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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung
Autoren: Martin Hirte
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»Autan Family Care Mückenschutz« das beste Nutzen-Risiko-Profil. Mückenschutzmittel im Ausland zu kaufen ist riskant, da oft toxische Wirkstoffe angeboten werden. Harmloser, aber auch weniger wirksam ist das wiederholte Auftragen ätherischer Öle – etwa Zedernöl oder Citronella – auf Haut oder Kleidung.
    Die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft empfiehlt die Imprägnierung von Kleidung und Moskitonetzen mit Nobite. Die Sprays bzw. Imprägnierlösungen enthalten jedoch problematische hormonartig wirkende Insektizide und sollten nicht eingeatmet werden.
    Ultraschall und Vitamin B haben bei der Mückenabwehr keine Wirkung. Elektroverdampfer oder abzubrennende »Mosquito-Coils« können durch ihre Inhaltsstoffe, etwa organische Lösungsmittel, Atemwegsirritationen auslösen und sollten nicht in Gegenwart von Kindern angewandt werden.
    Prophylaxe der Malaria: Medikamente
    Die Einnahme von Medikamenten ist das zweite Standbein der Malariavorbeugung. Sie verhindern zwar nicht die Infektion mit Malariaerregern, töten diese aber bei ihrer Aussaat im Blut ab.
    Immer wieder wechselnde Empfehlungen wegen Nebenwirkungen und der Zunahme von Resistenzen machen das Thema Malariaprophylaxe zu einem Feld für Spezialisten. Die Wahl der Medikamente richtet sich nach der Dauer des Aufenthalts, dem genauen Reiseziel und nach persönlichen Risikofaktoren. Ein 100-prozentiger Schutz vor Malaria wird in keinem Fall erzielt, so dass von Reisen in Malariagebiete mit Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren abgeraten werden muss. Immerhin hatten 5 Prozent der Deutschen, die 2010 an Malaria erkrankten, eine korrekte Prophylaxe eingenommen (
EB
2011).
    Die vorbeugende Einnahme von Malariamedikamenten ist nur noch in Gebieten mit hohem Risiko und bekannter Chloroquinresistenz empfohlen ( DTG 2011). Dies sind zum Beispiel die Länder des tropischen Afrika, Papua-Neuguinea, Timor, Teile Indonesiens, die Salomonen, Guayana und in Brasilien die Bundesstaaten Acre, Rondônia und Roraima. Zur Prophylaxe eignen sich Malarone, Doxycyclin oder Lariam, wobei Letzteres am schlechtesten vertragen wird.
    In allen anderen Ländern mit Malariarisiko ist es empfohlen, Malariamedikamente mitzuführen und dann einzunehmen, wenn eine Malaria nachgewiesen ist oder wenn Fieber über 38,5 Grad auftritt und nicht innerhalb von 24 Stunden ein Arzt erreichbar ist (»Stand-by«). Dies gilt für folgende Gebiete und mit folgenden »Stand-by«-Medikamenten:
     
    Gebiete mit geringem Malariarisiko ohne bekannte Resistenzen, zum Beispiel Mittelamerika, Haiti, Dominikanische Republik: Notfalltherapie mit Resochin.
Gebiete mit geringem Malariarisiko und bekannter Chloroquinresistenz, zum Beispiel Brasilien (außerhalb der Hochrisikogebiete), VR China, Taiwan, Vanuatu, Arabische Halbinsel, Indien, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Indonesien (außerhalb der Hochrisikogebiete), Philippinen: Notfalltherapie mit Riamet, Malarone oder Lariam.
Gebiete mit geringem Malariarisiko und bekannter Chloroquin- und Mefloquinresistenz, zum Beispiel Südostasien ohne Hochrisikogebiete: Notfalltherapie mit Riamet oder Malarone.
     
    Resochin ist für Säuglinge ab der sechsten Lebenswoche zugelassen, Lariam ab dem dritten Lebensmonat, Riamet ab einem Körpergewicht von 5 Kilogramm, Malarone junior ab 11 Kilogramm. Bei Säuglingen muss man sich wegen der Nebenwirkungen und fehlender Erfahrungen überlegen, ob man es nicht beim Schutz durch Moskitonetze abends und nachts bewenden lässt. Schwangere dürfen nur mit Resochin oder Malarone behandelt werden.
    Jede Malariaprophylaxe muss vor der Reise begonnen und bis vier Wochen nach der Ausreise aus dem Malariagebiet weitergeführt werden. Lediglich Malarone kann bereits sieben Tage nach der Rückkehr abgesetzt werden.
    Die Malariaprophylaxe mit homöopathischen Mitteln, etwa Malaria D200, bietet keinen nachweisbaren Schutz und gilt bei Versagen als Kunstfehler (
AT
1998).
    Nebenwirkungen der Prophylaxemittel
    Resochin kann zu Magen-Darm-Beschwerden, Allergien und Lichtsensibilisierung führen. Problematisch ist bei Langzeiteinnahme die mögliche Schädigung der Augen durch Einlagerungen in die Hornhaut und Netzhaut (Retinopathia pigmentosa). Bei jahrelanger Einnahme müssen daher regelmäßig die Augen untersucht werden. Auch Nieren und Herz können geschädigt werden.
    Malarone kann ebenfalls zu Magen-Darm-Beschwerden führen; Geschwüre im Mundbereich sind eine häufige Nebenwirkung. Außerdem sind
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