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Im Bann des Zauberers

Im Bann des Zauberers

Titel: Im Bann des Zauberers
Autoren: Ulf Blanck
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wird eine langweilige Reportage. Was ist, soll ich euch ein Eis ausgeben?« Das brauchte er die drei ??? nicht zweimal zu fragen. Der erste Ferientag hatte gut begonnen.

Rasende Reporter
    Mister Andrews fuhr mit seinem Wagen vor und  Justus, Bob und Peter folgten ihm mit den Rädern.  Sie hatten sich bei der kleinen Tankstelle kurz vor Rocky Beach verabredet. Schnell trockneten ihre nassen Shorts. Als sie die Tankstelle erreichten, hatte Bobs Vater schon drei große Eis am Stiel besorgt und wartete am Auto auf sie. »Hier, bitte schön. Mit etwas Glück steht ihr morgen alle in der Zeitung. Ich habe ein Foto von euch und dem dicken Doodles gemacht. Das wird ein lustiger  Bericht.« Zufrieden lehnte sich Justus gegen die Motorhaube und wickelte sein Eis aus. »Danke, Mister Andrews. Aber sagen Sie mal, wie wird man eigentlich Reporter?«
    »Tja, da gibt es mehrere Möglichkeiten. Man  kann studieren, man kann eine Lehre bei einem  Zeitungsverlag machen – aber man kann eigentlich auch direkt anfangen.« Peter war erstaunt. »Wie, einfach so? Ohne Ausbildung?«

    »Ja, im Prinzip muss man nur gut schreiben  können. Dann braucht man aber natürlich noch eine Zeitung, die das Ganze auch drucken möchte. Das ist das Schwierigste an der Sache.« Bob wusste,  wovon sein Vater sprach. »Was meint ihr, wie viele Berichte mein Dad schon getippt hat, die niemals in der Zeitung gelandet sind. Der ganze Mülleimer ist voll.« Mister Andrews runzelte die Stirn. »Na ja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Das meiste wird schon veröffentlicht.«
    Vor lauter Neugierde vergaß Justus, am Eis zu  lecken, und die geschmolzene Schokolade tropfte  an seiner Hand herunter. »Das heißt also, ich  könnte mich heute an die Schreibmaschine setzen  und irgendeinen Bericht schreiben?«
    »Natürlich. Den schickst du dann zu einem Verlag und wenn du Glück hast, wird der Artikel  abgedruckt.«
    »Und gibt es dafür auch Geld?«, fragte Peter.
    »Klar. Die meisten Verlage bezahlen nach Zei len.« Justus war begeistert. »Na super. Je länger, 

    desto mehr Kohle. Und wer viel reden kann, kann  auch viel schreiben. Ich glaube, Reporter wäre ein Beruf für mich.« Mister Andrews reichte ihm ein Taschentuch für seine verschmierten Hände. »Warum nicht. Testet es einfach mal. Vielleicht ist es sogar für meine Zeitung in Los Angeles interessant, wenn Kinder eigene Artikel veröffentlichen. Doch wenn es euch nur ums Geld geht, solltet ihr lieber etwas anderes probieren. Reich wird man davon nicht.« Bob fand Gefallen an der Idee. »Egal, wenn schon nicht reich, dann wenigstens berühmt.«
    »Gut, also los! Haltet die Augen offen nach  interessanten Themen. Ich werde bei meinem  Redaktionsleiter ein gutes Wort einlegen. So, jetzt muss ich aber an den Computer, sonst wird das nichts mehr mit meinem Bericht über den Big  Surfer. Dann bis später und viel Glück.«
    Die drei winkten Mister Andrews hinterher, als er eilig davonfuhr.  Justus war begeistert. »Cool, die Ferien sind  gerettet. Wir werden Reporter.«
    »Und worüber willst du schreiben?«, fragte Peter und schmiss den abgelutschten Eisstiel in einen Mülleimer.
    »Ach, man muss nur die Augen offen halten.  Irgendetwas passiert immer. Warum fangen wir  nicht gleich hier an? Ein Tag an der Tankstelle.  Großer Bericht auf Seite eins. Eine Exklusiv  Reportage von den drei ???.« Bob schüttelte den  Kopf. »Mann, das wird das Langweiligste, was die Welt je gelesen hat. Da kannst du ja gleich Schlaftabletten in die Zeitung kleben.«
    Doch sein Freund war nicht zu bremsen. »Das  würde ich nicht sagen. Wer weiß, welche Leute  zum Tanken hier halten? Ausbrecher auf der Flucht, Leute, die gerade eine Million im Lotto gewonnen haben, Bankräuber oder berühmte Filmstars. Was ist zum Beispiel mit dem Jeep und dem großen  Wohnwagen da vorn?«
    Bob und Peter sahen sich um. Mit quietschenden  Reifen hielt das Gespann direkt neben ihnen vor  einer Zapfsäule. Alle Scheiben waren verspiegelt.  Langsam öffnete sich die Tür und ein Mann in  einem langen schwarzen Mantel stieg aus. Justus  blickte seine beiden Freunde an und hob triumphierend den Daumen. Der Mann tankte nur ein paar Liter und verschwand anschließend im Kassen häuschen. Justus, Peter und Bob folgten ihm  unauffällig. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, wurde es eigenartig kühl um sie herum. Für einen kurzen Moment hatte Justus das Gefühl, dass die Kälte weniger von der Klimaanlage
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