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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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Duft des Sommers und dem Zirpen der Grillen.
    Sie lächelte Mitch zu und hätte gern seine Hand genommen, doch er wirkte so unnahbar. „Wie lange hab ich denn geschlafen?“, fragte sie ihn nach einer Weile.
    „Eine Stunde. Oder zwei.“
    „Und so lange sitzt du schon hier?“
    „Ja, fast.“ Mitch holte tief Luft und atmete langsam wieder aus.
    Liz spürte seinen Blick auf sich. „Was ist?“ Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich sehe schrecklich aus, nicht wahr?“
    Er wartete lange mit der Antwort. „Nein, du siehst wunderschön aus“, sagte er schließlich.
    „Was hast du eigentlich vor mit all dem Land?“ Verlegen spielte sie mit dem Saum seines T-Shirts. „Ich meine, du hast offensichtlich nichts angepflanzt dieses Jahr. Und dann der Zaun …“
    Mitch schwieg. Er hätte gedacht, dass Liz sich erinnern würde. Aber er hatte ja nur ein einziges Mal mit ihr über seine Träume gesprochen, und das war lange her.
    „Du willst Pferde züchten, nicht wahr?“
    Er lächelte. „Ja.“
    Sie erwiderte sein Lächeln.
    Aber dann wurde Mitch wieder nachdenklich. In den vergangenen acht Monaten, als er angefangen hatte, die Ranch zu verändern und sich sein Leben neu einzurichten, da hatte er nicht damit gerechnet, dass Liz wieder in sein Leben treten würde. Aber mit der Liebe zu ihr war auch wieder der Wunsch in ihm erwacht, sie in sein Leben mit einzubeziehen. Deshalb hatte er ihr heute alles gezeigt. Als er ihr dann zu verstehen gab, dass er sie liebe, hatte sie ihm keine direkte Antwort gegeben. Stattdessen hatte sie ihn mit Sex abgelenkt. Zuvor hatte sie gesagt, Sex mit ihm sei so gut, dass sie sich fast überlegen könnte, hier zu bleiben.
    Aber eben nur fast.
    Vielleicht sollte er sich endlich damit abfinden, dass nichts Liz hier halten würde. Der Trumpf, den er geglaubt hatte, in der Hand zu haben, indem er ihr sein Leben und seine Träume offenbarte, hatte sich als nicht stark genug erwiesen.
    Wie dumm er in Bezug auf Liz doch gewesen war. Wieder einmal.
    „Mitch? Stimmt etwas nicht?“
    „Ich glaube, so könnte man es nennen.“ Er sah ihr ins Gesicht. „Liz, meinst du nicht, es ist an der Zeit, mir endlich die Wahrheit zu sagen? Sag es mir, Liz, vor wem läufst du davon?“
    Sie strahlte ihn entwaffnend an. „Ich kann nicht glauben, dass du dir immer noch deswegen Gedanken machst.“
    „Ja, allerdings, das tue ich. Und ich denke, du solltest mir endlich helfen, damit aufzuhören.“
    Zwei Lichtkegel durchschnitten die Dunkelheit. Ein Wagen bog in die Einfahrt ein, plötzlich war das Dach, auf dem sie saßen, hell erleuchtet.
    Mitch fluchte leise. Musste sein Vater ausgerechnet jetzt nach Hause kommen?
    Der Wagen hielt. „Bist du das, Liz?“, rief Sean, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, dass sie mit seinem Sohn, Mitch, mitten in der Nacht auf dem Dach saß. „Ich hab schon gehört, dass du wieder in Manchester bist. Willkommen zu Hause.“
    „Danke, Mr McCoy.“
    Sean fuhr weiter und parkte den Wagen vor dem Haus.
    „Ich schätze, man hat uns ertappt, Mitch.“ Liz lehnte sich an ihn.
    Mitch antwortete nicht. Er brachte kein Wort heraus. „Stimmt etwas nicht?“, wiederholte sie.
    Nichts stimmt, hätte Mitch am liebsten gesagt. Stattdessen stand er auf und reichte Liz die Hand. „Komm. Ich bring dich nach Hause.“

12. KAPITEL
    Am nächsten Abend saß Mitch an der Theke im Paradise Diner. Der Kaffee in seiner Tasse war längst kalt und schal geworden. Nicht einmal Ezras penetrant gute Laune konnte seine düstere Stimmung aufhellen. Er fühlte sich, als würde ein zentnerschweres Bleigewicht auf seinen Schultern lasten.
    Ruth schaute zu ihm hinüber. „Liz wird kommen, ganz bestimmt. Sie muss einfach, sonst hab ich mir alle Mühe umsonst gemacht.“
    „War nicht das erste Mal“, rief Bo aus der Küche.
    Mitch lächelte mühsam. Was war mit ihm los? War er ein Masochist? Hatte er Liz erneut sein Herz geöffnet, nur damit sie es ihm ein zweites Mal brach?
    Jemand trat durch die Eingangstür. Mitch wandte den Kopf, in der Hoffnung, Liz zu sehen. Doch es war ein hochgewachsener fremder Mann in dunklem Anzug, der das Lokal betrat und sich suchend umblickte. Der Mann war ungefähr im selben Alter wie Mitch und hatte blondes Haar.
    „Sie kommt!“, schrie Ezra.
    Als sie nun durch die Tür trat, begann das ganze Lokal aus voller Brust „Happy Birthday“ zu singen. Wirklich jeder sang, außer Mitch und dem Fremden, der zur Seite trat und lächelnd die Arme vor der
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