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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven
Autoren: Conn Iggulden
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als illoyal. Trotzdem wusste er, dass er, hätte er den Angriff befehligt, seine Männer niemals zum Angriff gegen die Festung geschickt hätte, ehe er alles in Erfahrung gebracht hätte, was es darüber zu wissen gab.
    Die Gesichter der drei Männer an der Basis der Menschenpyramide waren schweißüberströmt und vor Schmerzen verzerrt. Von oben hörte er kratzende Geräusche, dann glitt die Leiter endlich herab. Eilig lehnte er sie gegen die Wand, und die Männer, die oben standen, kletterten daran herunter. Die drei unteren Männer keuchten vor Erleichterung und rollten ausgiebig die Schultern, um die verkrampften Muskeln zu lockern. Julius ging zu ihnen, packte jeden anerkennend am Unterarm und teilte ihnen flüsternd den nächsten Schritt des Angriffs mit. Gemeinsam liefen sie hinüber zur Innenmauer.
    Dicht über ihnen brüllte jemand etwas aus der Dunkelheit der inneren Festung. Julius’ Herz hämmerte wie wild. Er verstand die Worte zwar nicht, aber die Panik darin war offensichtlich. Inzwischen war der Überraschungseffekt verpufft, doch sie hatten die Leiter, und als er sich eng an die Mauer presste, sah er, dass auch Pelitas nicht versagt hatte oder abgestürzt war.
    »Bringt die Leiter ein paar Fuß weiter hier herüber und seht zu, dass sie fest steht. Drei Mann klettern hier am Seil hoch. Der Rest kommt mit mir.«
    Sie rannten hinüber zu dem neuen Angriffspunkt. Plötzlich schwirrten über ihren Köpfen Pfeile durch die Luft und trafen die Männer der anderen Gruppe, die gerade ihre Leiter herübertrugen. Schreie gellten, als ein Römer nach dem anderen tödlich getroffen zusammenbrach. Julius zählte wenigstens fünf Bogenschützen über ihnen. Ihre Aufgabe wurde erleichtert, als Fackeln entzündet und in den Vorhof hinuntergeworfen wurden. Der untere Teil der Innenmauer lag noch immer im Dunkeln. Julius nahm an, dass die Rebellen noch nicht gemerkt hatten, dass die Römer bereits unter ihnen standen, und glaubten, soeben die ersten Angreifer abzuwehren.
    Den Gladius fest in der Hand, bestieg Julius die Leiter und erklomm die weit auseinander liegenden Sprossen. Die Erinnerung an den Aufstand, bei dem vor Jahren sein Vater getötet worden war, schoss ihm durch den Kopf. So fühlte es sich also an, der Erste zu sein, der die Mauer erstieg! Oben angekommen, schob er die Gedanken schnell beiseite und warf sich blitzschnell nieder, um einem Axtschlag auszuweichen, der ihn enthaupten sollte. Er verlor das Gleichgewicht und schwankte einen Moment hilflos auf der Mauer, bekam aber wieder festen Halt, und dann war er drinnen.
    Er hatte keine Zeit, die Lage zu prüfen. Mit einer schnellen Bewegung parierte er einen weiteren Axthieb und trat fest zu, als das Gewicht der Waffe seinen Angreifer zur Seite riss. Die Axt prallte hart auf die Steine, und Julius’ Schwert glitt mühelos in die schwer atmende Brust seines Gegners. Etwas traf ihn am Kopf und sein Wangenschutz brach ab. Alles um ihn herum verschwamm, automatisch riss er das Schwert hoch, um den Schlag zu parieren. Er fühlte, wie ihm Blut an Hals und Brust herunterlief, kümmerte sich jedoch nicht darum. Inzwischen hatten noch mehr Männer aus seiner Einheit den schmalen Wehrgang erreicht, und das Gemetzel begann.
    Drei seiner Männer bildeten am oberen Ende der Leiter eine Art Keil. Ihre leichten Rüstungen verbeulten unter den Schlägen. Julius sah, wie einer der Rebellen von einem Gladius aufgespießt wurde, der von unten durch seinen Kiefer drang.
    Die Männer, gegen die sie kämpften, trugen keine Uniformen. Einige hatten uralte Rüstungen angelegt und schwangen seltsame Schwerter, andere wiederum waren mit Streitäxten und Speeren ausgerüstet. Dem Aussehen nach waren es Griechen, und sie schrien sich auch gegenseitig Worte in dieser melodischen Sprache zu. Alles versank in einem heillosen Durcheinander, und Julius konnte nur fluchend zusehen, wie einer seiner Männer mit einem Aufschrei zu Boden ging. Dunkles Blut spritzte im Licht der Fackeln auf. Von überall her näherte sich jetzt das Hallen eiliger Schritte. Es hörte sich an, als hielte sich eine ganze Armee in der Festung auf, die sich jetzt eilig um sie zusammenzog. Zwei weitere von seinen Männern tauchten oben auf dem Wehrgang auf, warfen sich ins Kampfgetümmel und schlugen den Feind zurück.
    Mit einem Ausfall, den Renius ihm vor Jahren einmal gezeigt hatte, bohrte Julius seine Schwertspitze in die Kehle eines Feindes; wild und wie im Rausch stieß er zu, und sein Gegner stürzte tot
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