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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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eineinhalb Jahren nicht mehr passiert.
    Aber das hier …
    War eine Überraschung.
    Und es gab nicht viele Dinge, die Marcus Grayden überraschten.
    Keuchend und aus unzähligen Wunden blutend, die noch keine Zeit zum Heilen gehabt hatten, starrte er die Ursache der unverhofften Kampfpause an.
    Er hatte erwartet, einen Sekundanten in schwarzer Vampirjäger-Kluft zu sehen. Stattdessen richtete sich sein faszinierter Blick auf ein hübsches, eindeutig weibliches Gesicht, das von kupferfarbenen Locken umrahmt wurde. Große grüne, wie Smaragde funkelnde Augen lugten zwischen dem Blattwerk hervor und begegneten seinem Blick.
    Sie war hübsch. Und klein. Und strahlte zumindest auf den ersten Blick Unschuld aus. Wäre da nicht die Pistole in ihrer ausgestreckten Hand, hätte er sich ernsthaft gefragt, ob ihm seine Einbildung einen Streich spielte.
    Wer war diese Frau? Und was hatte sie hier zu suchen?
    Den Klamotten nach war sie Zivilistin, sie trug eine bequeme Jeans, einen weiten Pullover und eine dunkle Jacke – aber warum schrie sie dann nicht um Hilfe? Warum schoss sie nicht auf ihn? Warum half sie ihm, statt zu flüchten oder auf ihn zu schießen?
    Marcus hatte keine Zeit, länger über diese Fragen nachzudenken. Er spürte, dass die übrigen Vampire die zierliche Angreiferin geortet hatten, und holte mit dem Schwert aus.
    Ami beobachtete, wie der Unsterbliche mit seinem glänzenden Kurzschwert auf den nächststehenden Vampir losging, während die Blutsauger die Baumreihen nach ihr absuchten. Der Kopf eines dritten Vampirs rollte in dem Moment zu Boden, als Ami klar wurde, dass seine Kumpane sie entdeckt hatten.
    Vor Angst begann ihr Herz so wild zu schlagen, dass es ihr fast den Brustkorb sprengte. Drei der fünf verbliebenen Vampire nahmen den Kampf mit dem Unsterblichen wieder auf. Die anderen beiden nahmen sie aufs Korn.
    Hektisch betätigte Ami den Abzug ihrer Pistole und feuerte blind auf die verschwimmenden Gestalten, die auf sie zustürmten. Zumindest versuchten sie, auf sie zuzustürmen. Hohlspitzgeschosse richteten eine Menge Schaden in Vampirkörpern an, wenn sie sich unter der Wucht des Aufschlags wie Blütenblätter öffneten. Und eine halbautomatische Waffe konnte in einem kurzen Zeitraum eine Unmenge Kugeln abfeuern.
    Ami leerte das Magazin, indem sie die zehn verbleibenden Schüsse auf die Oberkörper ihrer Angreifer abfeuerte. Als die beiden Vampire stolpernd zum Stehen kamen, zog sie das Magazin heraus und ersetzte es durch ein neues.
    Der Blutsauger mit dem kahlgeschorenen Schädel erholte sich schneller als seine Kumpane und stürzte sich mit einem animalischen Wutschrei auf sie, während sie das neue Magazin in das Griffstück der Glock schob.
    In diesem Moment schob sich eine schemenhafte Gestalt zwischen sie und die Angreifer: Der Unsterbliche war so schnell, dass der Luftzug, den seine Bewegungen verursachten, ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht fegte. Der Vampir, der sie fast erreicht hatte, prallte zurück, als wäre er gegen eine Mauer gerannt. Tiefe Schnitte öffneten sich in seinem Fleisch, als das Kurzschwert des Unsterblichen aufblitzte.
    Zitternd ließ Ami das Magazin einrasten, lud durch und legte an.
    Zwei der drei Vampire, mit denen der Unsterbliche gekämpft hatte, waren gefallen. Und als dieser innehielt, gingen auch ihre beiden Angreifer wie Gummipuppen zu Boden. Der einzige Überlebende warf einen Blick auf die sich bereits zersetzenden Körper seiner Kameraden und floh.
    Der Unsterbliche Wächter drehte sich zu ihr um.
    Ami schluckte schwer, blickte zu ihm auf und verrenkte sich dabei fast den Nacken. Mit mehr als einem Meter achtzig überragte er ihre ein Meter fünfzig um mehrere Haupteslängen. Obwohl sie wusste, dass sie keine Angst zu haben brauchte, fürchtete sie sich immer noch. Dabei gehörten die Unsterblichen zu den Guten. Unsterbliche hatten sie vor den Monstern gerettet, die sie in einer eigens für sie geschaffenen Hölle gefangen gehalten hatten. Unsterbliche hatten sie aufgenommen und ihr geholfen, ihre geistige Gesundheit wiederzuerlangen, sie beschützt und ihr ein Zuhause gegeben.
    Doch in der Zwischenzeit hatten jene Monster ihrer Psyche bereits irreparable Schäden zugefügt.
    Ami zwang sich, die Pistole sinken zu lassen, aber sie schaffte es nicht, den Griff um die Waffe zu lockern oder mit dem Zittern aufzuhören.
    Der Unsterbliche musterte sie schweigend. Seine Klamotten waren an unzähligen Stellen zerrissen und blutgetränkt, sowohl von seinem
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