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Im Namen der Engel

Im Namen der Engel

Titel: Im Namen der Engel
Autoren: Mary Stanton
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führen.«
    »Aber warum …?« Bree verstummte. »Was hat das alles zu bedeuten?«, fuhr sie fort. »Wer bin ich? Wer sind Sie?«
    Petru lächelte gütig. »Wirr sind eine Compagnie von Engeln mit einer irrdischen Anführerin. Diese Anführerin sind jetzt Sie. Früher war es Leah. Und später wird es Ihre Tochter sein.«
    »Engel«, wiederholte Bree, um dann hinzuzufügen: »Meine Tochter?«
    »Vorausgesetzt, alles läuft wie geplant«, sagte Lavinia. »Man kann nie wissen.«
    »Verstehe«, sagte Bree.
    »Das da macht uns nämlich noch Sorgen.« Sie wies mit dem Daumen nach draußen.
    »Verstehe«, sagte Bree.
    »Sie werden noch ausreichend Zeit haben, um sich mit alldem auseinanderzusetzen«, erklärte Petru. »So viel Zeit, wie Sie brauchen. Eine Ewigkeit, wenn alles gutt geht.«
    Plötzlich wollte Bree nichts mehr hören. Sie hatte genug davon. Zu viel hatte sie in zu kurzer Zeit erfahren müssen. Selbst der Gesichter ihrer Mitarbeiter, die um sie herumstanden, war sie fast überdrüssig.
    »Genug davon!« Ron klatschte in die Hände. »Wir müssen uns an die Arbeit machen. Die Zeit läuft uns davon. Wir haben einen Klienten zu verteidigen. Also!«, sagte Ron forsch. »Petru hat herausgefunden, wie es mit der Finanzierung von Island Dream steht. Unser Mr. Fairchild schuldet unzähligen Leuten in Georgia und zum Teil auch in Carolina Geld.«
    »Tatsächlich?«, erwiderte Bree interessiert. »Wissen Sie in etwa, wie viel?«
    »Insgesamt ungefähr zwanzig Millionen«, sagte Ron. »Ich musste zwar ein bisschen herumgraben, aber ich habe eine Liste der Hauptgläubiger zusammengestellt. Der arme alte Mr. Skinner hing übrigens als Bürge am Haken.«
    »Gibt es einen Gläubiger, der vor allen anderen rangiert?«
    »Montifiore natürlich. Dem schuldet Fairchild einen Batzen Geld.« Ron bewegte die Augenbrauen auf und ab. »Und da ist noch was in puncto Montifiore. Einige seiner letzten Projekte sind vorübergehend von der Bauinspektion gestoppt worden. Ich habe nicht herausfinden können, was es damit auf sich hat – aber allen Berichten zufolge muss er in ziemlicher Bedrängnis sein.«
    »Höchst interessant«, sagte Bree nachdenklich. In diesem Augenblick merkte sie, dass Lavinia sie am Ärmel zupfte. »Ich bitte um Verzeihung, Lavinia. Habe ich etwas vergessen?«
    »Nur meine arme Nichte. Sie wartet schon seit einiger Zeit.«
    »Ach herrje«, sagte Ron. »Die hab ich wirklich ganz vergessen. Sie sitzt in Ihrem Büro, Bree.«
    »Lavinias Nichte? In meinem Büro?«
    »Eine neue Klientin.« Ron führte Bree mit sanfter Gewalt zu ihrem Büro, öffnete die Tür und schob sie hinein. »Die Geschäfte gehen immer besser!«, sagte er strahlend und zog sich zurück. Bree fand sich einer molligen Schwarzen gegenüber, deren Gesicht ihr allerdings bekannt vorkam. Die Frau saß, ihre Handtasche umklammernd, in dem abgewetzten Ledersessel.
    Bree streckte die Hand aus. »Sehr erfreut! Ich bin Bree Beaufort, aber das wissen Sie wahrscheinlich bereits. Und ich glaube, wir sind uns auch schon einmal begegnet. Bei Liz Overshaw. Sie sind Ihre Haushälterin. Mrs. Mather, nicht wahr?«
    »Elphine Mather. Es geht um Rebus Kingsley, der mit mir verwandt ist und durch mich auch mit Lavinia. Ich bin Lavinias Nichte.«
    Rebus Kingsley. Irgendwie sagte ihr der Name etwas. Bree runzelte nachdenklich die Stirn und ließ sich hinter ihrem Schreibtisch nieder. »Wie kann ich Ihnen helfen, Mrs. Mather?«
    »Er ist der Junge meines Mannes. Mein Stiefsohn.«
    Bree nickte. »Rebus Kingsley?«
    »Sie haben von diesem Bezirksbauinspektor gehört, der vom Hochhaus gefallen und umgekommen ist?«
    »Leider nein.« Bree dachte kurz nach. »Moment mal. Doch, da ist was in den Nachrichten gewesen. Über einen Verwaltungsangestellten, der in Ausübung seiner Tätigkeit umkam.« Sie sah Elphine nachdenklich an. »Das war Ihr Stiefsohn? Und er war Bauinspektor von Chatham County?«
    »Genau. Und er ist ermordet worden. Jedenfalls erzählt er mir das immer und immer wieder.« Elphine stieß einen tiefen, entnervten Seufzer aus. »Ich muss Ihnen sagen, dass der Junge schon ein Pfahl in meinem Fleisch war, als er noch lebte. Und jetzt, da er tot ist, ist es noch schlimmer geworden.«
    Bree schluckte schwer. »Sie meinen, er sucht Sie heim?«
    So. Sie hatte es ausgesprochen. Und allzu bizarr kam es ihr gar nicht vor. Schon fast wie eine … Routinefrage.
    »So ist es, Ms. Beaufort. Er behauptet, er ist ermordet worden. Und wird erst Ruhe geben, wenn da draußen
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