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Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit

Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit

Titel: Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
Autoren: Kresley Cole
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träumte ich, ich hätte sie gefunden.«
    Bei seinem Anblick musste Regin ein erschrockenes Keuchen unterdrücken. Aidans hinreißendes Gesicht wirkte erschöpft, sein Gebaren war das eines geschlagenen Mannes. Und doch war er trotz der Anzeichen seines fortgeschrittenen Alters immer noch der schönste Mann, den sie je gesehen hatte.
    Brandr reichte ihm einen Krug. »Hier. Trink das.«
    Aidan schob ihn beiseite. »Ich brauche einen klaren Kopf. Morgen reiten wir gen Norden.«
    »Vergiss sie doch, nur für eine einzige Nacht«, sagte Brandr und versetzte seiner Hure einen derben Schlag aufs Hinterteil.
    Aidan sah zuerst ihn mit finsterer Miene an, dann all die Männer um ihn herum, in deren Armen sich Frauen wanden. Er nahm den Krug und setzte ihn an die Lippen. Nachdem er ihn geleert hatte, wischte er sich mit dem Ärmel seines Waffenrockes über den Mund. »Bei den Göttern, was war das denn? Das verbrennt einem ja die Kehle.«
    »Das war ein erstklassiger Branntwein. Und jetzt kröne das Ganze noch mit einem erstklassigen Weib.«
    Nein, tu es nicht!
    »Nur dieses eine Mal, Aidan.«
    Dieses eine Mal? Er hatte sich wahrhaftig an seinen Eid gehalten?
    Als Aidan ihn nur wieder mit derselben finsteren Miene ansah, seufzte Brandr. Er stellte die Frau auf die Füße und sagte ihr: »Geh und bereite einem anderen Kerl Vergnügen. Ich werde dich später wiederfinden.«
    Sobald die beiden Männer allein waren, sprach Brandr weiter. »So kann es nicht weitergehen, Aidan. Ich bin dein Freund, und ich kann das einfach nicht mehr mit ansehen.«
    »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?«
    »Werde wieder zu dem Krieger, der du einmal warst. Um aller Götter willen, Aidan, ich bin Ohalla näher als du, und du zählst ein halbes Dutzend Jahre mehr als ich. Vergiss diese Besessenheit. Du denkst an nichts anderes mehr als an sie.«
    »Kannst du mir das denn verdenken? Stell dir nur einmal vor, was für eine Frau inzwischen aus ihr geworden sein muss.« Er blickte in den wolkenverhangenen Himmel hinauf, als ob er sie sich in ebendiesem Moment vorstellte. Ein weiteres Mal zog sich Regins Herz zusammen. Dann wandte Aidan sich wieder Brandr zu. »Nein, stell sie dir nicht vor.«
    Brandr atmete lautstark aus. »In diesem Lager herrscht an Frauen kein Mangel. Frauen, die darauf brennen, mit dir ins Bett zu steigen. Da wirst du doch sicherlich einen Ersatz für sie finden.«
    »Die Vorstellung ist lächerlich, wie du sehr wohl weißt.«
    »Ich jedenfalls würde eine warme Frau in meinen Händen jederzeit einer kalten Walküre in meinen Gedanken vorziehen.«
    Ich bin nicht kalt!
    »Übrigens«, fuhr Brandr fort. »Das war genug Alkohol, um ein Pferd umzuhauen. Du wirst schon bald umkippen. Vielleicht schläfst du dann ja endlich mal wieder eine Nacht durch.«
    Mit einem wütenden Knurren sprang Aidan auf die Füße und taumelte auf ein nahe stehendes Zelt zu.
    »Ja, geh nur in dein einsames Bett, alter Mann!«, rief Brandr ihm hinterher.
    Eines Tages werden Brandr und ich noch die Klingen kreuzen , beschloss Regin. Dann sprang sie von einem Ast zum anderen, bis sie zu einem Baum draußen vor Aidans Zelt gelangte. Von dort aus konnte sie durch die Zeltklappe hindurch in das spärlich erleuchtete Innere hineinspähen.
    Er war gerade dabei, sich wütend den Waffenrock vom Leib zu reißen, sodass seine breiten Schultern, der muskelbepackte Rücken und schließlich die schmalen Hüften zum Vorschein kamen. Bei jeder Bewegung arbeiteten die Muskeln unter der glatten, gebräunten Haut.
    Was für ein prachtvoller Mann. Bei seinem Anblick stieß sie zischend die Luft aus.
    Er trat gegen einen auf dem Boden liegenden Schild, dann fegte er einen Krug vom Tisch. Er brodelte wie der heraufziehende Sturm, und sein Zorn wuchs immer weiter an, während er sich nun daranmachte, seine Besitztümer zu zerschmettern. Waffen schepperten, Holz splitterte.
    Regin neigte verwundert den Kopf und betrachtete mit gerunzelter Stirn den Wutausbruch des Sterblichen.
    Als aus dem Unwetter über ihnen der erste Blitz herabfuhr, erstarrte er. Sie glaubte, ihn murmeln zu hören: »Ein Blitz. Ein Blitz? « Mit taumelnden Schritten trat er vor das Zelt – offensichtlich setzte der Alkohol ihm mächtig zu – und entfernte sich vom Lager.
    Regin sprang zu Boden und folgte ihm lautlos, während er sich aus dem Wald heraus auf ein nahe gelegenes Feld begab. Dort blieb er vor einem uralten Runenstein stehen: einem aufrecht stehenden, über drei Meter hohen Felsen, in den
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