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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Autoren: Katie Fforde
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die A-Levels nachmachen. Aber ich würde mich nie an die Kleidung gewöhnen. Oder die Sprache. Mit achtzehn ist es in Ordnung, wie ein Hippie zu reden, aber nicht, wenn man an die Vierzig ist.«
    »Du bist nicht an die Vierzig«, sagte Juno bestimmt. Sie war nur zwei Jahre jünger als ihre Schwester. »Du bist achtunddreißig.«
    »Fast neununddreißig.«
    Juno seufzte. »Also, das muss man dir lassen: Deine Frisur ist eine Katastrophe, du müsstest zehn Pfund abnehmen und du kleidest dich ziemlich exzentrisch, aber wie neununddreißig siehst du nicht aus.«
    Juno machte ihr nicht oft Komplimente. Althea errötete leicht. »Oh ... vielen Dank.«
    »Deine Haut ist gut, du hast schöne Zähne, das ist ein Bonus. Und deine Wimpern und Brauen sind von Natur aus dunkel ...«
    »Juno ...«
    »Aber du könntest um einiges besser aussehen, wenn du dir ein bisschen mehr Mühe geben würdest. Mal etwas bewusster isst und ausnahmsweise mal zu einem vernünftigen Frisör gehst. Und ich schätze, die Pinzette, die ich dir zu Weihnachten geschenkt habe, hast du wohl verloren. Aber das Schlimmste ist deine Figur.«
    Die Ankunft ihre Sohnes Rupert rettete Althea vor einer endlosen Aufzählung von Diättipps und einer Jahresmitgliedschaft im Fitnesscenter. Rupert war ebenso groß wie sein älterer Bruder, hatte aber weder den Kopf geschoren noch Zahnspangen.
    »Hallo, Liebling. Ach, du bringst uns den Tee, wie lieb von dir. Hattest du einen guten Tag?«
    »Ja, alles in Ordnung. Hallo, Juno. Wo soll ich das Tablett hinstellen?«
    Juno lächelte, selbst ihr kritisches Herz konnte Ruperts scheuem Lächeln, dem im Gegensatz zu dem seines Bruders nie ein Anflug von Spott beigemischt war, nicht widerstehen.
    »Ich mach mal ein bisschen Platz auf dem Tisch.« Sie legte die Sonntagszeitungen der vergangenen Woche auf den Boden.
    »Möchtest du dich zu uns setzen?«, fragte Althea. »Hol dir eine Tasse.«
    »Ähm ... nein, danke, Mum. Ich hab noch zu arbeiten.«
    Das hieß vermutlich, dass er sich über die neuesten Verwicklungen irgendeiner Seifenoper informieren wollte, mutmaßte Althea. Das nannte er dann Medienstudien. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Exmann nicht Recht behielt und es wirklich besser gewesen wäre, die Kinder ins Internat zu schicken. Wenn sie bei ihren Abschlussprüfungen eine schlechte Figur machten, würde er ihr das bis ans Ende aller Tage vorhalten.
    »Da fällt mir ein ...« Rupert stellte das Tablett ab und zog einen Umschlag aus der Tasche. »Der wurde per Boten gebracht. Ist für dich, Mum.«
    Althea erkannte Mr Edwards Handschrift und ihr Herz sank so tief, dass es den Ameisen am Boden Gesellschaft leistete. Mr Edwards hatte versprochen, dafür zu sorgen, dass sie es so früh wie möglich erfuhr. Und es mussten schlechte Neuigkeiten sein. Hätte sie den Job bekommen, hätte man sie angerufen. Sie riss den Umschlag auf und hoffte, ihr gebanntes Publikum werde nicht sehen, dass ihre Hand zitterte und ihr Herz unter ihrer Bluse wie verrückt hämmerte.
    Sehr geehrte Mrs Farraday,
    wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen ...
    Sie las nicht weiter. »So ein Mist«, sagte sie.

Kapitel 2
    E ine Hummel, die sich in den Wintergarten verirrt hatte, flog unter tiefem Gebrumm vor die Scheibe. Bozo beschloss unvermittelt einen Floh zu vertreiben, der mitten auf ihrem Rücken saß, und purzelte von Altheas Schoß.
    Somit war die Stille gebrochen und Rupert und Juno begannen gleichzeitig zu reden.
    »Was für ein Pech, Mum ...«
    »Jetzt nur nicht in Panik geraten, Ally ...«
    »Ich könnte Zeitungen austragen ...«
    »Du weißt ja, wenn es irgendwas gibt, das ich tun kann, um zu helfen ...«
    »Schon gut«, sagte Althea und es schien ihr, als käme ihre Stimme aus weiter Ferne. »Im Grunde bin ich erleichtert.«
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie so empfinden würde. Verzweiflung hatte sie erwartet, Sorge, das Gefühl, dass eine grässliche Leere sich vor ihr auftat, die sie mit nichts als Panik ausfüllen konnte. Stattdessen fühlte sie eine Art schwacher Euphorie, als sei ein enormer Druck von ihr genommen. Ganz genau so, dachte sie immer noch erstaunlich distanziert, wie sie sich gefühlt hatte, als ihr Mann ihr eröffnete, er werde nicht zurückkommen.
    »Macht euch keine Sorgen«, sagte sie zu ihrer Schwester und ihrem Sohn. »Es wird sich schon alles einrenken. Ich werde einfach mehr aus meinem Gärtnerjob machen. Mir mehr Kunden suchen. Noch mehr Pflanzen züchten und sie auf Trödelmärkten verkaufen, statt
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