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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt
Autoren: Diana Palmer
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erwiderte Antonia. “Ich liebe deinen Daddy sehr. Wie könnte ich jemanden nicht mögen, der ein Teil von ihm ist?”
    Zum ersten Mal stand so etwas wie Hoffnung in den Augen des Kindes. “Sie wollen mich nicht von hier weghaben?”
    “Ganz sicher nicht”, antwortete Antonia.
    Maggie knabberte an ihrer Unterlippe. “Die wollen mich hier nicht haben”, murmelte sie und nickte mit dem Kopf kurz in Richtung Haus. “Daddy geht weg und lässt mich die ganze Zeit allein, und Mrs. Bates …”, fügte sie mit wehem Ton hinzu, “… hasst es, bei mir bleiben zu müssen. Es war besser, als ich bei Julie sein konnte, aber Julie hasst mich jetzt auch, weil Sie meinetwegen gefeuert wurden.”
    Antonia blutete das Herz bei der Hoffnungslosigkeit des Kindes. Sie fragte sich, ob in Maggies Leben sich jemals ein Erwachsener die Zeit genommen hatte, wirklich mit ihr zu reden. Vielleicht hatte es Mrs. Donalds getan, was auch erklären könnte, warum Maggie sie so sehr vermisste.
    “Du bist sehr jung, um die Zusammenhänge verstehen zu können”, sagte Antonia nachdenklich. “Aber gerade weil ich meinen Job hier an der Schule verloren habe, kam es zu dieser wunderbaren Wendung. Es brachte mich dazu, meinen Arzt aufzusuchen und herauszufinden, dass ich keine Leukämie habe. Es war dein Dad, der mich veranlasste, zum Arzt zu gehen”, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. “Er folgte mir nach Tucson, nachdem ich hier wegfuhr. Wenn er es nicht getan hätte, vielleicht wäre alles nicht so gut ausgegangen. Manchmal erscheinen Dinge vorherbestimmt”, fügte sie leise hinzu. “Als ob das Schicksal es so gewollt hat. Weißt du, Maggie, wir beschuldigen oft Leute, dass sie Quertreiberei begehen und einem so das Leben erschweren, und das sollten wir nicht. Leben ist eine Prüfung, Maggie. Wir müssen Hindernisse überwinden, damit wir stärker werden.” Sie zögerte. “Ergibt das einen Sinn für dich?”
    “Sie meinen, Gott prüft uns?”, fragte das Kind ebenso leise.
    Antonia lächelte. “Ja. Nimmt dich dein Dad mit in die Kirche?”, fragte sie.
    Maggie zuckte die Schultern und blickte weg. “Er nimmt mich nirgendwohin mit.”
    Und das schmerzt, dachte Antonia. Sie fing an zu verstehen, was dieses Kind alles erleiden musste. “Ich gehe gern in die Kirche. Als ich klein war, nahmen mich meine Großeltern mit. Würdest du …” Sie unterbrach sich, weil sie den Einfluss auf das Kind nicht verlieren wollte, indem sie es in etwas hineindrängte.
    Maggie sah sie erwartungsvoll an. “Würde ich …?”, half sie nach.
    “Würdest du gern einmal mit mir in die Kirche gehen?”
    Die Wandlung, die diese Frage in dem sonst so verdrossenen Gesicht vollzog, war bemerkenswert. Der Ausdruck wurde weich, die Augen blickten hell und interessiert drein. “Nur Sie und ich?”, fragte Maggie.
    “Zuerst. Später kann dein Dad mit uns kommen.”
    Maggie spielte mit einem Strohhalm, ehe sie die nächste Frage stellte. “Sie sind mir nicht mehr böse?”
    Antonia schüttelte den Kopf. Dann beugte sie sich zum Kind vor und fragte sanft: “Möchtest du mich nicht du nennen … wie dein Dad es auch tut?”
    “Hätte er nichts dagegen?”
    Antonia lächelte. “Nein.”
    Maggie rutschte hin und her. “Ich … ich möchte gern mit … dir in die Kirche gehen”, sagte sie nach einer Weile. Es klang traurig. “Aber ich kann nicht.”
    “Du kannst nicht? Warum nicht?”
    Maggie ließ die Schultern hängen. “Ich hab' kein Kleid.”
    Tränen brannten in Antonias Augen. Hatte Powell es nicht bemerkt? Hatte es niemand bemerkt?
    “Oh, Liebes”, flüsterte sie rau.
    Der Klang in Antonias Stimme erregte die Aufmerksamkeit des Kindes. Es sah Tränen in ihren Augen und fühlte sich schrecklich.
    “Antonia!”
    Die tiefe Stimme hallte in dem großen Stall wider. Powell erblickte sie beide in diesem Moment und kam auf sie zu.
    “Was zum Teufel tust du hier? Solltest du nicht im Bett sein?”, fuhr er sie an, nahm sie bei der Hand und zog sie zu sich herauf. Er sah Tränen in ihren Augen, und sein Gesicht nahm einen harten Zug an, als er sich zu dem Kind umdrehte. “Sie weint. Was hast du ihr gesagt?”, verlangte er zu wissen.
    “Powell, nein!” Antonia schlug ihm die Hand vor den Mund. “Nein! Maggie brachte mich nicht zum Weinen!”
    “Du verteidigst sie noch?”
    “Maggie”, bat Antonia freundlich, “sag du deinem Dad, was du mir soeben erzählt hast. Hab keine Angst”, fügte sie fest hinzu. “Sag es ihm.”
    Maggie warf ihm einen
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