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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Stephanie Laurens
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blieb er stehen, weil er wusste, dass jede Verfolgung vergeblich wäre. Verwirrt wandte er sich an Demon. »So etwas hat er noch nie zuvor gemacht.«
    Ein Fluch war Demons einzige Antwort. Er rannte bereits den Gang entlang. An der ersten offenen Box blieb er stehen, wo gerade einer der Jungen den Sattelgurt eines der kräftigeren Pferde löste.
    »Lass das.« Demon schob den Jungen beiseite. Mit einer Handbewegung befestigte er den Gurt wieder, dann sprang er in den Sattel und lenkte das Pferd rückwärts aus der Box.
    »Hier – ich kann einen der Jungen hinter ihm herschicken.« Carruthers trat einen Schritt zurück, als Demon auf dem Pferd an ihm vorüberritt.
    »Nein, überlassen Sie das nur mir. Ich knöpfe mir den Jungen schon vor.«
    Demon bezweifelte, dass Carruthers die doppelte Bedeutung verstanden hatte, doch er hatte nicht die Absicht, anzuhalten und ihm eine Erklärung zu geben. Er murmelte ein paar Worte vor sich hin, dann machte er sich an die Verfolgung.
    In dem Augenblick, als sein Pferd den Stall hinter sich gelassen hatte, grub er ihm die Fersen in die Seiten, und das Pferd ging vom Trab über zum Galopp. Zu diesem Zeitpunkt hatte Demon seine Beute schon erspäht, die weit weg gerade im Schatten von einigen Bäumen verschwand. Hätte er noch eine Minute länger gezögert, er hätte sie verloren.
    Er biss die Zähne zusammen und kämpfte mit den Steigbügeln, während er weiterritt. Seine Flüche verwehten im Wind. Endlich hatte er die Steigbügel richtig eingestellt, setzte sich im Sattel zurecht und machte sich an die Verfolgung.
    Die auf und ab hüpfende Gestalt auf The Flynn warf einen Blick zurück und sah dann wieder nach vorn. Eine Sekunde später vergrößerte The Flynn sein Tempo.
    Demon änderte die Richtung und versuchte, die Lücke zu schließen, indem er diagonal ritt – doch dann stellte er fest, dass er dadurch nur auf unebenes Gelände kam. Er war gezwungen, langsamer zu reiten und sich seitwärts zu wenden. Als er aufsah, stellte er fest, dass Flick abrupt in die andere Richtung gewechselt war. Statt die Entfernung zu verkürzen, war der Abstand zwischen ihnen noch gewachsen.
    Demon schob entschlossen sein Kinn vor und kniff die Augen zusammen, er vergaß seine Flüche und konzentrierte sich auf seinen Ritt. Innerhalb von zwei Minuten hatte er seinen ursprünglichen Plan geändert – Flick einzuholen und eine Erklärung zu verlangen -, jetzt war er nur noch darauf aus, diese verdammte Frau nicht aus den Augen zu verlieren.
    Sie ritt wie der Teufel – oder sogar noch besser. Es schien nicht möglich, aber …
    Er selbst war ein ausgezeichneter Reiter, wahrscheinlich der geschickteste Reiter seiner Zeit. Er konnte alles reiten, was vier Beine und eine Mähne hatte, überall, auf jedem Gelände. Aber Flick bot ihm eine fröhliche Jagd. Und dabei war es nicht einmal so, dass sein Pferd bereits müde war oder dass er wesentlich schwerer war als sie. Auch The Flynn war müde, und er wurde noch härter geritten. Flick floh vor ihm, und er folgte ihr nur. Doch sie schien mit ihrem Pferd eins geworden zu sein, auf eine Art, die nur ein anderer Experte richtig verstehen konnte.
    Er verstand es und konnte nicht anders, als sie brummend zu bewundern, selbst dann noch, als ihm klar wurde, dass es keinerlei Hoffnung für ihn gab, sie einzuholen.
    Sie. Daran bestand jetzt kein Zweifel mehr. Jungen hatten nicht so zierliche Schultern, so schwanengleiche Hälse und Hände, die sogar noch in Lederhandschuhen klein und schmal wirkten. Und was ihr Gesicht betraf: das wenige, das er davon über dem dicken Wollschal gesehen hatte, den sie um Nase und Kinn gebunden hatte, war viel madonnenhafter gewesen als das Gesicht eines Mannes.
    Eine Frau mit dem Namen Flick. Irgendwo in seinem Kopf erwachte eine Erinnerung, doch viel zu schwach, um ihm ein richtiges Bild zu geben. Er versuchte, diese Erinnerung ans Licht zu bringen, aber das gelang ihm nicht. Er war sicher, noch niemals eine Frau Flick genannt zu haben.
    Sie war noch immer gut eine Viertelmeile vor ihm, und sie hielt diesen Abstand mit Leichtigkeit. Sie ritten jetzt direkt nach Westen, hinaus auf die weniger belebte Heide. Sie waren an einigen der Pferde vorübergeritten, die draußen trainierten, und die Reiter hatten überrascht die Köpfe gehoben, um ihnen nachzusehen. Demon bemerkte, dass Flick sich noch einmal umschaute, und einen Augenblick später änderte sie erneut die Richtung. Mit grimmiger Entschlossenheit kniff Demon die Augen vor
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