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In den Armen eines Playboys

In den Armen eines Playboys

Titel: In den Armen eines Playboys
Autoren: Kathryn Ross
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Situation liegen. Seit Jahren verachtete sie diesen Mann, und jetzt betrat er ihr Wohnzimmer, als sei das die normalste Sache der Welt.
    Isobel beobachtete, wie sein Blick langsam durchs Zimmer wanderte. Aus irgendeinem Grund versuchte sie sich in seine Rolle zu versetzen und die Umgebung mit seinen Augen zu sehen.
    Die Wohnung war nicht gerade geräumig, und die Möbel, die sie gebraucht gekauft hatte, sahen im fahlen Nachmittagslicht leicht schäbig aus. Sie hätte wetten mögen, dass Marcos italienischer Designeranzug mehr gekostet hatte als alle ihre Besitztümer zusammen.
    Der Gedanke brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie besaß vielleicht nicht viel Geld, aber das war kein Grund, sich zu schämen. Sie hatte in ihrem Leben keine Hilfe von anderen bekommen. Sie stammte aus armen Verhältnissen und hatte hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo sie jetzt war. Und vor allem: Sie war immer anständig mit allen Menschen umgegangen. Das konnte Marco Lombardi nicht gerade von sich behaupten.
    Er hatte den Betrieb ihres Großvaters beinahe in den Ruin getrieben, bis der alte Mann an ihn verkaufen musste. Sobald Marco die Firma übernommen hatte, machte er sich daran, sie völlig umzukrempeln, was nichts anderes bedeutete, als dass er die meisten Mitarbeiter entließ. Isobels Vater war einer der ersten gewesen, die gehen mussten.
    Sie konnte sich noch genau an den Schock in den Augen ihres Vaters erinnern, als er nach Hause kam und ihnen von seiner Entlassung berichtete. Sie sah ihn noch immer vor sich: Er saß am Küchentisch und hielt den Kopf in den Händen vergraben. Er sagte immer wieder, dass es keinen Grund für Entlassungen gegeben habe, weil die Firma schwarze Zahlen schrieb. Und ihr Großvater hatte das Gleiche behauptet.
    „Es liegt nur an der Habgier dieses Mannes, Isobel“, hatte er gesagt. „Manchen Menschen reicht es nicht, wenn sie einfach nur Gewinn machen. Sie sind erst glücklich, wenn sie einen kräftigen Reibach machen.“
    An diese Worte dachte Isobel, als sie Marco ansah. Er war nur wenig älter gewesen als sie heute, als er die Firma ihres Großvaters gekauft und die Hälfte der Belegschaft entlassen hatte. Nur zwölf Monate später hatte er die Firma wieder verkauft und einen ungeheuer kräftigen Reibach gemacht.
    Wie es aussah, hatte Marco diesen Schachzug auch bei verschiedenen anderen Firmen angewendet. Noch bevor er dreißig geworden war, war er Multimillionär gewesen.
    Sie fragte sich, ob er jemals Gewissenbisse hatte, weil er sein Geld auf diese Art verdiente.
    Sofort verdrängte sie den Gedanken wieder. Marco Lombardi war kein Mann, der sich um die Gefühle anderer Menschen sorgte. Das hatte er nicht zuletzt bewiesen, als er seine Ehefrau nach nur achtzehn Monaten Ehe sitzen ließ und seitdem seine Freundinnen häufiger wechselte als andere Männer ihre Bettwäsche.
    Das hatte er übrigens mit Isobels Vater gemeinsam.
    Sie wandte sich von ihm ab. „Ich packe nur ein paar Sachen ein. Es wird nicht lange dauern.“
    „Beeilen Sie sich“, drängte er. „Ich meinte es ernst, als ich sagte, dass Sie fünf Minuten Zeit haben.“
    Schnell lief sie ins Schlafzimmer und öffnete den Kleiderschrank. Was sollte sie bloß für eine Nacht in Südfrankreich einpacken? Sie besaß nicht viele Sommersachen, aber vielleicht würde es dort gar nicht so heiß sein; es war schließlich erst Mai.
    Plötzlich ging die Tür auf. Sie drehte sich um. „Noch vier Minuten“, sagte Marco und lehnte sich an den Türrahmen.
    „Ich beeile mich, so gut ich kann.“ Sie stopfte eine Jeans und ein T-Shirt in eine kleine Reisetasche. Dann wühlte sie in den Schubladen mit den Nachthemden und der Unterwäsche. „Könnten Sie mich vielleicht kurz allein lassen?“ Sie drehte sich um und sah ihn fragend an.
    „Ich bin gar nicht da.“ Er lächelte und ging durchs Schlafzimmer zum Fenster.
    Ganz schön dreist, aber zumindest dreht er mir den Rücken zu, dachte Isobel verärgert. Sie nahm ein Nachthemd, einen Morgenmantel und Unterwäsche und warf alles in die Tasche.
    „Vergessen Sie Ihren Ausweis nicht“, ermahnte er sie. „Der ist das Wichtigste.“
    „Natürlich vergesse ich den nicht.“
    „Gut.“ Er verstellte die Jalousien so, dass er auf die Straße sehen konnte. Ihr wurde klar, dass er nur ins Schlafzimmer gekommen war, weil man von dort aus die Straße überblicken konnte.
    „Sind die Reporter noch da?“, fragte sie neugierig.
    „Leider ja.“ Er drehte sich zu ihr. „Also beeilen
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