen Schein der Frau der Schleier erfüllt war. Der Kampflärm hatte Aufmerksamkeit erregt. Lichter näherten sich schwankend über das Wasser.
    »Beim Muskel, sie haben uns entdeckt!«
    »Aye.«
    Ich ließ mich auf die Ruderbank fallen, zog den Bootshaken über die Bodenbretter, was vom lauten Schrei eines Mädchens quittiert wurde, und zog die Ruder durch. Mein Training als Rudersklave an Bord der Ruderer des Binnenmeeres und an Bord der Schwertschiffe, die bei den Hobolong-Inseln nach Beute suchten, mochte mir jetzt sehr zupasse kommen – ganz zu schweigen von meinen Jugendjahren als Seemann in der englischen Marine des späten achtzehnten Jahrhunderts auf der Erde.
    Die Ruderblätter bohrten sich tief ins Wasser, das sofort aufschäumte. Ich legte mich mit voller Kraft in die Riemen, ohne auf das Blut zu achten, das auf meiner Stirn gerann und sich im Nachtwind kalt anfühlte. Ich hielt auf das nördliche Ufer zu, das uns am nächsten war. Von hinten holte sehr schnell der lange flache Schatten einer Galeere auf – vor dem mondhellen Himmel war sie deutlich zu sehen, und die Ruder an Steuerbord und Backbord fielen mit solcher Präzision ins Wasser, daß das ganze Schiff nur einen Ruderbaum zu haben schien.
    Ich pullte.
    Aber die Migla-Sklaven an Bord der Galeere legten sich unter der Peitsche ebenfalls kräftig in die Riemen. Das Schiff in unserem Kielwasser kam unaufhaltsam und mit schäumender Bugwelle näher.
    »Richtung, Turko?«
    Er sprang an mir vorbei, hockte sich in den Bug. Gleich darauf rief er: »Nach links – das heißt zu deiner Rechten, Dray ...«
    »Aye.«
    Das kleine Fischerboot glitt über das Wasser. Wenn uns in diesem Augenblick weitere Volroks angegriffen hätten, wären unsere Chancen sehr gering gewesen. Ebenso war es um uns geschehen, wenn wir das Ufer nicht mit wenigstens soviel Vorsprung erreichten, daß wir aus dem Boot springen und in der Dunkelheit zwischen den Schilfhainen der Sumpflandschaft verschwinden konnten. Ich pullte. Wir hatten einen ruhigen Tag hinter uns, und ich war wieder etwas zu Kräften gekommen. Noch würde ich nicht ermüden; doch ein einzelner Mann in einem schwerfälligen Boot hatte keine Chance gegen eine Galeere von mindestens vierzig Rudern.
    »Beim Muskel! Volroks! Unzählige Volroks!«
    Ich verschwendete keine Zeit auf einen Blick nach oben – ich legte mich ins Zeug. Das Wasser platschte und zischte, und mit jedem Ruderschlag machte das Boot einen kleinen Satz. Die verfolgende Galeere zerteilte elegant das Wasser mit einem dünnen rosaschimmernden Kamm zwischen den Zähnen. Der Verfolger holte auf, doch ich ließ mich nicht beirren. Das Boot geriet ins Wanken, als Turko wieder sein Ruder zu schwingen begann – es gab zwei Ruderpaare an Bord. Er sprang auf und schwenkte das lange Holz herum.
    Ein Flügel streifte mich am Kopf, und eine Sekunde lang legte sich ein dunkler Schleier vor meine Augen; doch ich kämpfte dagegen an. So durfte Dray Prescot, Krozair von Zy, Lord von Strombor – und vieles andere – nicht sterben!
    Die Mädchen klammerten sich aneinander und schrien ihre Angst hinaus. Die Galeere rückte gnadenlos auf. Und die Volroks senkten sich in Wolken aus dem rosafarbenen Himmel herab.
    »Das
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