Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In dein Laecheln verliebt

In dein Laecheln verliebt

Titel: In dein Laecheln verliebt
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Modemagazins einsame Entscheidungen von allergrößter Wichtigkeit trifft. Ich glaube nicht, dass ich mich darin irre.«
    »Vielleicht wird Larry morgen deine Neugierde befriedigen«, meinte Lisa.
    Harriet schüttelte den Kopf, und ihre Nachdenklichkeit wich einem Lächeln. »Larry hat nichts anderes im Sinn, als Mr Bardoff auf einem Negativstreifen festzuhalten.«
    Kurz vor halb zehn Uhr am nächsten Morgen öffnete Harriet mit einem Zweitschlüssel Larrys Studio. Sie hatte sich auf die Shampoowerbung vorbereitet. Das Haar fiel ihr in weich glänzenden vollen Wellen über die Schultern. In dem kleinen, nach hinten gelegenen Raum schminkte sie sich mit geübter Hand. Eine Viertelstunde später schaltete sie ungeduldig die Scheinwerfer für die Atelieraufnahmen an. Minuten später kam ihr der Verdacht, dass Larry versäumt hatte, sich um einen Ersatzfotografen zu kümmern. Es war fast zehn Uhr, als sich die Studiotür endlich öffnete. Harriet stürzte sich sofort auf den Ankömmling.
    »Das wurde aber höchste Zeit.« Sie unterdrückte ihren Ärger mit einem halben Lächeln. »Sie haben sich verspätet.«
    »Wirklich?«, entgegnete er und quittierte ihre Ungeduld mit erhobenen Augenbrauen.
    Harriet schwieg eine Weile. Dabei bemerkte sie, dass der Mann traumhaft gut aussah. Sein dichtes hellblondes Haar fiel auf den Kragen eines legeren Rollkragenpullovers, der die graue Farbe seiner großen ehrlichen Augen hatte. Sein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln, und sein tief gebräuntes Gesicht wirkte irgendwie vertrauenerweckend.
    »Bisher habe ich noch nie mit Ihnen zusammengearbeitet, oder?«, fragte Harriet. Sie bemühte sich, ihm in die Augen zu sehen, denn er war gut ein Meter neunzig groß.
    »Warum fragen Sie?«, wich er einer Antwort aus. Harriet fühlte sich unter seinem forschenden Blick plötzlich unbehaglich.
    »Es ist nicht wichtig«, murmelte sie, wandte sich um und bemühte sich, ihre Manschetten geradezuziehen. »Lassen Sie uns anfangen. Wo ist Ihre Kamera?« Erst jetzt stellte sie fest, dass er keine Ausrüstung bei sich trug. »Wollen Sie Larrys Apparat benutzen?«
    »Allerdings.« Er dachte überhaupt nicht daran, sie aus den Augen zu lassen und sich seiner Aufgabe zu widmen. Seine Sorglosigkeit verwirrte sie.
    »Bitte, fangen Sie an. Lassen Sie mich nicht den ganzen Tag warten. Seit einer halben Stunde bin ich fertig.«
    »Tut mir leid.« Er lächelte, und sie war überrascht von der Veränderung seines ohnehin unwiderstehlichen Gesichts. Es war nur ein nachlässiges charmantes Lächeln, aber Harriet durchzuckte der Gedanke, dass er es als gefährliche Waffe einsetzen könnte. Sie wandte sich brüsk ab und kämpfte gegen den Zauber an. Die Arbeit ging vor.
    »Um was geht es bei den Aufnahmen?«, fragte er, während er Larrys Kameras prüfte.
    »Du liebe Zeit, hat er es Ihnen nicht gesagt?« Sie drehte sich wieder zu ihm um, schüttelte den Kopf und lächelte ihn zum ersten Mal voll an. »Larry ist ein blendender Fotograf, doch über die Maßen zerstreut. Mir ist völlig unklar, wie er sich daran erinnert, dass er morgens aufstehen muss.« Harriet strich sich eine Locke aus der Stirn und legte dramatisch den Kopf in den Nacken. »Sauberes, glänzendes, verführerisches Haar«, antwortete sie in geschäftsmäßigem Tonfall. »Heute verkaufen wir Shampoo.«
    »In Ordnung«, erwiderte er einfach und bediente die Anlage so geschickt und umsichtig, dass Harriet ein Stein vom Herzen fiel. Jedenfalls beherrscht er sein Handwerk, überlegte sie, denn sein Verhalten hatte sie etwas irritiert. »Übrigens, wo ist Larry eigentlich?«
    Diese Frage riss Harriet aus ihren Gedanken. »Hat er Ihnen das auch nicht gesagt? Das sieht ihm ähnlich.« Im Licht der Scheinwerfer drehte sie sich langsam, bewegte den Kopf hin und her, sodass die Haare ihr Gesicht wie eine tiefschwarze Wolke einrahmten. Der Fotograf schaute konzentriert in den Sucher, ging in die Hocke und umkreiste sie, um sie aus verschiedenen Blickwinkeln aufzunehmen. »Er hatte eine Verabredung mit Burt Bardoff«, fuhr sie fort, warf ihr Haar hoch und lächelte ihn an. »Wehe ihm, wenn er diesen Termin vergessen hat. Er würde garantiert bei lebendigem Leib verspeist werden.«
    »Pflegt Burt Bardoff gewöhnlich Fotografen zu verzehren?«, fragte die trockene Stimme hinter der Kamera amüsiert.
    »Das würde mich nicht wundern.« Harriet schob die Haare hoch und wartete einen Augenblick, bis sie sie wieder wie einen Umhang auf die Schultern fallen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher