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Im Bett mit einem Highlander

Im Bett mit einem Highlander

Titel: Im Bett mit einem Highlander
Autoren: Maya Banks
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seid zu schwer verwundet, um zu fliehen. Ihr müsst sofort aufbrechen, wenn Ihr es schaffen wollt. Er hat vor, den Jungen zu töten, wenn Ihr Euch nicht fügt.“
    Bei dem Wort „fliehen“ klärte sich der Wirrwarr in ihrem Kopf ein wenig. Mairin versuchte, sich aufzusetzen, und hätte beinahe aufgeschrien, als der Schmerz ihr wie eine Klinge in die Seite fuhr.
    „Kommt, lasst Euch von mir helfen. Hilf auch, Junge“, raunte die Frau Crispen zu.
    „Weshalb hilfst du uns?“, fragte Mairin, als die beiden sie aufgerichtet hatten.
    „Was er getan hat, war schändlich“, brummte die Frau. „Ein junges Ding wie Euch zu schlagen. Er ist von Sinnen. Wie besessen ist er von Euch. Und ich fürchte um Euer Leben, ganz gleich, ob Ihr in die Ehe einwilligt oder nicht. Den Jungen würde er auf jeden Fall umbringen.“
    Mairin drückte der Frau mit dem bisschen Kraft, die sie aufbrachte, die Hand. „Hab Dank.“
    „Wir müssen uns beeilen. In der nächsten Kammer gibt es ein Schlupfloch. Ihr werdet allein gehen müssen, ich kann es nicht riskieren, Euch zu begleiten. Draußen wartet Fergus mit einem Pferd auf Euch. Er wird Euch und dem Jungen hinaufhelfen. Der Ritt wird nicht angenehm für Euch werden, aber Ihr werdet durchhalten müssen. Einen anderen Ausweg gibt es nicht für Euch.“
    Mairin stimmte durch ein Nicken zu und erhob sich langsam von dem Bett. Unter Schmerzen fliehen oder inmitten von Bequemlichkeiten sterben - das schien ihr keine allzu schwierige Entscheidung zu sein.
    Die Magd öffnete die Tür einen Spaltbreit, drehte sich zu Mairin um und hob einen Finger an die Lippen. Sie wies nach links, um Mairin zu zeigen, dass die Wache auf ihrem Posten war.
    Crispen schob seine Hand in die ihre, und wieder drückte Mairin sie beruhigend. Zoll um nervenaufreibenden Zoll schlichen sie durch die Schwärze des Ganges an dem schlafenden Wachmann vorbei. Mairin hielt die ganze Zeit über die Luft an, da sie fürchtete, schon der geringste Hauch werde den Kerl aufspringen und die Burg wecken lassen.
    Endlich erreichten sie das nächste Gemach. Staub wirbelte auf und drang Mairin in die Nase, sodass sie diese zukneifen musste, um nicht zu niesen.
    „Hier drüben“, flüsterte die Frau in der Finsternis.
    Mairin folgte dem Klang ihrer Stimme, bis sie die Kühle spürte, die von der Mauer ausging.
    „Möge der Herr mit Euch sein“, sagte die Magd und wies Mairin und Crispen den Eingang zu einem schmalen Tunnel.
    Mairin hielt nur inne, um der Frau noch einmal rasch voller Dankbarkeit die Hand zu drücken, ehe sie Crispen vor sich her in den engen Gang schob. Bei jedem Schritt überkam sie eine neue Welle des Schmerzes. Sie befürchtete, dass einige Rippen gebrochen waren, aber damit musste sie zurechtkommen.
    Sie eilten durch die Dunkelheit. Jetzt ging Mairin voran und zog Crispen mehr oder weniger hinter sich her.
    „Wer da?“
    Die Männerstimme ließ Mairin abrupt stehen bleiben, aber dann fiel ihr ein, dass die Frau gesagt hatte, Fergus warte auf sie.
    „Fergus?“, fragte sie leise. „Ich bin es, Mairin Stuart.“
    „Kommt, Mylady“, drängte er.
    Sie hastete zum Ende des Tunnels und trat hinaus auf den kalten, feuchten Boden. Als sie harte Kiesel unter ihren nackten Füßen spürte, zuckte sie kurz zurück. Hastig sah sie sich um und stellte im Mondlicht fest, dass der Fluchtweg an der Rückseite der Burganlage mündete. Nur eine Mauer trennte die Burg an dieser Seite von dem Hügelland.
    Wortlos verschmolz Fergus mit der Nacht, und Mairin lief los, um ihn einzuholen. Sie umrundeten den Fuß des Burghügels und hielten auf die dicht stehenden Bäume zu, die Duncans Feste umgaben.
    An einem der Bäume war ein Pferd angebunden.
    Rasch löste Fergus die Zügel und wandte sich Mairin zu. „Ich werde erst Euch und danach dem Jungen hinaufhelfen.“ Er wies in die Ferne. „Da ist Norden. Möge Gott Euch schützen.“
    Schweigend hob er sie hoch, ja, er warf sie fast in den Sattel. Mairin hatte ihre liebe Mühe, sich auf dem Pferd zu halten. Vor Schmerz traten ihr Tränen in die Augen. Sie krümmte sich zusammen und kämpfte gegen eine Ohnmacht an.
    Bitte hilf mir, Herr.

    Alaric McCabe zügelte sein Pferd und streckte eine Faust in die Luft, damit auch seine Männer anhielten. Sie waren den ganzen Morgen über geritten, waren endlosen Spuren gefolgt und hatten Hufabdrücken nachgespürt, doch vergebens. Sämtliche Fährten waren im Nichts verlaufen. Alaric glitt aus dem Sattel und schritt nach vorn, um den
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