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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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eigenen Blut als auch von dem seiner Angreifer. Obwohl er immer noch mehrere Kurzschwerter lässig in den Händen hielt, war der eine Arm eigenartig verdreht.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte er mit sanfter dunkler Stimme, in der ein britischer Akzent mitschwang.
    Unfähig, auch nur ein Wort herauszubringen, schüttelte sie den Kopf.
    »Sie wissen, was ich bin und was d ie da sind«, stellte er fest und deutete mit einer Kopfbewegung auf die toten Vampire.
    »Ja«, krächzte sie, ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Sind Sie … sind Sie in Ordnung?«
    Er nickte und warf einen Blick in die Richtung, in die der flüchtende Vampir gerannt war. »Da ist noch einer, um den ich mich kümmern muss.«
    »Wollen Sie, dass ich Verstärkung rufe?«
    Ein grimmiges Lächeln ließ seine Mundwinkel nach oben wandern, während er ein paar Schritte in die Richtung machte, in die der Vampir verschwunden war. »Damit die anderen mir den Spaß verderben? Nein, danke.«
    Irgendetwas an seinem Lächeln, an der düsteren Erwartung, die sich in seinen attraktiven Gesichtszügen spiegelte, bewirkte, dass sich Schmetterlinge in ihrem Bauch regten.
    »Irre ich mich, oder sind Sie eine Sekundantin?«
    Sie öffnete den Mund, um zu verneinen.
    Sogenannte Sekundanten waren Menschen, die mit Unsterblichen zusammenarbeiteten und diese tagsüber beschützten, wenn das Sonnenlicht eine Gefahr für sie darstellte. Sie wurden sorgfältig auf ihre Loyalität hin geprüft und mussten ein umfangreiches Kampfsport- und Waffentraining absolvieren. Sie erinnerten ziemlich stark an Geheimdienstagenten und schreckten nicht davor zurück, für ihren Wächter ihr Leben zu opfern … was auch der Grund war, warum sie meistens männlich waren. Offenbar waren die meisten Unsterblichen ziemlich altmodisch und fanden den Gedanken unerträglich, dass eine Frau ihr Leben für sie gab.
    Das plötzliche Klingeln ihres Handys ließ Ami zusammenzucken, und sie schloss den Mund, ohne die Frage zu beantworten.
    Der Unsterbliche spähte über die Schulter in die Dunkelheit, und seine Ungeduld, endlich die Verfolgung aufzunehmen, war offensichtlich.
    Als sie sah, wer der Anrufer war, unterdrückte Ami nur mühsam ein Stöhnen. »Gehen Sie schon«, ermutigte sie den Unsterblichen und deutete auf die in sich zusammenschrumpelnden Körper der Vampire. Das parasitäre Virus, mit dem alle Vampire infiziert waren, fraß ihre Körper von innen auf – Ausdruck des verzweifelten Versuchs, am Leben zu bleiben. »Um die hier kümmere ich mich.«
    Er zögerte.
    Ami hob das Handy ans Ohr und versuchte trotz ihrer Aufgewühltheit, so normal wie möglich zu klingen. »Hi, Seth.«
    »Hallo, Süße.«
    Der Unsterbliche zog eine Augenbraue in die Höhe. Dank seines übernatürlich scharfen Gehörs hatte er garantiert gehört, mit welchen Worten der Anführer der Unsterblichen Wächter sie begrüßt hatte … und auch sein liebevoller Unterton war ihm wahrscheinlich nicht entgangen.
    »Du bist spät dran. Wo bleibst du?«, fragte Seth.
    »Ich, äh …« Ami warf einen schnellen Blick auf die blutbespritzte Lichtung, als ihr einfiel, wie schnell sich Seth um sie sorgte und entschied, ihn lieber nicht zu beunruhigen. »Ich … habe nur kurz einen Zwischenstopp eingelegt, um die Filme zurückzugeben, die Darnell und ich uns letzte Nacht ausgeliehen haben.«
    Das unvermittelte Grinsen, das sich auf dem Gesicht des Unsterblichen ausbreitete, stand ihm so gut, dass es Ami die Sprache verschlug.
    Die Tatsache, dass sie Seth und Darnell – den Sekundanten eines der mächtigsten Unsterblichen – kannte, schien ihn zu beruhigen. Offenbar amüsiert darüber, dass sie Seths Frage ausgewichen war, zwinkerte er ihr zu, hob großspurig mit dem unverletzten Arm das Schwert zum Gruß und löste sich dann, dem flüchtigen Vampir nachsetzend, schlagartig in Luft auf.
    Die unwillkürliche Anspannung, die jeden Muskel ihres Körpers in Alarmbereitschaft versetzt hatte, ließ nach, und sie fühlte sich leicht benommen.
    »Alles in Ordnung, Ami?«
    »Ja, mir geht’s gut«, erwiderte sie und meinte es so.
    Sie hatte es geschafft, einem Fremden gegenüberzutreten – einem fremden Mann –, ohne von der Panik überwältigt zu werden, die sie in solchen Situationen normalerweise überfiel. Sie war weder schreiend davongelaufen, noch hatte sie sich in ein zitterndes Häufchen Elend verwandelt. Und nicht nur das – sie hatte besagtem Fremden auch noch geholfen, eine Gruppe angreifender Vampire unschädlich zu
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