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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes
Autoren: Karen Robards
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Fäuste und griff an.
    »Vorsicht! Paßt auf!« Immer noch lachend, spritzten die vier auseinander. Caitlyn verfolgte Cormac, der am lautesten lachte. Er floh im Zickzack, von Lachen gebeutelt. Caitlyn machte einen Satz; sie erwischte Cormac um die Hüfte und riß ihn mit sich zu Boden. Er lachte so heftig, daß er fast wehrlos war. Auf den Bauch gerollt, hielt er die Arme schützend über den Kopf, während Caitlyn seinen Kopf und Rücken mit den Fäusten bearbeitete.
    »Hör auf, O'Malley, aufhören!« Er war größer als Caitlyn, aber sein Lachanfall hinderte ihn an einer wirkungsvollen Gegenwehr, und Caitlyn war in den Jahren auf der Straße hart geworden. Die Schläge, die sie austeilte, waren nicht von schlechten Eltern, aber alles, was Cormac tat, war zu lachen und seinen Kopf vor ihren Hieben zu schützen. Das machte sie noch wütender.
    Mickeen kam mit einem Stock in der Hand auf sie zugestürzt. »Hör jetzt auf, O'Malley, hörst du? Hör sofort auf!«
    Caitlyn wußte, wenn er sie erwischte, würde sie Schläge beziehen, aber es war ihr egal. Rory balancierte auf der Steinmauer und lachte fast noch mehr als sein Bruder. Willie am anderen Ende des Gartens bekam plötzlich einen ängstlichen Gesichtsausdruck.
    »Was zum Teufel geht hier vor?« Sogar Caitlyn hielt beim Klang dieser Stimme ein. Connor d'Arcy, Earl of Iveagh, stand im Gartentor, und er sah ausgesprochen wütend aus.

5
    »Du!« brüllte er und zeigte auf Caitlyn. »Mach, daß du von meinem Bruder runterkommst! Und du . . . und du . . .« Er zeigte auf den immer noch grinsenden Cormac und auf Rory, der bereits von der Mauer gesprungen war. »Ihr kommt hierher und versucht mir zu erklären, warum ein
    Garten, der erst vor einer Woche angelegt wurde, wie ein Schlachtfeld aussieht.«
    »Runter mit dir, du Affe!« sagte Cormac, machte einen Buckel und schubste sie in den Dreck. Er war genauso schmutzig wie sie, und er hatte mit seinen Bemühungen, sich zu säubern, auch nicht mehr Erfolg als sie. Die beiden Brüder trabten hinüber zu Connor, und Caitlyn musterte die drei d'Arcys mit haßerfüllten Augen.
    »Nun?« Die beiden Brüder versuchten es zu erklären, bis Connor sie mit einem Grollen zum Schweigen brachte. »Ich will es gar nicht hören. Ihr bringt den Garten bis morgen wieder in Ordnung. Heute abend müssen wir noch die Vorräte ausladen, aber das muß warten, bis ihr euch gewaschen habt. Ihr stinkt nach Schafsmist, und ich kann euch jetzt schon sagen, daß Mrs. McFee euch so nicht ins Haus lassen wird. Ihr könnt euch im Pferdetrog baden, und falls ihr auch etwas essen wollt, dann beeilt ihr euch am besten damit.«
    »Aber Connor, wir ...«
    »Los jetzt!« brüllte er. »Und nehmt diese zwei jämmerlichen Gestalten da auch gleich mit!« Connor drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Haus.
    »Wir sollten wirklich diesen Dreck abwaschen«, meinte Rory, als sie zu ihnen hinüberkamen. »Conn hat recht. Mrs. McFee wird uns so niemals ins Haus lassen.«
    Mickeen musterte die beiden mürrisch. »Seine Lordschaft ist ganz schön verärgert!«
    »Bis das Essen auf dem Tisch steht, ist er darüber hinweg«, meinte Rory. »Ihr kennt doch Connor.«
    »Ich wollte sowieso noch nie Schafe züchten«, sagte Cormac mürrisch. »Aber Connor läßt da ja nicht mit sich reden. Seiner Meinung nach dürfen wir froh sein, daß dem verarmten irischen Adel noch Schafe bleiben!«
    »Die Schafzucht ist eine anständige und respektable Beschäftigung«, sagten die zwei Brüder im Chor. Caitlyn runzelte die Stirn und musterte die beiden abschätzend. Für sie war die Sache damit offensichtlich erledigt, aber für Caitlyn noch lange nicht. Da Connor vielleicht noch in Hörweite war, wollte sie es nicht hier und jetzt austragen, aber sie war sicher, daß sich noch eine Gelegenheit finden würde.
    »Jetzt habt ihr aber genug Blödsinn geredet. Seine Lord-
    Schaft wird erst recht wütend sein, wenn ihr auch noch zu spät zum Essen kommt.« Mickeen drängte sie in Richtung auf den Stall.
    Rory blieb vor einem großen Trog stehen. Wie sein Bruder trug er ein leichtes Leinenhemd, Kniehosen, wollene Strümpfe und feste Halbschuhe. Er stieg, wie er war, ins Wasser, mit Schuhen und allem. Er war längst nicht so schmutzig wie sein Bruder oder Caitlyn, aber etwas Dreck hatte er auch abbekommen.
    »He, Bruder! Wer hat gesagt, daß du zuerst ins Wasser darfst? Du machst es ja ganz dreckig!« Cormac sprang zu Rory in den Trog, und nach einem gutmütigen Gerangel zwischen den
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