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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes
Autoren: Lucy Monroe
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Öffnung führen.
    Sie stiegen einige Stufen hinab und betraten einen Raum unter dem Turm. Die Wände und sogar die Decke waren mit Stein verkleidet.
    »Was ist das hier?«
    »Die königliche Schatzkammer.«
    »Die königliche Schatzkammer?«
    Talorc nickte. Er zog sie zu einem blank polierten Steinsarg, in dessen Deckel an allen vier Seiten Wölfe eingraviert waren. »Mein Vater war ein direkter Nachfahre einer der sieben königlichen Linien der Chrechte. Als MacAlpin alle lebenden Prinzen und Prinzessinnen unserer Leute abschlachtete, tötete er nur jene, deren königliches Blut über ihre Mütter in ihren Adern floss, wie es einst unserer Tradition entsprach. Die männliche Linie zählte nicht, bis wir Leute brauchten, die den Schatz hüteten. Die sieben Männer stammten von den sieben Stämmen der Chrechte ab und wurden ausgewählt, um auf unsere letzten königlichen Gaben aufzupassen. Das hier ist der Schatz, nach dem der Baron, Tamaras Liebhaber, gesucht hat, als er versuchte, unsere Burg niederzubrennen und unsere Kämpfer zu ermorden.«
    »Und du zeigst mir den Schatz nun?«
    »Ja. Ich vertraue dir mit allem, was mir heilig ist.« Er steckte die Fackel in einen Halter und nahm ihre beiden Hände in seine. »Die Einzigen, die noch von diesem Schatz wissen, sind der Schutzherr und sein auserwählter Helfer. Meine Mutter wusste nichts von diesen beiden, und meine Schwester Cait ebenso wenig. Ich habe keine Ahnung, wie Tamara von meinem Vater davon erfahren hat, aber irgendwie gelang es ihr, ihm das Geheimnis zu entlocken. Sein Stellvertreter war die einzige Person, die noch davon wusste.«
    »Nialls und Barrs Vater.«
    »Genau. Als mein Vater mir auf seinem Totenbett von diesem Schatz erzählte, beschloss ich, mein Wissen mit Niall zu teilen statt mit seinen älteren Brüdern. Mein Wolf erwählte ihn als meinen Partner bei der Aufgabe, den Schatz zu hüten. So wie mein Wolf dich als meine Seelengefährtin auserwählt hat.«
    »Deine Mutter wusste nichts hierüber?«
    »Nein.«
    »Ich danke dir für dein Vertrauen.«
    »Was ich besitze, soll dir gehören.«
    »Du meinst das wörtlich.«
    Er nickte ernst. Dann wandte er sich zu dem Sarkophag um. »Würdest du den Schatz gern sehen?«
    »Wenn du ihn mir zeigen möchtest.«
    »Ja, das möchte ich.«
    Er hob den Deckel des Marmorsarkophags. Im Innern lagen Knochen und ein großes Kreuz, wie Priester es während einer Festmesse zu tragen pflegen. Dazu ein kleineres Kreuz an einer Kette, eine schlichte Krone und ein Schwert, dessen Handgriff nicht einmal mit Juwelen besetzt war.
    »Dies sind die Schätze. Sie sind nicht aus Gold, sondern sie sprechen zu unseren Herzen.«
    Er lächelte, weil Abigail offensichtlich die Bedeutung des Schatzes erfasste. »Die Knochen der rechten Hand des heiligen St. Columban. Der heilige Krieger.«
    »Die Hand, mit der er sowohl das Schwert als auch die Feder führte.«
    »Genau.«
    »Und die anderen Knochen?«
    »Der Schädel und die rechte Hand von Uven, dem Sohn des Oengus. Er war der letzte König über alle Chrechtestämme. Die Krone und das Schwert gehörten ihm auch. Das Kreuz zur Linken gehörte Columban, und das rechte trug Uven stets in der Schlacht.«
    »Deine Stiefmutter war eine Närrin. Dieser Schatz mag es wert sein, dafür zu sterben, aber er ist es kaum wert, andere zu töten, um in seinen Besitz zu gelangen. Der Schatz entfaltet seinen Wert erst in den Herzen der Menschen, für die er Symbol ihrer Geschichte ist.«
    »Du bist wirklich eine erstaunliche Frau, Abigail von den Sinclairs. Nun weiß ich, meine Geheimnisse sind in deinen kleinen Händen sicher.«
    »Und mein Herz ist in deinen großen Händen sicher geborgen. Denn obwohl sie riesig sind, bist du immer zärtlich zu mir.«
    »Immer«, bestätigte er. Dann salutierte er wie ein Krieger, indem er die rechte Faust geballt auf sein Herz legte.
    Sie lächelte und warf sich ihm in die Arme, um ihn zu küssen.
    Sie hatte mehr als nur einen sicheren Platz in dieser Welt gefunden, die seit ihrem zehnten Lebensjahr alles andere als freundlich zu ihr gewesen war. Jetzt hatte sie die wahre Liebe und einen heiligen Seelengefährten gefunden.
    Eine Frau konnte vom Leben nicht mehr verlangen.

Epilog
    S chottlands König schickte keinen weiteren Boten mehr zu Laird Talorc von den Sinclairs, nachdem er dessen letzte Nachricht erhalten hatte. Stattdessen stattete er ihm höchstpersönlich einen Besuch ab. Weil er die Frau kennenlernen wollte, der diese Loyalität galt, wie er
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