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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne
Autoren: Cynthia Breeding
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von Schamesröte überzogen, und sie senkte den Kopf. »Ihr wisst, Mylord, die Ärzte sagen …«
    »Ja.« Er unterbrach sie und drehte sich wieder zu Deidre. »Niall ist seit fast zwei Jahren verwitwet. Er ist ein wohlhabender Mann, sein Besitz ist halb so groß wie meiner. Nicht nur eine Frau ist ihm willig in sein Bett gefolgt und hat versucht, ihn zur Ehe zu verführen.«
    »Glücklicherweise gehöre ich nicht zu ihnen.«
Der Mann ist doppelt so alt wie ich!
    »Du bist für eine Frau nicht wenig starrköpfig. Niall wird dir das sicher austreiben.«
    Was? Er denkt, man könnte mich wie ein Pferd zureiten und zähmen? Wohl kaum.»
Ich habe nein gesagt.«
    Er fuhr fort, als hätte sie gar nichts gesagt. »Es wäre töricht von dir, ihn herauszufordern. Er hat ein sehr reizbares Temperament.«
    Gut, sie würde sich auf sein Spielchen einlassen. »Dieser Mann hat mir letzte Nacht gedroht.«
    »Hat er? Und wie? Was konnte er wohl tun mit Gilead neben sich?«
    »Er sagte … dass wir uns wiedersehen werden …«
    »Da hatte er wohl recht, Mädchen. Es ist sehr ehrenhaft von ihm, um deine Hand anzuhalten. Du solltest dich freuen, dass er dir diese Ehre erweist.«
    »Mir die Ehre erweist?« Deidre schüttelte den Kopf. Sie hatte wohl nicht recht verstanden.
Hat es dieser überhebliche Laird mit den Ohren?
»Er sagte, keine Frau würde mit ihm Spielchen treiben.«
    Angus grinste »Mit mir treibt auch keine Frau ihre Spielchen, Mädchen. So ist es einfach, das ist keine Beleidigung.«
    Was ist nur aus der Ritterlichkeit geworden? Das Buch besagte, dass Männer Frauen wie zarte und empfindsame Wesen behandeln sollen, deren Tugend allzeit geschützt werden muss. Deidre hätte aus Frust beinahe mit dem Fuß aufgestampft. Einmal würde sie es noch versuchen.
    »Er würde mich misshandeln, mich schlagen, weil ich mich ihm nicht beugen will.«
    Angus trat einen Schritt auf sie zu und neigte sich zu ihr herab, sein schönes Gesicht nur noch wenige Zentimeter von dem ihren entfernt. »Ich weiß nicht, wo du herkommst, Mädchen, aber hier ist es die Pflicht einer Frau, ihrem Mann zu gehorchen. Ein Mann kann alles tun, was er will, um seine Frau in die Schranken zu weisen.«
    Deidres Augen wanderten zu Elen, die blass geworden war wie eine Osterlilie. Deidre sah wieder zurück zu Angus, von seiner überwältigenden Ausstrahlung der Macht würde sie sich nicht einschüchtern lassen. »Schlagt Ihr Lady Elen?«
    Er wich zurück und starrte sie an. Einen kurzen Moment lange fürchtete Deidre, er würde sie schlagen, so wild war der Ausdruck seiner Augen geworden.
    »Nein. Ich habe noch nie eine Frau geschlagen.« Er deutete in Elens Richtung. »Frag sie, wenn du mir nicht glaubst.«
    Deidre warf Elen einen misstrauischen Blick zu, die sich nervös räusperte.
    »Es ist wahr«, sagt sie in einem kaum vernehmbaren Flüstern. »Mein Mann hat mich nie anders als mit zarter Hand angefasst.«
    Es fiel Deidre schwer, sich diesen großen Muskelberg zärtlich vorzustellen. Gilead – ja. Sein Vater? Nein. Warum sollte sich Lady Elens sonst so vor ihm fürchten?
    »Glaubst du es jetzt? Ich bin kein Ungeheuer, genauso wenig wie Niall.« Angus sah sie durchdringend an. »Er ist eine gute Partie, Mädchen. Niall ist der Sohn eines irischen Königs – der zweite Sohn, deswegen ist er hier –, aber er ist adlig. Als Waise ohne Mitgift könntest du es viel schlechter treffen.«
    »Ein für allemal, ich heirate diesen Mann nicht.« Gilead war ihr Prinz, und sonst keiner! Deidre wurde bang ums Herz. Sicherlich duldete Angus nur eine Dame von Adel für seinen einzigen Sohn. Mit einer großen Mitgift.
    Sein Blick verfinsterte sich wieder. Sie reizte ganz eindeutig seine Geduld aus, aber Deidre wusste, sie kämpfte verzweifelt um ihre Freiheit, wenn nicht gar um ihr Leben. Angus mochte nicht gewalttätig sein, Niall aber schon. Um das zu wissen, musste man keine Seherin sein.
    Angus seufzte und begann im Raum auf und ab zu wandern wie ein Wolf. Schließlich blieb er stehen und wandte sich wieder an Deidre. »Ich weiß nicht, warum ich dir das erklären muss, aber so sei es. Nördlich des Hadrianswalls gibt es drei große Stämme. Mein eigenes Land, Oengus, reicht im Osten bis zur Nordsee. Im Westen beim Firth of Clyde liegt Gabrain, das mit uns verbündet ist, genau wie das kleinere Comgaill im Nordwesten. Unser schlimmster Feind ist Fergus Mor von Loairn, dem ein großer Teil des Nordens gehört, und der stets bestrebt ist, mehr von unserem Land zu
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