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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel
Autoren: Clive Cussler
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Entscheidung zu dem Raketenangriff kam aus Washington und nicht von Admiral Hunter. Und unterschätzen Sie Hunter nicht. Er würde niemals gegen seine Befehle verstoßen und um unser Leben betteln. Außerdem wird er davon ausgehen, daß Giordino und ich längst tot sind. Und was Adrian betrifft, so wird man erst, nachdem bereits alles vorüber ist, erfahren, daß sie während einer Navy-Operation zur Zerstörung des Pacific Vortex auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Admiral Hunter ist von unerschütterlichem Pflichtbewußtsein. Er wird nicht zögern, seine Tochter zu opfern, wenn er dafür Sie und Ihr Unternehmen mit einem Schlag aus der Welt schaffen kann.«
    Langsam wich die Ruhe aus dem hageren Gesicht des Hünen und ließ es in Verunsicherungen erstarren. »Worte. Nichts als Worte. Und kein einziges davon können Sie beweisen.«
    Pitt entschloß sich, seine letzte Trumpfkarte auszuspielen. Da ihm ohnehin nur noch zehn Minuten blieben, war es sowieso die letzte Gelegenheit. »Ich kann Ihnen sehr wohl den sicheren Beweis dafür geben, daß alles, was ich gesagt habe, absolut der Wahrheit entspricht. Überprüfen Sie Ihr Funknetz. Sie werden feststellen, daß Ihr Sender von Maui von Marines besetzt worden ist und daß Admiral Hunter Sie seit mindestens zwanzig Minuten zu erreichen versucht, um Ihre Erklärung entgegenzunehmen, daß Sie sich bedingungslos ergeben.«
    Plötzlich begann Delphi zu lachen; es war ein wütendes, böses Lachen. »Sie Dummkopf«, brachte er mühsam und nach Luft ringend hervor. »Oh, Sie Riesendummkopf. Jetzt ist Ihr schöner Bluff doch noch in sich zusammengefallen. Sie waren doch nicht ganz so schlau, wie Sie wohl selbst schon geglaubt hatten. Alles haben Sie doch noch nicht gewußt, nicht wahr?
    Der Sender auf Maui gehört mir gar nicht mehr. Ich habe ihn vor sechs Wochen mit allem Drum und Dran, bis zu den Vorräten im Kühlschrank, den Russen verkauft. Deshalb habe ich auch Ihren Funkverkehr nicht mehr abhören können.
    Wenn das jemand getan hat, dann waren es die Russen. Die sowjetische Marine hat es sich etwas kosten lassen, so nahe vor dem amerikanischen Marinehauptquartier im Pazifik eine eigene Radiostation zu besitzen. Sie hofften, durch die Überwachung des Funkverkehrs der 101. Flotte die Position der
Starbuck
herauszubekommen. Ein meisterhafter Betrug, das müssen Sie zugeben, Major. Die Russen sind nicht eine Sekunde lang auf den Gedanken gekommen, daß sie mit demjenigen verhandeln, in dessen Gewalt sich das Atom-U-Boot befindet.« Er sah Pitt rachsüchtig an. »Wenn Sie auf eine Begnadigung in letzter Minute gewartet haben, dann muß ich Sie enttäuschen, mein lieber Pitt. Es wird keinen Funkkontakt mit Admiral Hunter geben; es wird keine bedingungslose Kapitulation geben; und nicht einmal Ihr Atomsprengkopf kann mich erschrecken, weil ich diesen Unterwasserberg jetzt verlassen werde. Er hat seinen Zweck ein für allemal erfüllt, und schon morgen werde ich mit meiner Organisation ein neues Quartier beziehen. Die gesamte Funkanlage ist bereits abgebaut worden, und ohne die, das werden Sie einsehen, kann es keinen Kontakt mit Pearl Harbor oder sonst jemandem auf der Welt geben.«
    Pitt antwortete nicht. Er sah stumm vor sich hin und überlegte, ob die nächsten Minuten wohl die letzten seines Lebens sein würden.
    »Und das ist noch nicht alles«, fuhr Delphi höhnisch fort. »Sie wollen mir also erzählen, daß die
Starbuck
bereits mit Heimatkurs unterwegs ist. Wie lange muß man eigentlich üben, um beim Lügen so überzeugend auszusehen wie Sie?« Er lachte wieder laut auf. »In einem Punkt hatten Sie recht, Pitt. Ohne Crew hätte ich das U-Boot nie manövrieren können. Aber ich habe herausgefunden, wie sein Ballastsystem funktioniert. In diesem Moment ist jeder Tank ausgeblasen, und trotzdem sitzt die
Starbuck
noch immer fest auf Grund. Nur mit einer großangelegten Bergungsoperation wird man den Druckkörper überhaupt wieder frei bekommen, denn während der Monate, die das Schiff nun schon an ein und derselben Stelle liegt, ist unter dem Druckkörper ein Unterdruck entstanden, der das Schiff sicher gefangenhält. Ja, es ist eine Schande, Major Pitt.
    Aber auch Ihre neue Besatzung ist so gut wie tot, wenn sie nicht längst sieben meiner besten Männer zum Opfer gefallen ist. Ich wußte, daß die Navy nicht so leicht aufgeben würde. Ich wußte, daß man einen zweiten Versuch starten würde, das wertvolle U-Boot zurückzuerobern. Deshalb habe ich sieben meiner
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