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Im Bett mit einem Highlander

Im Bett mit einem Highlander

Titel: Im Bett mit einem Highlander
Autoren: Maya Banks
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aufgewühlten Boden zu mustern. Er kniete sich hin und fuhr mit den Fingern über die kaum sichtbaren Hufspuren und das platt gedrückte Gras daneben. Es sah so aus, als sei hier jemand vom Pferd gestürzt. Vor Kurzem.
    Prüfend ließ er den Blick über die Umgebung wandern und entdeckte Fußabdrücke auf einem Flecken grasloser Erde einige Schritte entfernt. Alaric schaute in die Richtung, in welche die Person sich gewandt hatte. Langsam erhob er sich, zog sein Schwert und wies seine Männer mit einer Geste an, auszuschwärmen und das Gebiet zu umzingeln.
    Vorsichtig stahl er sich durch die Bäume, wobei er wachsam nach Anzeichen für einen Hinterhalt Ausschau hielt. Zunächst erblickte er das Pferd, das ein wenig entfernt graste. Die Zügel schleiften auf dem Boden, und der Sattel war verrutscht. Alaric runzelte die Stirn. Ein Ross derart zu vernachlässigen, war in seinen Augen Sünde.
    Rechts neben ihm raschelte etwas leise. Er fuhr herum und sah sich einer zierlichen Frau gegenüber, die sich mit dem Rücken an einen großen Baum drückte. Ihre Röcke bauschten sich, als berge sie einen Wurf junger Katzen darunter, und ihre riesigen blauen Augen waren voller Angst - und Zorn.
    Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr wirr bis auf die Hüften, und erst jetzt erkannte Alaric die Farbe ihres Gewandes und das eingestickte Wappen am Saum.
    Blind vor Wut trat er vor, das Schwert über den Kopf gehoben.
    Die Frau riss den Arm zurück und schob etwas hinter ihrem Rücken tiefer in Deckung. Wieder bauschten sich ihre Röcke, und da ging Alaric auf, dass sie jemanden versteckte. Ein Kind.
    „Bleib hinter mir“, hörte er sie zischen.
    „Aber Mair ...“
    Alaric erstarrte. Diese Stimme kannte er. Seine Hände zitterten; zum ersten Mal in seinem Leben führte er das Schwert unsicher. Niemals würde er erlauben, dass ein Cameron einen McCabe anrührte. Eher fror die Hölle zu.
    Zornig brüllend preschte er vor, packte die Frau bei der Schulter und schleuderte sie zur Seite. An den Baum gepresst, stand Crispen, den Mund weit offen. Als er Alaric sah, warf er sich ihm in die Arme.
    Das Schwert fiel zu Boden - eine weitere unverzeihliche Blöße, aber in diesem Augenblick scherte Alaric sich nicht darum. Erleichterung überwältigte ihn. „Crispen“, brachte er heiser heraus und zog den Jungen an sich.
    Ein Wutschrei dröhnte ihm in den Ohren, als er auch schon von einem Häuflein Frau überrannt wurde. So überrumpelt war er, dass er nach hinten taumelte und Crispen losließ.
    Die Frau drängte sich zwischen ihn und den Jungen und stieß ihm ein Knie ins Gemächt. Alaric krümmte sich und fluchte, als eine Woge des Schmerzes über ihn hinwegbrandete. Er sank auf ein Knie, hob noch im Fallen sein Schwert auf und pfiff nach seinen Männern. Dieses Weib war schier von Sinnen.
    Durch den Nebel der Pein hindurch sah er, wie sie sich den zappelnden Crispen schnappte und zu flüchten versuchte. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Zwei seiner Männer versperrten ihr den Weg. Sie blieb stehen, sodass Crispen gegen ihren Rücken prallte. Als sie kehrtmachen wollte, um in die andere Richtung zu entfliehen, hob Gannon den Arm und hielt sie auf.
    Zu Alarics Verblüffung fuhr sie herum, packte Crispen, ließ sich zu Boden fallen und kauerte sich schützend über den Jungen.
    Gannon und Cormac standen wie vom Donner gerührt da und blickten fragend zu Alaric, als die übrigen Männer zwischen den Bäumen hervorbrachen.
    Um die allgemeine Verwirrung perfekt zu machen, wand Crispen sich unter der Frau hervor und warf sich seinerseits schützend über sie, wobei er seinen drohenden Blick nicht einen Herzschlag lang von Gannon nahm. „Wag es ja nicht, sie zu schlagen!“, rief er.
    Crispens Wildheit ließ alle überrascht blinzeln.
    „Ich hatte nicht vor, die Kleine zu schlagen, Junge“, erklärte Gannon. „Ich wollte nur verhindern, dass sie sich davonmacht. Mit dir. Grundgütiger, wir suchen seit Tagen nach dir. Der Laird kommt um vor Sorge um dich.“
    Alaric ging zu Crispen und hob ihn von der zusammengekauerten Frau. Als er sich bückte, um sie hochzuziehen, ging es abermals mit dem Jungen durch, und er stieß seinen Oheim fort.
    Mit offenem Mund starrte Alaric seinen Neffen an.
    „Bitte rühr sie nicht an“, sagte Crispen. „Sie ist schwer verwundet, Onkel Alaric.“ Er kaute auf seiner Unterlippe, und es sah so aus, als würde er vor aller Augen die Fassung verlieren und in Tränen ausbrechen. Wer immer diese Frau war, es war
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