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Im Herzen der Koralleninsel: Ein Südseeroman (German Edition)

Im Herzen der Koralleninsel: Ein Südseeroman (German Edition)

Titel: Im Herzen der Koralleninsel: Ein Südseeroman (German Edition)
Autoren: Inez Corbi
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er, »heißt es bei den Kandangai.«
    Seine Hand wanderte ihre Hüfte hinauf.
    » Ik hou van jou , sagen die Holländer.«
    Ein sanfter Kuss auf ihre Schulter.
    » Mi lavim yu , heißt es auf Tok Pisin.«
    »Und auf Deutsch?«, flüsterte sie, während ihr Herz vor lauter Glück schneller schlug.
    Und das sagte er ihr auch. Ganz leise in ihr Ohr.

Nachwort
    Von 1884 bis 1919 befand sich der Nordostteil Neuguineas unter deutscher Herrschaft. Mit Ende des Ersten Weltkriegs wurden alle deutschen Kolonien aufgegeben. Heute ist der gesamte Ostteil der Insel, Papua-Neuguinea, unabhängig, der westliche Teil, das ehemalige Niederländisch-Neuguinea, gehört zu Indonesien.
    Der Dramaturgie wegen habe ich für diesen Roman einige Daten leicht verschoben, zusammengefasst oder vereinfacht, mich im Großen und Ganzen aber an die Fakten gehalten. Zu einigen von Isabels Erfahrungen habe ich mich von den Lebenserinnerungen verschiedener Missionarsfrauen inspirieren lassen.
    In diesem Buch treten einige historisch dokumentierte Personen auf:
    – Hans von Kosse (dessen eigentlichen Namen – Stefan von Kotze – ich aus naheliegenden Gründen leicht verändert habe), ein seinerzeit recht bekannter Reiseschriftsteller; die meisten seiner Aussagen sind fast wörtlich von ihm übernommen
    – Karl Lauterbach, Botaniker und Expeditionsleiter
    – Dr. Weinland, Arzt in Finschhafen
    – Eduard Wissmann, Generaldirektor der Neuguinea-Kompagnie.
    Für Baron de Wolff gab es ein historisches Vorbild, genau wie für Koki, den Kakadu. Die Donowai dagegen sind erfunden, ihre Lebensweisen und Traditionen (wie Sprungturm, Kannibalismus oder Geschlechtertrennung) sind jedoch aus denen verschiedener echter Papua-Stämme zusammengesetzt.
    Auch für Bruder Lorenz existiert ein historisches Vorbild: Johann Flierl, Missionar aus Neuendettelsau, gründete in Simbang die erste Missionsstation der neuen deutschen Kolonie. 1899 ließen sich die ersten Jabim-Schüler in Simbang taufen. Als Flierl 1930 Neuguinea verließ, gab es mehrere zehntausend Christen. Heute ist die Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea eine der größten protestantischen Kirchen im pazifischen Raum. Noch immer gibt es Verbindungen zwischen Neuendettelsau und Neuguinea. In der Nähe der ehemaligen Missionsstation Simbang befindet sich derzeit das Senior Flierl Seminary, ein Ausbildungszentrum für einheimische Pfarrer.
    Die Schwarzwasserfieber-Epidemie von Finschhafen raffte innerhalb weniger Wochen dreizehn Deutsche dahin, unter denen sich nahezu das gesamte Personal der Verwaltung der Neuguinea-Kompagnie befand. Auch der junge Dr. Weinland sollte die Epidemie nicht überleben.
    Nach der Evakuierung von Finschhafen war Simbang noch zehn Jahre fast völlig auf sich allein gestellt. Für zwei Jahre war Stephansort Verwaltungssitz, danach das neugegründete Friedrich-Wilhelms-Hafen. Nach Finschhafen kehrten die Menschen erst 1901 zurück.
    1897 wurde die Anophelesmücke als Auslöser der Malaria erkannt; davor war man der Meinung, die Krankheit werde durch die schlechte Luft der Sümpfe, die mal aria , verursacht.
    1900 , neun Jahre nach der verheerenden Epidemie von Finschhafen, kam der berühmte Bakteriologe Robert Koch für einige Monate nach Stephansort, um über den Erreger der Malaria zu forschen und Reihenuntersuchungen an den Papua vorzunehmen. Dabei entdeckte er das Phänomen der erworbenen Malaria-Immunität. Viele Ärzte hielten auch das Schwarzwasserfieber für eine Form von Malaria und behandelten es mit Chinin. Koch konnte nachweisen, dass diese Hypothese und damit auch die Behandlung falsch waren. Heute gilt Schwarzwasserfieber gerade als eine Folge der Überdosierung mit Chinin.
    An die deutsche Kolonialzeit Neuguineas erinnern vor allem sprachliche Spuren, z. B. im Unserdeutsch, einer deutsch basierten Kreolsprache, die um 1900 in der damaligen Provinzhauptstadt Herbertshöhe entstand. Und auch in der Pidginsprache Tok Pisin, eine der meistverbreiteten Sprachen Papua-Neuguineas, finden sich deutsche Einflüsse – und das vor allem in Schimpfwörtern wie donabeta (Donnerwetter), haidenman (Heide) oder rintfi (Rindvieh).
    Mein herzlicher Dank geht an:
– Katja, Kerstin und meine Mutter für geduldiges Testlesen, wertvolle Anmerkungen und das Aufspüren logischer Brüche
– Fabio für tatkräftige Unterstützung bei Fragen zu Tragetechniken
– meine Lektoren Carlos Westerkamp und Wiebke Bolliger
– meine Agentinnen Natalja Schmidt und Julia Abrahams
– das
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