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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)
Autoren: Ester D. Jones
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Lager?“
    „Nun … Ihr seid kurz vor dem Verdursten von Eurem Pferd gefallen. Ich war Gott sei Dank zufällig in der Nähe, um Euch zu helfen. Sonst würdet Ihr mich jetzt nicht mit Eurer geschätzten Anwesenheit beehren.“ Er griff nach zwei Gläsern und schenkte ihnen Ale ein.
    Sie lächelte beiläufig und ignorierte die Speisen vor sich. „Warum wisst Ihr dann meinen Namen?“
    Liam verschluckte sich beinahe an der Flüssigkeit in seinem Glas. „Was meintet Ihr?“
    „Ich wollte wissen, warum Ihr meinen Namen kennt, obwohl Ihr mich halb verdurstet und ohnmächtig gefunden habt?“
    „Nun … Also, der Grund dafür ist …“ Liam rang nach Worten, die die Situation erklären und ihn nicht in Schwierigkeiten bringen würden. Ihm musste schnell etwas einfallen. Aber was? „Nun, ich kannte Euch von früher.“
    „Wie kommt das?“
    Liam war angesichts ihrer Fragen nahe der Verzweiflung. Hölle! „Ich durfte Euch in einem Waisenhaus kennen lernen.“
    „Ich habe in einem Waisenhaus gelebt?“
    Er nickte. „Ich habe die Leiterin des Heimes, Schwester Amalia, bereits informiert, dass Ihr Euch in Sicherheit befindet.“
    „Dann bin ich nicht verheiratet?“
    „Nay, das seid Ihr nicht.“
    Die Frau lächelte. Obwohl es viele Dinge gab, die sie augenblicklich beschäftigten, interessierte sie sich plötzlich für ein Detail, das nicht ihr eigenes Leben betraf. „Seid Ihr verheiratet?“
    Ihre Frage versöhnte ihn mit ihrer brennenden, seine Nerven strapazierenden, nichts destotrotz verständlichen Neugierde. Endlich wandten sie sich angenehmen Dingen zu. „Nay! Gott bewahre!“
    Mit gesenktem Blick erkundigte sie sich weiter nach etwas, das nicht wichtig sein sollte. Sie runzelte die Stirn. Seltsam. „Dann habt Ihr wohl eine Verlobte oder eine Frau, der Ihr zugetan seid?“
    Eigentlich war Erins unverhohlenes Interesse als unschicklich zu bezeichnen. Doch Liam hatte sich selbst nie um konventionelles Verhalten bemüht. Er lächelte sein Verführerlächeln. Er fand Gefallen daran, sie an der Nase herumzuführen. „Nun, wer weiß?“
    Nun hätte seine Antwort sie in ihre Schranken verweisen sollen, doch sie dachte nicht daran, sich mit ihrer Unwissenheit abzufinden. Sie erwiderte sein Lächeln. „Warum beantwortet Ihr meine Frage nicht? … Habt Ihr vielleicht etwas zu verbergen?“
    „Nay“, gab er schließlich zu. „Ich habe keine Verlobte und auch keine Frau, die auf mich wartet.“ Ein Gefühl der Wärme breitete sich in seiner Magengegend aus. Die gedächtnislose Erin schien seine Reize sehr wohl bemerkt zu haben. Möglicherweise konnte er sie tatsächlich dazu bringen, dass sie sich in ihn verliebte. Es lief nach seinen Wünschen.
    Die junge Frau hingegen schob das Thema Beziehungen rasch beiseite und kehrte zu ihren eigentlichen Interessen zurück. „Wisst Ihr, warum ich Männerkleidung trage?“
    Neuerlich eine Frage, bei deren Beantwortung er in eine Zwickmühle geriet. Hölle! Egal welchen Erklärungsversuch er anführte, Erin würde mit keinem zufrieden sein, ohne ihn zu verdächtigen, ihr etwas zu verheimlichen. „Ich habe keine Ahnung“, behauptete er deshalb.
    Ein unzufriedenes Seufzen. „Könnt Ihr mir sagen, weshalb ich alleine unterwegs war?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Mich verwirrt … Das klingt vielleicht seltsam … Also, ich habe den Eindruck, dass ich nicht nur gälisch sprechen kann. Mir scheint auch eine andere Sprache geläufig zu sein. Englisch, wenn ich mich nicht irre.“
    Liam lächelte beruhigend. „Das Waisenhaus, in dem Ihr gelebt habt, befindet sich nahe der Grenze zu England. Ich glaube, dass die Nonnen Wert darauf gelegt haben, den Waisenkindern die Kommunikation mit Bewohnern beider Länder zu ermöglichen.“
    Das entbehrte nicht einer gewissen Logik. „Was könnt Ihr mir über mich … mein bisheriges Leben erzählen?“
    „Es tut mir leid, das zugeben zu müssen. Aber ich fürchte, ich bin nicht gerade ein Experte, was Euch betrifft. Ihr hattet bislang kein Interesse, mir Geheimnisse über Euch anzuvertrauen.“
    „Es muss sich ja nicht gerade um ein Geheimnis handeln. Wisst Ihr Einzelheiten oder Details aus meinem Privatleben?“
    „So nahe sind wir uns nicht gestanden. Um ehrlich zu sein, sind wir uns vielleicht drei Mal begegnet.“ Neuerlich eine Lüge.
    Ihr Gesicht zeigte einen frustrierten Ausdruck. Dann setzte sie sich abrupt auf und stellte die Füße neben die Matratze. „Ich muss zurück, um alles über mich zu erfahren, was ich wissen
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