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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut
Autoren: Joy Nash
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recht ist!«
    Der Rest der Evakuierung verlief deutlich friedlicher. Ein paar Stunden später beobachtete Mac die letzten Flüchtlinge, ein Paar sehr miesgelaunte Phookas, wie sie tief durch den Torbogen fl ogen. Der obere Bereich wurde bereits blasser, und bald schon wäre die Pforte ganz verschwunden. Mac stand da 430
    und beobachtete die wehenden weißen Schweife der magischen Pferde, die den goldenen Pfad hinunterfl ogen. Bäume bogen sich über ihren Köpfen, deren silberne Zweige mit Kristallblättern behängt waren. Annwyn. Der Ort war so schön, dass es einem in den Augen weh tat, wenn man hinsah. Was wohl auch der Grund war, weshalb Mac ihn so sehr hasste. Wenn man’s genau nahm, war Vollkommenheit doch echt Mist, von öde und fad ganz zu schweigen. Dagegen war die Menschenwelt mit all ihren Verrücktheiten und ihrer hektischen Lebendigkeit ungleich interessanter. Das Portal war nun kaum mehr als ein Netz aus glitzernden Linien. Bald war es ganz zu und würde sich nicht wieder öffnen, ehe Culsu und ihre Untergebenen besiegt waren. Falls sie nicht besiegt wurden und die Lebensmagie in der Welt vollständig ausgelöscht würde … tja, in diesem Fall wäre Mac sowieso nicht mehr hier, um sich über die Pforten Gedanken zu machen, oder?
    Er hob eine Hand und wollte die Worte sprechen, die das Portal versiegelten. Sie blieben ihm jedoch im Halse stecken, als eine vertraute Gestalt auf der Schwelle erschien.
    »Mackie! Was soll das heißen?«
    Er schüttelte den Kopf in der Hoffnung, dass es sich um eine Sinnestäuschung handelte. Aber nein! Wie ein Alptraum, der nicht aufhören wollte, blieb Niniane vor ihm stehen, die Hände in die Hüften gestemmt und Leanna sehr viel ähnlicher, als Mac lieb war. Der Schnitt ihres grasgrünen Kleides, dessen blattförmiger Saum bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte, war sehr edel. Und ihr leuchtend blondes Haar – derselbe Farbton wie Macs – war zu einer raffi nierten Frisur aufgesteckt. Vor allem aber war sie stinksauer!
    »Wieso gehst du nicht an dein Handy?«, fragte Niniane. 431
    »Hab’s verloren«, antwortete er. Dauerhaft. Seine Mutter presste die rubinroten Lippen zu schmalen Linien zusammen. »Ich wollte meinen Ohren nicht trauen, als Niall und Ronan mir erzählten, dass du vorhast, auf dem Misthaufen zu bleiben, den du eine Welt nennst.«
    »Mum …«
    »Bist du wahnsinnig , Mackie? Wie kannst du an so etwas auch nur denken!«
    »Ich …«
    »Ist dir klar, dass ich seit Jahrzehnten kein Auge mehr zubekommen habe, weil ich mir solche Sorgen um dich mache, wenn du dich in dieser barbarischen Gegend herumtreibst?
    Ich verbiete dir dazubleiben. Ich …«
    Nun kam Mac wieder zu Stimme. »Vergiss es, Mutter!«
    »Vergiss es? O nein, kommt nicht in Frage! Widersprich mir gefälligst nicht, junger Mann! Keiner meiner Söhne wirft sein Leben für einen Haufen wertloser Menschen weg! Komm sofort durch die Pforte!«
    Mit größter Mühe dämpfte Mac den Vulkan, der in seinem Schädel auszubrechen drohte. »Tut mir leid, Mum, das läuft nicht. Ich bleibe hier draußen. Culsu ist gefährlich und muss ausgeschaltet werden.«
    »Culsu? Die Etruskerdämonin? Die, die dauernd schlechte Laune hat? Mackie, die Schlampe ist uralt, eine Ewige! Mit der ist nicht zu spaßen. Sie frisst dich bei lebendigem Leib, saugt dir die Seele aus und kocht Suppe aus deinen Knochen! Und was wird dann aus mir? Jetzt sei doch ein Mal vernünftig! Du bist mein einziger Sohn, und du gehörst zu mir nach Annwyn. Überlass Culsu den Menschen, und komm nach Hause!«
    »Das kann ich nicht, Mum.« Er überlegte kurz. »Sie hat Leanna entführt.«
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    »Was?«
    »Leanna wusste nicht, worauf sie sich eingelassen hat. Sie dachte, dass sie Culsu kontrollieren kann, aber das kann sie natürlich nicht.« Er sah seiner Mutter in die Augen. »Jetzt ist sie in der Hölle.«
    Niniane blinzelte. »Ich weiß überhaupt nicht, wieso du mir das erzählst. Das Mädchen bedeutet mir nichts.«
    Mac seufzte. »Ich weiß.«
    »Nun, und ich weiß, dass du nach Hause kommen musst –
    für immer. Such dir eine Frau, die dir gleich ist, und werde sesshaft! Ich hätte da einige Mädchen im Kopf …«
    »Hoppla, warte mal, ja! Ich bin erst siebenhundertzwölf, also viel zu jung, um übers Heiraten nachzudenken!«
    »Das ist lächerlich. Ich zum Beispiel war gerade einmal vierhundertfünfzig, als ich …«
    »Mum, gib’s auf! Ich komme nicht nach Hause.«
    »Hast du mir denn nicht zugehört? Es ist gefährlich da
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