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Im Schloss unserer Liebe

Im Schloss unserer Liebe

Titel: Im Schloss unserer Liebe
Autoren: Marion Lennox
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Unglück führen. Nicht noch einmal, nicht noch einmal ein de Boutaine …
    „Ich bin nicht Kass“, sagte er.
    Ihre Lider zuckten. „Wie bitte?“
    „Ich weiß um die Familienähnlichkeit“, fuhr er ruhig fort. „Aber ich bin anders als er. Sie haben keinen Grund, sich vor mir in Acht zu nehmen, Kelly.“
    „Ich …“
    „Lassen Sie uns jetzt essen. Das Brot ist gleich knusprig. Wenn Sie Suppe austeilen würden …“
    Also aßen sie. Matty war hungrig. Kelly war hungrig, vor allem nach ihrem Sohn. Sie konnte sich an ihm nicht sattsehen.
    „Morgen ist er immer noch da.“ Rafael beugte sich vor, füllte ihren Löffel mit Suppe und drückte ihn ihr in die Hand. „Vergessen Sie nicht zu essen. Sie müssen etwas zu sich nehmen.“
    „Sie bleiben wirklich noch?“
    „Ja.“
    Sie verstand nicht, weshalb der Besuch so ohne jedes Aufsehen möglich war. Als sie damals mit Kass nach Paris geflogen war, hatte es von Personal nur so gewimmelt, und Kass war überall erkannt worden.
    „Wo sind denn die Reporter?“, fragte sie schließlich und begann, ihre Suppe zu löffeln, bevor Rafael noch auf die Idee kam, sie zu füttern.
    Er runzelte die Stirn und sah sie besorgt an. „Wie krank sind Sie denn gewesen?“
    Kelly senkte den Kopf, damit er nicht sah, dass sie erneut errötete. „Jetzt bin ich wieder gesund. Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Wenn sie wirklich der Prinzregent sind, dann müssten doch Reporter …“
    „Wir sind inkognito hier.“
    „Das ist möglich?“
    „Ich lebe unter dem Mädchennamen meiner Mutter in New York und habe einen amerikanischen Pass. Ich bin Rafael Nadine.“
    „Und Matty?“
    „Das war schon schwieriger, aber nicht unmöglich. Man braucht Verbindungen …“
    „Die Sie natürlich haben und deshalb auch nutzen“, bemerkte sie spöttisch.
    „Ja.“ Das klang ernst und streng. „Es ging um etwas sehr Wichtiges. Wenn wir hier im Rolls-Royce und in Begleitung von Sicherheitsbeamten aufgekreuzt wären, hätten wir nicht erreicht, was wir erreichen wollten.“
    „Und was ist das?“
    „Herausfinden, ob meine Informationen über Sie stimmen. Ob Sie wirklich eine Frau mit Prinzipien sind und Kontakt zu Ihrem Sohn wünschen.“
    „Oh …“ Kellys Stimme klang schwach.
    „Essen Sie Ihre Suppe.“
    „Ich habe keinen Appetit.“
    „Solange ihr Teller noch halb voll ist und Sie nicht mindestens zwei Scheiben Brot gegessen haben, können wir uns über nichts anderes unterhalten.“ Er wandte sich an seinen Neffen. „Matty, ich glaube, deine Mama braucht ein bisschen Fürsorge. Das ist deine Aufgabe, denn du bist ihr Sohn. Bitte röste uns noch Brot, wenn dein Teller leer ist.“
    Von einer Minute zur anderen war das Kind erschöpft. Eben noch hatte es mit Begeisterung Brot geröstet, und kurz darauf, als es seine mit Butter bestrichene Toastscheibe aufgegessen hatte, wurden seine Lider schwer. Matty schob den Teller zur Seite und legte den Kopf in die Hände. „Ich bin so müde …“
    „Wir müssen wohl gehen“, sagte sein Onkel bedauernd. „Der Tag war lang und aufregend für den Jungen.“ Er lächelte Kelly an. „Wenn Ihre Suppe nicht so verführerisch geduftet hätte, wären wir längst aufgebrochen.“
    „Wo sind Sie untergekommen?“, wollte Kelly wissen.
    „Im Prince Edward.“
    „Aber das ist doch …“ Sie brach bestürzt ab.
    „Was ist damit? Matty und mir haben die Fotos und Beschreibungen im Internet gefallen. Und als wir am Nachmittag ankamen, fanden wir alles zu unserer Zufriedenheit vor.“
    „Ja“, seufzte Kelly. „Aber dort gibt es eine beliebte Disco, und heute ist Donnerstag. Da werden die meisten Leute ausgezahlt, und viele gehen tanzen. Bis zwei Uhr nachts wackeln dort die Wände. Ich fürchte, der Junge wird keine Ruhe finden.“
    „Ich möchte ins Bett“, quengelte Matty.
    „Du kannst hier schlafen“, sagte Kelly, ohne darüber nachzudenken.
    „Aber wir …“
    „Ich habe zwar nur ein Schlafzimmer, aber es hat ein Doppelbett“, unterbrach Kelly Rafaels Einwand. „Sie und Matty hätten es darin bequem. Ich lege mich auf die Couch.“
    „Dorthin?“ Rafael deutete auf das Sofa im Wohnbereich.
    >Es war mit Kissen übersät und sah sehr einladend aus.
    „Da möchte ich schlafen“, sagte Matty.
    „Ja, wenn es deiner Mama recht ist. Ich fahre dann allein ins Hotel.“
    Matty verzog das Gesicht. „Darf ich mitfahren?“, wisperte er.
    Natürlich, er kannte seine Mutter ja erst seit wenigen Stunden. Ohne Rafael fühlte sich
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