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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst
Autoren: Eileen Carr
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gut gekannt wie Carl. Alles, was ich wissen könnte, weiß Carl auch, nur sicherlich noch eine Menge mehr.« Sie lächelte. »Er ist sehr klug.«
    »Das ist er ganz gewiss, und ich schätze, er würde keine Frau heiraten, bei der das nicht auch der Fall ist. Sie haben bestimmt viel zu sagen, was mir im Moment weiterhelfen könnte.« Aimee zögerte. Sie wollte nicht zu dick auftragen. Oder Sarah erschrecken. »Und ich denke, ich habe auch einige für Sie nützliche Informationen. Wenn ich hereinkommen dürfte, werde ich alles erklären.«
    Sarah überlegte kurz, dann trat sie beiseite, um Aimee ins Haus zu lassen.
    »Ich habe die Fahrzeuge.« Elise wedelte Josh mit einem Dokument vor der Nase herum.
    »Lass uns die mit auf den Durchsuchungsbefehl schreiben. Was hat er?«
    Elise spähte auf die Liste und hielt sie dann etwas weiter weg. »Ich könnte schwören, diese Schrift wird jeden Monat kleiner.«
    »Du bist bloß zu eitel, um dir eine Gleitsichtbrille anzuschaffen.« Josh nahm ihr das Blatt Papier ab. »Bereit zum Mittippen?«
    Sie nickte.
    »Sie haben einen neuen Toyota Highlander Hybrid.«
    »Nicht schlecht«, sagte Elise. »Die sind schick.«
    »Sie haben einen BMW 350i.«
    »Auch nicht schlecht.« Elise tippte weiter.
    Josh verstummte und starrte den Papierbogen an. »Ach du heilige Scheiße!«
    »Sie haben noch etwas Besseres als den BMW? Was zum Teufel soll das sein?« Elise stand auf und schaute Josh über die Schulter.
    »Carl Walter besitzt einen Mercury Cougar, 1968er Baujahr.« Josh starrte Elise an.
    »Also steht er auf Oldtimer. Was ist daran so besonders?«
    »Hast du je die Rücklichter eines achtundsechziger Cougars gesehen? Die sind unverkennbar.« Das war ihm nie in den Sinn gekommen! Obwohl die Antwort die ganze Zeit vor seiner Nase war, hatte er sie einfach nicht gesehen!
    »Echt? Inwiefern?«
    »Die Rücklichter bestehen aus zwei dreigeteilten Rechtecken mit einem runden Bremslicht in der Mitte.« Josh schnappte sich den Stift, den Elise in der Hand hielt, und kritzelte eine Skizze auf einen Briefumschlag vor sich. »Kommt dir das irgendwie bekannt vor?«
    »Ach du heilige Scheiße!« Elise saß nun kerzengerade.
    »Genau.« Josh fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt.
    »Meinst du, das ist es, was Taylor uns mitteilen wollte? Dass sie ihn am Tatort gesehen hat?« Elise sah aus wie vor den Kopf geschlagen und genauso fühlte Josh sich auch.
    »Zumindest seinen Wagen. Er könnte gerade weggefahren sein, als sie von Jenna Norchester zurückkam.« Stimmte das vom Timing her? Möglich wäre es jedenfalls.
    Auch Sean hätte den Wagen seines Vaters nehmen können. Taylor hatte vielleicht gesehen, wie Sean aus ihrem Haus kam, war hineingegangen und hatte auf dem Wohnzimmerboden ihre toten Eltern gefunden. Seit Tagen versuchte sie nun, ihnen mitzuteilen, was sie gesehen hatte, doch niemand konnte die Zeichen deuten. Aimee hatte wirklich recht gehabt.
    »Was meinst du, wie schnell bekommen wir den Antrag durch?«, fragte Elise.
    »Ich weiß nicht. Übernimm du das. Ich muss Aimee anrufen.«
    »Möchten Sie vielleicht ein Glas Wasser? Oder eine Limonade?«, fragte Sarah, als sie ins Wohnzimmer traten.
    »Nein, danke. Ich brauche nichts.« Aimee setzte sich auf die Couch, Sarah nahm ihr gegenüber in einem Sessel Platz. »Ist Thomas zu Hause?«
    Sarah blinzelte. »Er spielt oben in seinem Zimmer. Müssen Sie mit ihm sprechen?«
    »Nicht gleich.« Das Wichtigste war, Sarah zu warnen, damit sie Sean so weit wie möglich von ihrem kleinen Jungen fernhielt. Aimee hörte ihr Telefon in der Tasche und zog es halb heraus. Ohne auf das Display zu schauen, schaltete sie es aus. »Ich muss mit Ihnen über Thomas sprechen. Stehen er und Sean sich sehr nahe?«
    Sarah lächelte. »Und wie! Sean ist unglaublich. Thomas und er haben eine ganz besondere Beziehung aufgebaut und ich bin ihm so dankbar dafür. Ich wusste ja nicht, was Sean von mir halten würde oder davon, dass sein Vater eine neue Familie hat. Aber er war so freundlich zu uns. Er spielt mit Thomas und geht mit ihm ins Kino und all so etwas.«
    Es war ganz typisch für Pädophile, sich zuerst das Vertrauen eines Kindes zu erschleichen, bevorzugt das eines Kindes in einer neuen oder unsicheren Lebenssituation. Zweifellos plagten Thomas wegen der veränderten Lebensumstände und der neuen Beziehung seiner Mutter einige Ängste. Ein Kind in einer solch verletzlichen Lage war die perfekte Zielscheibe eines Täters, der
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