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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht
Autoren: Jennie Lucas
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flackerten die Blitzlichter der Kameras, während er hinter sich das Klackern von Lilleys hohen Absätzen hörte. Sein Körper spannte sich an, als er wieder dieses überwältigende Verlangen spürte. Seitdem er Lilley in seinem Büro zum ersten Mal richtig ins Gesicht geschaut hatte, begehrte er sie mit einer schockierenden Intensität.
    Mittlerweile war es noch hundert Mal schlimmer geworden. Allein die Fahrt neben ihr auf dem Rücksitz der Limousine war fast unerträglich gewesen. Er hatte nicht gewusst, wie schön sie war.
    Jetzt fühlte er ihren Arm an seinem, den leichten Druck ihrer Hand auf seinem Unterarm. Er konnte die Wärme ihrer Berührung durch seine Smokingjacke spüren.
    Seit Wochen hatte er beobachtet, wie die kleine unscheinbare Archivarin über den Flur huschte. Mit ihren rosigen Wangen, braunen Haaren und der formlosen Kleidung hätte er sie kaum älter als zwanzig geschätzt. Jedes Mal, wenn er irgendwo auftauchte, eilte sie panisch in die andere Richtung. Das hatte ihn so neugierig gemacht, dass er Mrs Rutherford um ihre Akte gebeten hatte, aber er konnte nichts Interessantes entdecken.
    Im Juni war sie nach San Francisco gekommen. Der Job im Archiv war offenbar ihre erste Anstellung in der Stadt. Einige Jahre vorher hatte sie in Minneapolis als Zimmermädchen in einem Hotel gearbeitet. Selbst ihr Name war nichts Besonderes.
    Doch mit einem Schlag hatte sich alles geändert.
    Alessandro stieß die Luft aus. Eigentlich hatte er Olivia nur zeigen wollen, dass sie austauschbar war. Sogar eine etwas mollige, unmoderne und langweilige Büroangestellte frisch vom Lande konnte sie ersetzen. Aber dieser Witz ging wohl auf seine Kosten.
    Wie war es möglich, dass er Lilley Smith bis zu diesem Tag noch nie richtig wahrgenommen hatte?
    Unmodern? Der Stylist einer luxuriösen Boutique hatte für Lilley ein langes, hautenges rotes Kleid mit Spaghettiträgern ausgewählt. Die aufreizende Robe war rückenfrei und atemberaubend tief dekolletiert. Sie schien nur von Lilleys üppigen Brüsten gehalten zu werden und drohte, jeden Moment zu viel zu enthüllen.
    Mollig? Das Abendkleid zeigte die Kurven, die ihre ausgebeulte Kleidung gründlich verborgen hatte. Volle Hüften und Brüste betonten die schmale Taille. Lilley besaß diese atemberaubend weibliche Figur, die Männer früher in den Wahnsinn getrieben hatte … und es immer noch tat. Ein Blick auf sie reichte aus, um Alessandro den Schweiß auf die Stirn zu treiben.
    Und langweilig? Das war der größte Witz! Schon in seinem Büro hatte er die seltene Schönheit ihres ungeschminkten Gesichts bemerkt – aber jetzt, nachdem Sergios Team sie kunstvoll frisiert und geschminkt hatte, war ihr Liebreiz überwältigend.
    Kajal und Wimperntusche ließen ihre tiefbraunen Augen noch dunkler wirken, und der rote Lippenstift betonte ihre vollen Lippen. Ihr langes, hellbraunes Haar fiel verführerisch über die bloßen Schultern und den nackten Rücken.
    Wochenlang hatte Alessandro sie von fern gesehen, aber erst heute hatte er endlich bemerkt, was sie wirklich war.
    Eine Schönheit.
    Eine Sexbombe.
    Ein Betthäschen.
    Während sie über den roten Teppich zum Herrenhaus gingen, riefen ihnen die aufgeregten Paparazzi unentwegt Fragen zu.
    „Wo ist Olivia? Haben Sie sich getrennt?“
    „Wer ist das neue Mädchen?“
    „Wer ist die sexy Brünette?“
    Alessandro lächelte nur schwach und winkte ab. Er war gewohnt, dass ihm die Paparazzi folgten, von seinem Palast in Rom zu seiner Jacht in Sardinien zu seinem Hauptfirmensitz in San Francisco. Das war der Preis, den er für sein Leben als erfolgreicher Geschäftsmann und Junggeselle zahlte. Aber jetzt bemerkte er, dass Lilley an seinem Arm zitterte.
    „Was ist?“, raunte er ihr zu.
    „Alle starren mich an“, antwortete sie leise.
    „Natürlich starren sie.“ Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das tue ich auch.“
    „Helfen Sie mir einfach nur, das Ganze durchzustehen“, flüsterte sie.
    Alessandro drückte ihre Hand. Während er sie weiter über den roten Teppich führte, schützte er sie mit seinem Körper vor besonders aggressiven Fotografen.
    Als sie endlich an den Sicherheitskontrollen vorbei in die prächtige Halle des Herrenhauses traten, atmete Lilley erleichtert auf. „Danke. Das war … kein Spaß.“
    „Nein?“, fragte er leichthin. „Das sehen die meisten Frauen anders. Die meisten genießen das Rampenlicht.“
    „Nun, ich nicht.“ Sie schauderte.
    Alessandro sah sie
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