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Im Tal des Vajont

Im Tal des Vajont

Titel: Im Tal des Vajont
Autoren: Mauro Corona
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was sie da mache, aber sie schien mich nicht einmal zu hören und drosch weiter mit der flachen Schaufel auf die Hunde ein, damit sie voneinander ließen. Aber so verknotet, wie sie waren, ließen sich die Hunde nicht einfach trennen, dazu braucht es schon einige Zeit oder einen Eimer kalten Wassers. Unter den Schaufelschlägen aufjaulend, wollte der Hund zur einen, die Hündin zur anderen Seite hin ausreißen, aber sie waren derart verkeilt, dass keiner wirklich von der Stelle kam. Völlig verschreckt, dabei aber immer noch aneinanderklebend, warfen sie sich auf die Erde und streckten die Pfoten in die Luft, wie um die Schaufel abzuwehren. Als die Frau mich bemerkte, ließ sie endlich ab von den Hunden, und mit wie vor Scham rotem Gesicht und zerzausten Haaren deutete sie mit dem Finger auf die beiden, um mir zu sagen, dass es zwei Schweinehunde seien, zwei schändlich Verfluchte, dabei schimpfte sie die kleine Hündin eine Hure und den Hund einen Dreckskerl.
    Dann, wie durch einen Zauber verwandelt, wurde sie auf einmal ganz zutraulich, kam auf mich zu und sagte: »Sollen wir zwei das auch mal probieren, was die Hunde machen?« Ich kannte mich in solchen Dingen überhaupt nicht aus, hatte nie dergleichen gemacht, auch wenn ich unter den Stoc-Arkaden, wo die Ertaner ihre Kühe zum Abdecken hinbrachten, gesehen hatte, wie ein Stier eine Kuh bestieg. Um zu beobachten, wie der Stier es mit einer Kuh trieb, stiegen wir Buben immer auf die Mauer von San Rocco. Und dann machten wir es uns selbst heimlich mit der Hand, mit einer Frau hatten wir noch nie.
    Doch jetzt packte die Frau mich am Arm und zog mich in den Stall, wo sie wieder auf mich einredete: »Komm, lass es uns auch wie die Hunde machen.« Ganz verängstigt, weil sie das Tor verriegelt hatte, und um mich aus der Situation zu retten, sagte ich ihr, dass wir dann ja auch verfluchte Drecksschweine wären, genau wie die Hunde; die Ärmsten, sie hatten sich in der Zwischenzeit voneinander losgerissen und waren davongelaufen. Aber die Frau ließ nicht mit sich reden, legte mich auf die Bank, zog ihr Kleid hoch und setzte sich auf mich drauf, obwohl ich noch die Hosen anhatte. Als sie dann merkte, dass ich so weit war, zog sie mir die Hosen runter und zeigte mir, wie man das macht, was kurz vorher die Hunde miteinander getrieben hatten, während ich voller Angst war, jetzt auch untrennbar in ihr stecken zu bleiben.
    Aber ich blieb nicht stecken. Anfangs tat es ein wenig weh, aber dann fühlte es sich bis zum Ende gut an. Und nach einer Weile musste ich es noch einmal machen. Ich schämte mich, als sie mir sagte, dass ich für mein junges Alter schon einen Großen hätte. Sie wollte mich nicht mehr fortlassen, dabei war es inzwischen schon dunkel geworden, sie zündete eine Laterne an, stellte sie ans Fenster und setzte sich noch einmal auf mich drauf. Diesmal sagte sie mir, nachdem wir fertig waren, dass sie mir noch beibringen würde, wie ich es hinauszögern könne, weil ich zu schnell sei, aber dass sei nur so, erklärte sie, weil ich noch jung war. Verglichen damit, wie sie zuvor die Hunde verdroschen hatte, war sie jetzt ganz zärtlich, und es begann mir richtig Spaß zu machen.
    Aber dann wurde sie mit einem Schlag wieder böse, drehte das Licht heller, starrte mir ins Gesicht und sagte, sie würde mich wie eine Kröte umbringen, wenn ich jemandem auch nur ein Wort von dem, was wir hier machten, erzählte. Aber wenn ich meinen Mund halten würde, könnte ich, wann immer ich wollte, diese Dinge mit ihr treiben, aber nur mit ihr. Und in der Tat trieb ich es für eine lange Zeit mit ihr. Ich war wie verhext und ging jeden Abend zu ihr in den Stall. Einige Male trafen wir uns auch in den Wäldern des Zemolatals, um es zu machen. Einmal sah ich dabei Blut und erschrak, aber sie sagte, ich solle keine Angst haben, das sei ganz normal, und auch die Hündinnen würden alle Monate mal Blutstropfen auf dem Boden verlieren. Mit der Zeit brachte sie mir auch bei, ruhig zu bleiben, und ließ mich immer zuerst pinkeln, bevor es losging, denn einmal ausgeleert, sagte sie, würde ich länger dabeibleiben können. Seitdem ist mir das zu einer festen Regel geworden, und so ging ich immer zuerst pinkeln, wenn ich mit einer Frau zusammen war.

Nach fast einem Jahr des Zusammenseins hatte ich viel von ihr gelernt, denn sie war eine gute und geduldige Lehrerin. Nur manchmal sagte sie mir, es sei auch gefährlich, aber sie wollte mir nicht erklären, warum. Als sie einmal wieder Blut
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