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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt
Autoren: Diana Palmer
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erschien, erkundigte Antonia sich bei ihr nach Maggie. Powell war wegen einer wichtigen Besprechung in der Stadt.
    “Ich weiß nicht, wo sie ist”, antwortete Ida. “Sie verließ das Haus um die Mittagszeit und ist bis jetzt noch nicht zurückgekommen.”
    “Sind Sie nicht beunruhigt?”, fragte Antonia alarmiert. “Sie ist noch keine zehn!”
    “Das kleine Äffchen geht, wohin es sie gerade zieht. Das hat es schon immer. Wahrscheinlich ist sie in den Ställen. Es gibt ein neues Kalb. Sie mag junge Tiere. Sie entfernt sich nicht zu weit vom Haus. Zu wem sollte sie auch gehen?”
    Das klang so herzlos.
    “Sie müssen das alles aufessen. Es tut Ihnen gut, etwas Heißes im Magen zu haben.” Ida lächelte und ging in die Küche zurück. Die Tür ließ sie offen stehen. “Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen.”
    Antonia konnte das Essen nicht genießen. Sie machte sich um Maggie Sorgen, auch wenn sonst keiner es tat.
    Sie stand auf und holte aus ihrem Koffer ein Paar Jeans, Socken, Laufschuhe und ein Sweatshirt. Sie zog sich an und ging die Treppe hinunter, durchquerte den Wohnraum und verließ das Haus am Vordereingang. Die Ställe lagen seitwärts vom Haus. Bis dorthin war es eine kurze Strecke auf einer unbefestigten Straße. Die Dunkelheit setzte bereits ein. Antonia beeilte sich.
    Die Stalltür stand weit offen. Antonia schlüpfte herein und blickte sich in dem weiträumigen, schattigen, unterteilten Innenraum um, bis ihre Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Der Mittelgang war breit und von Weizenstreu bedeckt. Antonia ging an den abgegrenzten Verschlägen vorbei, bis sie in dem letzten ein Kälbchen zusammen mit einem Kind fand.
    “Du hast heute noch nichts gegessen”, sagte Antonia sanft.
    Maggie war deutlich schockiert. Sie starrte zu der Frau hinauf, die sie in so viele Schwierigkeiten gebracht hatte. Niemand hatte es jemals gekümmert, ob sie hungerte oder nicht. Es war schon ironisch, dass ausgerechnet ihre größte Feindin sich um sie Sorgen machte.
    “Bist du nicht hungrig?”, fragte Antonia beharrlich.
    Maggie zuckte die Schultern. “Ich hatte einen Schokoriegel”, antwortete sie mit niedergeschlagenen Augen.
    Antonia trat in den Verschlag und ging neben dem Kälbchen im sauberen Heu in die Hocke. Sie berührte die feuchte Nase des Kälbchens und lächelte. “Deren Nasen sind so weich, nicht wahr?”, flüsterte sie. “Als ich ein kleines Mädchen war, wünschte ich mir ein Tier, aber meine Mutter hatte eine Allergie gegen das Fell, so konnte ich keine Katze oder einen Hund haben.”
    “Wir haben auch keine Hunde oder Katzen. Mrs. Bates sagt, dass Tiere schmutzig sind”, sagte Maggie ebenso leise.
    “Nicht, wenn man sie pflegt.”
    Maggie zuckte die Schultern.
    Antonia fuhr mit der Hand über die Stirn des Kälbchens. “Magst du Rinder?”
    Maggie betrachtete sie vorsichtig. Dann nickte sie. “Ich weiß alles über die Herfords und die schwarzen Angus Rinder. Das sind die, die mein Daddy züchtet. Ich weiß um das Geburtsgewicht im Verhältnis zu dem zunehmenden Gewicht und all diese Sachen.”
    Antonia zog ganz beeindruckt die Augenbrauen hoch. “Wirklich? Weiß das dein Daddy?”
    Maggie schlug den Blick nieder. “Es würde nichts ausmachen. Er hasst mich wegen meiner Mutter. Er denkt, ich bin so wie sie.”
    Dass Maggie so etwas wahrnehmen konnte, zeigte nur, wie empfindsam sie war. Antonia war überrascht. “Aber deine Mutter hatte wunderbare Eigenschaften”, sagte sie. “Als wir in der Schule waren, war sie meine beste Freundin.”
    Maggie starrte sie an. “Meine Mutter heiratete meinen Daddy und nicht Sie.”
    Antonia hörte für eine Weile auf, das Kälbchen zu streicheln. “Das stimmt, Maggie. Sie hatte gelogen”, erklärte Antonia, “weil sie deinen Daddy sehr liebte.”
    “Sie mochte mich nicht”, sagte Maggie fast gleichmütig. “Sie hat mich geschlagen, wenn er nicht zu Hause war, und sagte, es sei meine Schuld, dass sie unglücklich sei.”
    “Maggie, es war nicht deine Schuld”, erwiderte Antonia entschieden.
    Maggie begegnete ihrem Blick. “Niemand will mich hier”, sagte sie steif. “Jetzt, wo Sie hier sind, wird Daddy mich wegbringen.”
    “Nun, das würde ich nicht zulassen”, versicherte Antonia ihr mit dem größten Ernst.
    Das Kind saß da wie eine kleine Statue, als ob sie das, was sie soeben gehört hatte, erst überdenken müsste. “Sie mögen mich nicht”, sagte sie schließlich.
    “Du bist Powells kleines Mädchen”,
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