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Im Bett mit dem besten Freund

Im Bett mit dem besten Freund

Titel: Im Bett mit dem besten Freund
Autoren: Michelle Celmer
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Küsse“, widersprach er. Plötzlich verspürte er eine unbändige Lust darauf, herauszufinden, wie es sich anfühlte, sie zu küssen.
    Also ging er zu ihr und stellte sich hinter sie, bevor er die Hände auf ihre Schultern legte.
    Erstaunt holte sie Luft. „Nick …“
    Er drehte sie zu sich um, sodass sie ihn ansehen musste. Sie war beinahe so groß wie er. „Sag schon, bist du nicht wenigstens ein bisschen neugierig?“
    „Es ist nur … Es ist bestimmt komisch.“
    Mit einer Hand stützte er sich an der Fensterscheibe hinter ihr ab, auf der anderen Seite hindert die Wand sie daran, ihm auszuweichen. „Wie willst du das wissen, wenn wir es nie probieren?“
    Er strich über ihre Wange, die zu glühen schien.
    „Nein“, sagte sie, aber es klang leise und atemlos. Diese Seite kannte er gar nicht von ihr: die weiche, verwundbare Terri. Doch sie gefiel ihm. Möglicherweise, überlegte er, als er sich ein Stück vorbeugte, empfand er im Moment ein wenig mehr als nur reine Neugierde. Erregung durchflutete ihn. Jetzt beschäftigten ihn nicht länger die nebulösen Fantasien eines Teenagers, der nicht genau wusste, wonach er sich eigentlich sehnte. Dieses Mal wusste Nick ganz genau, was er wollte.
    „Ein Kuss“, sagte er und beugte sich noch dichter an sie heran, bis seine Lippen ihre beinahe berührten. „Und wenn es wirklich so schrecklich ist, machen wir es nie wieder.“
    Er spürte förmlich die Wärme, die von ihr ausging, und er bemerkte, dass ihr Pulsschlag sich erhöhte, als sie zögernd die Hand auf seine Brust legte. Sie zitterte, und er fragte sich, ob es daran lag, dass sie so erregt war wie er. Oder fürchtete sie sich einfach nur? Oder war es vielleicht beides auf einmal? Entweder schob sie ihn gleich von sich weg, oder sie zog ihn dichter an sich heran. Was würde sie tun?
    Ganz langsam beugte er sich weiter vor und kostete den spannungsgeladenen Moment aus. Ihr Atem streifte seine Lippen, und sie packte den Kragen seines Jacketts … als von draußen auf dem Flur ein lautes Geräusch erklang, das sie beide erschrocken zusammenfahren ließ.
    Verdammt!
    Rasch ging Nick zur Tür und sah auf den Flur. Eine Reinigungskraft schob einen Putzwagen zum Konferenzraum.
    Er drehte sich um und hoffte, dass sie da weitermachen konnten, wo sie gerade aufgehört hatten, doch Terri war schon dabei, ihren Mantel anzuziehen. „Was machst du da?“
    „Ich muss jetzt wirklich nach Hause.“
    „Terri …“
    „Das war ein Fehler, Nick. Ich finde, wir sollten es künstlich machen, wie ich es ursprünglich geplant habe.“
    „Wenn du das wirklich willst“, erwiderte er und versuchte, sich seine Enttäuschung nicht zu sehr anmerken zu lassen.
    „Ich bezahle die Behandlung auch.“
    Als ob er das zulassen würde. „Ich übernehme wenigstens die Hälfte.“
    Sie sah so aus, als wollte sie protestieren, doch dann änderte sie ihre Meinung und nickte. „Klingt nur fair.“
    Er griff nach seinem Mantel und streifte ihn über. „Ich fahre dich nach Hause.“
    Zwar sprachen sie auf dem Weg in die Garage kein Wort miteinander, aber Nick meinte, förmlich hören zu können, wie es in ihr arbeitete. Zu gerne hätte er gewusst, was in ihr vorging, aber er war schlau genug, nicht danach zu fragen. Falls sie wollte, dass er es erfuhr, würde sie es ihm erzählen. Wenn er Druck auf sie ausübte, würde er gar nichts erfahren. Das hatte er schon oft genug bei ihr erlebt. Obwohl sie einander so nahestanden, schien es einen Teil von ihr zu geben, den sie sorgfältig vor allen anderen Menschen – auch vor ihm – verbarg. Dafür machte er ihr bestimmt keinen Vorwurf. Wie sollte er auch? Die Ehe seiner Eltern war zwar eine Katastrophe gewesen, aber wenigstens hatte er Eltern gehabt. Terri hingegen war nur eine Tante geblieben, die nicht besonders liebevoll gewesen war. Falls sie Terri geliebt hatte, war sie zumindest unfähig gewesen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
    Obwohl er wusste, dass sie sich darüber ärgern würde, öffnete er die Beifahrertür für sie und wartete auf ihren Protest. Doch dieses Mal sagte sie kein Wort. Auch während der Heimfahrt blieb sie ungewöhnlich still … Dabei hatte Terri eigentlich immer etwas zu sagen. Nick hielt auf dem Parkplatz ihrer Apartmentanlage und drehte sich zu ihr um. Bewegungslos saß sie da und starrte auf die Windschutzscheibe.
    „Ist alles okay?“, fragte er.
    Sie nickte zwar, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    „Bist du sicher? Du kannst mit mir über alles
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