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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo
Autoren: Andre Minninger
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Voodoo-Zaubers ans Leder will. Die Vorgehensweise, diese Puppen und meine körperlichen Anfälle, das alles sind die typischen Merkmale des Voodoo-Rituals.«
    »Ich muss gestehen, dass mir dieses Thema nicht allzu geläufig ist«, sagte Justus. »Doch eines weiß ich: Menschen, die den Voodoo-Zauber praktizieren, gehen in der Regel nicht zimperlich vor. Ich habe mal gelesen, dass die Anhänger dieser Religion auf Haiti Tote auferstehen lassen und diese willenlosen Kreaturen, sogenannte Zombies, für sich arbeiten lassen.«
    »Das glaubst du doch wohl nicht wirklich, Just?!« Peter lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Wie sollte das möglich sein?«
    »Natürlich sind diese Menschen nicht wirklich tot«, klärte Justus seinen Freund auf. »Durch ein bestimmtes Gift werden sie scheintot gemacht. Nachdem man sie beerdigt hat, werden sie nach einigen Tagen mithilfe eines Gegengiftes wieder zum Leben erweckt. Dieses Gift bewirkt aber, dass die Gehirnfunktionen dieser Menschen nicht mehr einwandfrei funktionieren und sie somit den Voodoo-Priestern als willenlose Werkzeuge dienen können. Diese armen Geschöpfe müssen fortan auf den Feldern arbeiten oder sie werden von ihren Herren zu kriminellen Zwecken missbraucht.«
    »Das ist ja furchtbar!«, rief Peter entsetzt.
    »Aber bittere Realität«, erklärte Justus. »Viele Haitianer fürchten sich davor, zu lebenden Leichnamen zu werden. Und um zu verhindern, dass ein Toter als Zombie wiederaufersteht, durchbohrt man der Leiche vor dem Begräbnis das Herz.«
    »Das erinnert mich an den Dracula-Roman von Bram Stoker«, unterbrach Bob die schaurigen Schilderungen von Justus. »Mit dem kleinen Unterschied, dass solche Vampirgeschichten der Fantasie entsprungen sind. Diese entsetzlichen Voodoo-Rituale hingegen sind schreckliche Realität. Wir sollten unsere Wissenslücken in puncto Voodoo schleunigst auffüllen. Mir scheint, dass sich hinter dieser Religion noch weitaus schlimmere Dinge verbergen. Wenn der unbekannte Überbringer dieser Puppen tatsächlich ein Voodoo-Anhänger ist, sollten wir mit dem Schlimmsten rechnen. Wer weiß, wozu dieser Verrückte in der Lage ist.«
    Al Parker erhob sich von seinem Sessel und begann im Studio unruhig auf und ab zu laufen. »Ich hätte euch von dieser Sache nichts erzählen dürfen, Freunde. Von den Puppen geht eine ungeheure Macht aus, obwohl es ja eigentlich Quatsch ist! Ich glaube nicht an Hexerei – und trotzdem kriege ich ihren Zauber zu spüren. Jessica Stevens hat mich gewarnt. Diese Voodoo-Puppen sollte man nicht unterschätzen. Die Anthropologin hat mir prophezeit, dass ich noch mit viel schlimmeren Dingen zu rechnen hätte, wenn ich mich dem Zauber nicht beuge.«
    »Was meint sie damit?«, fragte Justus
    »Sie ist der festen Überzeugung, dass sich jemand an mir rächen will, den ich ungerecht behandelt habe.« Energisch drückte Al Parker seine Zigarette im Aschenbecher aus.
    »Diese Dame beginnt mich zu interessieren.« Der Erste Detektiv zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Ich würde sie gern persönlich kennenlernen, um noch weitere Details aus ihrem Mund zu erfahren.«
    »Das ist leider nicht möglich.« Der Produzent sah sie ernst an. »Aus Mrs Stevens’ Mund wird nie wieder ein Laut dringen.«

Zwei Fliegen mit einer Klappe
    »Aber … wie ist das möglich?« Bob fühlte sich zunehmend unwohl in seiner Haut.
    »Der alten Dame hat das Schicksal übel mitgespielt. Sie hat seit einem schrecklichen Verkehrsunfall keinen Kehlkopf mehr!«, klärte Al die drei ??? auf.
    »Wie konntest du dich denn mit Mrs Stevens verständigen?«, hakte Bob nach.
    »Ihr Kehlkopf wurde durch eine Sound-Prothese ersetzt. Das ist ein kleiner Apparat, der, wenn man ihn an den Hals presst, Schallwellen auf den Hals-Rachenraum überträgt. Mit dessen Hilfe besteht die Möglichkeit, weiterhin, auch ohne Kehlkopf, zu sprechen.« Al Parker machte eine kurze Pause. »Allerdings mit einer unangenehmen Begleiterscheinung.«
    »Und die wäre?« Peter war mittlerweile auf alles gefasst.
    Al Parker zögerte einen Moment. »Nun ja … diese künstliche Stimme ist der eines Menschen nicht gerade ähnlich. Ich muss gestehen, dass es mich anfangs einige Überwindung gekostet hat, mich an diese elektronischen Töne zu gewöhnen. Es klingt beinahe so, als ob ein Roboter zu einem spricht.«
    »Ein Hoch auf die Technik!« Bob schüttelte sich, um seine inneren Spannungen zu lösen. »Ich wäre nicht gerade scharf auf so ein Ding. Doch wenn ich vor
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